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An Aktien führt kein Weg vorbei

Der bekannte Fondsmanager vertraut auf Aktien. Bert Flossbach rechnet mit einer langen Phase tiefer Zinsen und daher mit steigenden Börsenkursen. Den Deutschen traut er dann etwas zu, was bisher keiner von ihnen erwartet.

Mit vier Worten gibt Bert Flossbach die Marschrichtung vor. „Da geht noch was!“, sagt er in einem kleinen Kreis von Journalisten. Der bekannte Fondsmanager und Mitgründer der Kölner Anlagefirma Flossbach von Storch spricht über die Perspektiven am Aktienmarkt.

Sein Mischfonds „Multiple Opportunities“ ist bei Anlegern beliebt und inzwischen auf rund zwölf Milliarden Euro angeschwollen. Flossbach hat deutlich mehr als die Hälfte des Kapitals in Aktien investiert. Mehr als ein Fünftel hält er als Liquidität. Das ist ungewöhnlich viel im Vergleich zu den Konkurrenten.

Im Konkurrenzvergleich der großen Mischfonds steht das Produkt im Jahresverlauf relativ gut da. Es kommt bisher auf ein Plus von rund vier Prozent. Wettbewerber wie der „Kapital Plus“ von Allianz, der „Ethna Aktiv“ von Ethenea oder der „Global Income“ von JP Morgan erreichen rund drei Prozent, ein „Patrimoine“ von Carmignac liegt bei knapp zwei Prozent.

Zentral für Flossbachs Weltbild ist die hohe und wachsende Verschuldung. Sie ist seiner Meinung nach mitverantwortlich dafür, dass die Zinsen auf absehbare Zeit nicht markant steigen können. Eine von vielen Analysten erwartete Zinswende hält er deshalb für unmöglich.

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Firmenanleihen und Immobilien bereits hoch bewertet

Flossbach stuft Anleihen angesichts der aktuellen Renditen als unattraktiv ein. Deshalb hat er kaum Bonds im Fonds. „Wenn es eine Mutter aller Blasen gibt, dann ist die am Zinsmarkt“, sagt der Kölner. Da der Zins ein zentraler Geldpreis ist, sind seiner Meinung nach beispielsweise auch Firmenanleihen und Immobilien üppig bepreist.

Tiefere Zinsen seien dagegen gut für Aktien. Die angemessenen Bewertungen für Dividendentitel würden daher höher sein. Deshalb seien Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 25 für defensive Aktien wie etwa den Nahrungsmittelkonzern Nestlé oder den Haushaltsgerätehersteller Reckkitt Benckiser „noch okay“.

Der Fondsmanager hält an seinem langfristigen Ausblick fest. „Die Finanzrepression ist die einzige friedliche Lösung der Überschuldungsprobleme“, sagt er. Das bedeutet: Negative Realzinsen, das heißt Zinsen abzüglich Inflation, entwerten Schulden über einen längeren Zeitraum.

Momentan sind die Realzinsen bereits deutlich negativ. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe beträgt 0,4 Prozent, die deutsche Inflation lag im April bei 2,0 Prozent. Das bedeutet in dieser Rechnung eine Realverzinsung von minus 1,6 Prozent, demnach einen Verlust in dieser Höhe.

Verschiedene Banken haben in der Vergangenheit die Verluste geschätzt, die die Deutschen dadurch erleiden müssen. Nach Kalkulationen etwa der DZ Bank und der Commerzbank sind es hohe Milliardenbeträge - jedes Jahr. Der Grund ist die einseitige Anlage der Deutschen. Sie haben den weitaus größten Teil ihres Geldes bar, haben es auf Bankkonten, in Spareinlagen oder anderen Zinspapieren deponiert. Daran hat sich trotz der tiefen Zinsen und teilweise sogar Minuszinsen wenig geändert.

Flossbach hält die Aktie derzeit für die beste Anlagealternative. Die Aversion der Deutschen gegen Aktien sei zwar bekannt. Doch wenn die Tiefzinsphase länger anhalte, „kauft der Deutsche am Ende vielleicht doch noch Aktien – und Gold“.

KONTEXT

Meilensteine des Dow Jones

26. Mai 1896

Der Dow Jones Industrial Average debütiert mit zwölf Mitgliedern: American Cotton Oil, American Sugar Refining, American Tobacco, Chicago Gas, Distilling & Cattle Feeding, General Electric (GE), Laclede Gas Light, National Lead, North American Co., Tennessee Coal, Iron & Railroad, U.S. Leather und U.S. Rubber.

1916

Der Dow wird auf 20 Werte erweitert. Ab 1928 hat die erste US-Börsenliga 30 Mitglieder.

1. Oktober 1928

John D. Rockefellers Öl-Konzern Standard Oil steigt in den Dow auf. Standard Oil wird 1972 zu Exxon und nach der Übernahme von Mobil Oil 1999 zu Exxon Mobil.

1928

Die Berechnung des Dow wird leicht verändert, um Kursausschläge durch Aktiensplits oder beim Austausch einzelner Index-Mitglieder zu verhindern.

28. und 29. Oktober 1929

Am "Schwarzen Montag" und "Schwarzen Dienstag" fällt der Dow um insgesamt 23 Prozent. Der 12,8-prozentige Kurseinbruch vom 28. Oktober bleibt bis zum "Schwarzen Montag" 1987 der größte Tagesverlust.

26. Mai 1932

International Business Machines (IBM) steigt in den Dow auf. Das Computerkonzern fällt 1939 wieder heraus und kehrt 1979 zurück.

3. Juli 1956

International Paper steigt in den Dow auf. In den 17 Jahren und drei Monaten zuvor war die Zusammensetzung unverändert geblieben - so lange wie nie.

14. November 1972

Der Dow schließt erstmalig über 1000 Punkten.

19. Oktober 1987

Am "Schwarzen Montag" bricht der Dow um 22,6 Prozent ein. Das ist der größte Tagesverlust seiner Geschichte. In den fünf Jahren zuvor hatte er insgesamt rund 250 Prozent zugelegt.

29. März 1999

Der Dow schließt erstmalig über 10.000 Punkten.

1. November 1999

Als erste an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistete Firmen werden Microsoft und Intel in den Dow aufgenommen. Die Entscheidung spiegelt die gestiegene Bedeutung der IT-Branche für die US-Wirtschaft wider.

17. September 2001

Die US-Börse öffnet erstmalig nach den Anschlägen vom 11. September. Der Dow fällt um 684,81 Punkte. Das ist in absoluten Zahlen der drittgrößte Tagesverlust seiner Geschichte. Prozentual büßt er 7,1 Prozent ein.

19. Juli 2007

Der Dow schließt erstmalig über 14.000 Punkten.

29. September 2008

Wenige Tage nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers fällt der Dow um 777,68 Punkte das ist in absoluten Zahlen der größte Tagesverlust seiner Geschichte.

13. Oktober 2008

Der Dow verbucht mit einem Plus von 11,08 Prozent den größten Tagesgewinn seiner Geschichte.

9. März 2009

Die Finanzkrise drückt den Dow auf 6547,05 Punkte. Damit liegt er wieder auf dem Niveau von 1997.

6. Mai 2010

Der "Flash Crash" drückt den Dow binnen Minuten um mehr als 1000 Punkte. Auslöser ist ein Fehler in einem computergesteuerten Handelsprogramm eines sogenannten "Algo-Traders".

3. Mai 2013

Der Dow überspringt die Marke von 15.000 Punkten.

7. November 2013

Der Dow Jones erreicht den höchsten Stand aller Zeiten im Handelsverlauf: 15.798 Punkte.

13. Mai 2014

Am 13. Mai erreicht der Dow Jones neue Rekordstände. Der Index schließt bei 16.715 Punkten, dem höchsten Stand aller Zeiten.

KONTEXT

Meilensteine des Dax

1. Juli 1988

Der Dax wird aus der Taufe gehoben. Basis der Berechnung ist der 30. Dezember 1987 mit einem Wert von 1.000 Punkten.

18. November 1996

Bei der Privatisierung der Deutschen Telekom wird die T-Aktie als Volksaktie vermarktet. Das Interesse der Öffentlichkeit am Dax nimmt dramatisch zu.

7. März 2000

Der Dax erreicht ein Rekordhoch von 8136,16 Punkten. Händler begründen die Euphorie mit Fusionsfieber. Ein geplanter Zusammenschluss der Deutschen mit der Dresdner Bank scheitert aber. Die Dresdner Bank geht an die Allianz, die sie im Mai 2009 an die Commerzbank weiterreicht.

12. März 2000

Auf dem Höhepunkt der Börseneuphorie wird die Chip-Tochter von Siemens, Infineon, zu einem Emissionspreis von 35 Euro an den Anleger gebracht. Die Platzierung ist 33fach überzeichnet. Beim Börsendebüt am nächsten Tag erreicht die Aktie in der Spitze knapp 85 Euro. Heute notieren die Infineon-Titel bei 6,60 Euro. Danach beginnt eine langjährige Abwärtsbewegung, die von den Anschlägen in New York und Washington am 11. September 2001 verschärft wird.

12. März 2003

Der Dax rutscht unter 2200 Punkte und notiert damit so tief wie zuletzt im November 1995. Im Laufe des Jahres dreht er. Mit der Erholung der Weltwirtschaft in den Folgejahren wächst auch das Vertrauen in die Gewinnentwicklung der Unternehmen wieder.

13. Juli 2007

Mit 8.152 Zählern setzt der Dax einen neuen Meilenstein. Trotz erster Bankenpleiten und Notoperationen der EZB am Geldmarkt hält sich der Dax zu Beginn des Krisenjahres 2008 über 8000 Zählern. Doch ab dann geht es bergab.

21. Januar 2008

Der Absturz des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate leitet die Talfahrt des Dax ein. Am 21. Januar fällt der Index um mehr als 500 Zähler oder sieben Prozent auf 6790 Punkte.

9. März 2009

Die Krise der Banken hat Tribut gefordert: Mit 3588 Punkten erreicht der Dax zeitweise den niedrigsten Stand seit Oktober 2003. Doch es gibt Hoffnung. Denn nur wenige Tage später wirft die Fed die Notenpresse an. Von nun an geht es bergauf.

25. Oktober 2013

Der Dax schafft zum ersten Mal in seiner Geschichte den Sprung über die Marke von 9000 Punkten.

5. Juni 2014

Erstmals in seiner Historie ist der Dax fünfstellig. Um 14:33 Uhr knackt der deutsche Leitindex die magische Marke und steigt bis auf 10.014 Punkte .

22. Januar 2015

EZB-Präsident Mario Draghi beschließt ein Anleihekaufprogramm im Stile der Federal Reserve. Die Zentralbank wird bis September 2016 Staats- und Unternehmensanleihen im Wert von 60 Millionen Euro aufkaufen. Insgesamt sollen so 1,14 Billionen in die Märkte gespült werden. Der Dax springt nach nervösen Pendelbewegungen auf ein Rekordhoch von 10.454 Punkten. In den folgenden Tagen hält die Hausse an.

13.Februar 2015

Ein Mix aus guten Konjunkturnachrichten und die lockere Hand der EZB hatten den Dax am Freitag, den 13. Februar 2015, das erste Mal in seiner Geschichte über die 11.000-Punkte-Marke springen lassen. Damit sollte die Rekordjagd aber gerade erst beginnen...

10. April 2015

Und weiter geht die Rekordjagd. Der Dax kletterte zwischenzeitlich am 10. April zeitweise auf 12.390 Punkte. Seit Jahresbeginn hat der Index mehr als 25 Prozent zugelegt.

16.März 2015

Bereits wenige Wochen nach der Eroberung der 11.000-Punkte steht ein weiterer Meilenstein der Dax-Geschichte auf der Börsen-Agenda. Der Leitindex klettert zum ersten Mal über 12.000 Punkte. Weder der Konflikt in der Ostukraine noch der sich immer weiter zuspitzende Schuldenstreit scheinen die Börsenteilnehmer groß zu stören. Sie kaufen Aktien und befeuern die Hausse.

10. April 2015

Der Dax erreicht sein Allzeithoch: 12.390,75 Zähler.

24. April 2017

Nach dem Erfolg des europafreundlichen Politikers Emmanuel Macron bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich knackt der Dax eine neue Rekordmarke. Der deutsche Leitindex springt kurz nach Handelseröffnung um 2,9 Prozent auf ein Hoch von 12.399,91 Punkten. Im Lauf des Tages erreicht der Dax sogar den Rekordstand von 12.456 Punkten - ein Plus von ganzen 3,4 Prozent und 407 Punkte über dem Handelsschluss des vergangenen Freitags. In der zweiten Mai-Woche, nachdem Macron auch die zweite Runde für sich entscheiden konnte, erreicht der Dax ein erneutes Rekordhoch bei 12.783 Punkten.

KONTEXT

Die besten Anlagen 2016

Zucker

Die Preise vieler Agrarrohstoffe sind 2016 deutlich gestiegen. Am deutlichsten stieg der Preis für Rohrzucker - auch wenn über die Hälfte der Performance seit dem Herbst wieder abgeschmolzen ist. Wer an den Terminbörsen zu Jahresbeginn 100.000 Euro in Zucker anlegte, hat jetzt 132.950 Euro auf dem Konto. Grund für den Anstieg sind Aussichten auf eine sinkende Produktion. Ähnlich ist es bei Kaffee, Baumwolle und Kakao. Ein höheres Angebot ließ dagegen die Preise für Mais und Weizen fallen.

Aktien Russland

Vom Absturz zu Beginn des Jahres erholten sich sowohl der Leitindex Micex als auch der Rubel deutlich. Hauptgründe dafür sind der steigende Ölpreis und nach der Trump-Wahl die Hoffnung auf ein besseres politisches Verhältnis zwischen den USA und Russland. Aus 100.000 in Russland angelegten Euro wurden so im vergangenen Jahr 152.950 Euro. Zum Vergleich: Aus 100.000 angelegten Euro wurden im amerikanischen Dow Jones - inklusive des Dollar-Anstiegs - "nur" 116.140 Euro, im deutschen Dax waren es 106.780 Euro und im Euro Stoxx 50 der Standardwerte im Euro-Raum 100.770 Euro.

Öl

Der weitere Verfall des Ölpreises schockte die Anleger zu Jahresbeginn. Bis auf das Zwölfjahrestief von 27 Dollar fiel der Preis für ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Bren bis zum Februar. Er erholte sich aber deutlich, in der Hoffnung darauf, dass die Ölstaaten die Fördermengen begrenzen. was sie Ende 2016 tatsächlich machten. Aus 100.000 in Öl-Terminkontrakte investierten Euro wurden bis am Jahresende 161.080 Euro.

Zink

Zink war 2016 der Rohstoff mit dem höchsten Preisanstieg. Im vergangenen Jahr stieg der Preis von Zink, das vielfach in der Industrie eingesetzt wird in Euro gerechnet um 62,84 Prozent.

Aktien Kasachstan

Das zentralasiatische Land ist der zweitgrößte Ölexporteur im postsowjetischen Raum und profitierte damit deutlich vom seit Mitte Februar wieder gestiegenen Ölpreis. Wer 100.000 Euro in den gerade mal neun Werte umfassenden Kase-Index investierte, machte einen Gewinn von 66,27 Prozent.

Aktien Peru

Die Aktie in Peru profitierte von der Wahl des neuen Präsidenten Pablo Kuczynski, der als liberal und wirtschaftsfreundlich gilt. Dazu sind im Leitindex Peru General S&P/BVL viele Minenwerte notiert - und die profitierten vom Anstieg der Minenpreise. Auch die Landeswertung Sol stieg. Das machte bei einer Investition von 100.000 Euro für hiesige Investoren einen Gewinn von 67.210 Euro. Im vergangenen Jahr hatte die Börse allerdings ein Drittel verloren.

Aktien Brasilien

Vor allem das Amtsenthebungsverfahren gegen Staatschefin Dilma Rousseff trieb Brasiliens Aktienkurse und den Real nach oben, weil dadurch die Präsidentin abgelöst wurde, die das Land in die Rezession und den größten Korruptionsskandal aller Zeiten getrieben hatte. Dass inzwischen auch gegen die Regierung und Ihren Präsidenten Michel Temer Korruptionsvorwürfe bestehen, bremste die Hausse nicht - ebenso wenig wie die Tatsache, dass das Land immer noch in der Rezession feststeckt. Unter dem Strich machten Anleger, die Anfang vergangenen Jahres 100.000 Euro in Brasiliens Leitindex investierten einen Gewinn von 76.160 Euro. So viel gab es in keiner anderen Anlageklasse.

Alle Angaben ohne Transaktionskosten. Stand: 30.12.2016