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AKTIEN IM FOKUS 2: Corona-Krise treibt Zalando und GFG auf Rekordhochs

(neu: Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Online-Modehändler Zalando <DE000ZAL1111> und Global Fashion Group (GFG) <LU2010095458> haben am Freitag eindrucksvoll ihren Status als Gewinner der Corona-Krise untermauert. Dank überraschend positiver Geschäftszahlen und erfreulicher Neuigkeiten zu den Jahreszielen erklommen die Papiere beider Konzerne im Handelsverlauf jeweils Rekordhochs.

Die Aktien von Zalando erreichten kurz nach dem Börsenstart bei 87,74 Euro einen Höchstkurs und schlossen letztlich 3,2 Prozent höher bei 85,64 Euro. Damit zählten sie zu den Spitzenwerten im MDax <DE0008467416>, der zugleich um 0,6 Prozent zulegte. Seit Jahresanfang gerechnet steht bei den Anteilscheinen ein Plus von rund 90 Prozent zu Buche, während der Index der mittelgroßen Werte in diesem Zeitraum ein Minus von gut 1 Prozent aufweist.

Die Corona-Pandemie heizte das Geschäft von Zalando weiter an und so rechnet das Unternehmen nach einem starken dritten Quartal auch für das laufende Jahr mit einem deutlich steileren Wachstum bei Umsatz und Gewinn.

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Zahlreiche Analysten hoben nach der Prognoseerhöhung ihre Kursziele für die Aktien von Zalando an. Viele Experten betonten, dass der Online-Modehändler mit seinen Geschäftszahlen ein weiteres Mal positiv überrascht und diesmal sogar alle Erwartungen übertroffen habe.

Derweil sei diesmal nicht die Umsatzstärke die große Überraschung gewesen, sondern die hohe Profitabilität von Zalando, schrieb Analyst Simon Irwin von der schweizerischen Bank Credit Suisse. Der Experte Mark Josefson vom Analysehaus Pareto Securities resümierte kurz und knapp: "Die Story bleibt unverändert: Die Corona-Krise treibt den Strom vom stationären Handel zum Onlinehandel an."

Etwas skeptischer äußerte sich ein Händler. Zwar habe Zalando erneut seine Prognose angehoben, doch gelte es zu bedenken, dass das Unternehmen auch von substanziellen Einmaleffekten durch die Auflösung von Sonderabschreibungen auf den Warenbestand profitiert habe. Rechne man diesen Effekt heraus, sei das dritte Quartal nicht ganz so hervorragend verlaufen, wie es zunächst scheine.

An der Spitze des Nebenwerteindex SDax <DE0009653386> sprangen die Papiere der GFG letztlich um 24,00 Prozent auf den Rekordstand von 6,85 Euro hoch. Seit Anfang diesen Jahres haben die Anteilscheine fast 200 Prozent gewonnen und sind mit großen Abstand der am besten gelaufene SDax-Wert. Am zweiter Stelle kommt der Medizintechnikhersteller Stratec Biomedical <DE000STRA555>, dessen Kurs sich im selben Zeitraum verdoppelt hat.

Laut der auf Schwellenländer ausgerichteten Beteiligung GFG des Berliner Startup-Investors Rocket Internet <DE000A12UKK6> soll in diesem Jahr der Nettowarenwert währungsbereinigt stärker steigen als zuvor angepeilt. Zudem will der Online-Modehändler operativ auf bereinigter Basis die Gewinnzone erreichen. Ein Börsianer sprach von starken Zahlen und sah den Ausblick als positiv, denn das Unternehmen selbst hatte vor dem Ausbruch der Corona-Krise in Aussicht gestellt, auf bereinigtem Niveau "nicht später als 2021" operativ profitabel zu werden. Diese Aussage war dann Ende März zurückgezogen und vor sinkenden Umsätzen und schwächerem Ebitda gewarnt worden.

GFG und Zalando blicken auf eine gemeinsame Vergangenheit als Beteiligungen aus dem Internet-Portfolio von Rocket Internet zurück. Doch während sich der Start-up-Brutkasten um die Samwer-Brüder in den Jahren nach dem Börsengang nach und nach von seinen Anteilen an Zalando getrennt hatte, ist Rocket Internet noch mit rund 17 Prozent an GFG beteiligt. Die Samwer-Brüder zählen zu den bekanntesten deutschen Internet-Investoren.