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Aktien Europa: Turbulenzen wegen Virusausbreitung gehen weiter

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Ausbreitung des Coronavirus über China hinaus sorgt an den europäischen Aktienmärkte am Mittwoch weiter für Turbulenzen. Die Börsen kamen im Laufe des Morgens erneut schwer unter Druck, erholten sich dann aber wieder etwas. Im Tief war der EuroStoxx <EU0009658145> um fast 3 Prozent abgerutscht, zuletzt verlor der Eurozonen-Leitindex dann 1,5 Prozent auf 3518,64 Punkte.

Immer mehr Unternehmen warnen derzeit vor den Auswirkungen des Virus vor allem im China-Geschäft. Anleger fürchten aber mittlerweile eine noch intensivere Krise wegen einer zunehmenden internationalen Ausbreitung, unter anderem in Europa. Sie hatten die Risiken lange Zeit ignoriert und preisen sie nun verstärkt in die Kurse ein. War der EuroStoxx kürzlich noch auf einem Zwölfjahreshoch angekommen, steht er plötzlich auf einem Tief seit Oktober.

Chefvolkswirt Jürgen Michels von der BayernLB geht davon aus, dass im ersten Halbjahr 2020 diverse Länder in eine leichte Rezession abrutschen werden. Für das französische Börsenbarometer Cac 40 <FR0003500008> ging es vor dem Hintergrund am Mittwoch um 1,2 Prozent auf 5609,97 Punkte abwärts. Der Londoner FTSE 100 <GB0001383545> verlor gut 1 Prozent auf 6944,74 Punkte.

Besonders vom Virus gezeichnet bleibt Italien, wo Mailand mit seinen rund 1,3 Millionen Einwohnern lahmgelegt ist. Der Leitindex FTSE MIB <IT0003465736> steuert dort auf den fünften Verlusttag in Folge zu. Allerdings ließ die Intensität der Verluste am Mittwoch nach, der MIB schlug sich im europäischen Vergleich mit einem Abschlag von 0,6 Prozent sogar noch recht gut.

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Etwas stützend wirkte in Italien, dass Schwergewichte wie Eni <IT0003132476> oder Enel <IT0003128367> aus Sektoren kommen, die sich am Mittwoch im Sektorvergleich recht stabil hielten. Öl- und Gasaktien sowie Versorger gehörten zu den Branchen mit den allgemein kleinsten Abschlägen. Positive Nachrichten im Ölsektor gab es aus Italien vom Öltechnik-Unternehmen Saipem <IT0005252140>, dessen Aktien nach starken Jahreszahlen um 3,4 Prozent anzogen. Eni legten im Schlepptau 0,3 Prozent zu.

Im Energiesektor hob sich Iberdrola <ES0144580Y14> mit einem Anstieg um ein halbes Prozent im EuroStoxx positiv ab. Entlastend wurde hier bei der Zahlenvorlage gewertet, dass die Spanier optimistisch auf die Gewinnentwicklung in diesem Jahr blicken.

Als größter unter lediglich drei Gewinnern im Leitindex der Eurozone verblieben zuletzt die fast einen Prozent höheren Aktien von Danone <FR0000120644>. Gesenkte Jahresziele wegen des Virus kamen nicht überraschend, wie Analysten urteilten. Lob gab es derweil für das Jahr 2019, das die Erwartungen in den Augen des Jefferies-Experten Martin Deboo übertroffen hat.

Besonders vom Virus getroffen ist die Reisebranche, deren Teilindex Stoxx Europe 600 Travel & Leisure den freien Fall mit einem Minus von 3,3 Prozent fortsetzte. Er erreichte ein Tief seit Oktober. In Sorge um Reisebuchungen rutschten die Tui <DE000TUAG000>-Aktien in London um fast fünf Prozent ab. Auch für global agierende Fluggesellschaften ging es weiter bergab, Air France-KLM <FR0000031122> zum Beispiel fielen um 2 Prozent.

In London schlugen sich die Sainsbury <GB00B019KW72>-Papiere als einer von drei Gewinnern tapfer. Sie stiegen um 0,6 Prozent, nachdem sie von der Berenberg Bank zum Kauf empfohlen wurden. Kone dagegen wurde von den Experten der Privatbank mit in einer Ersteinschätzung mit "Sell" bewertet. Die Aktien rutschten in Helsinki um fast 6 Prozent ab.

In Zürich rückte Alcon <CH0432492467> positiv ins Blickfeld mit einem Anstieg um 4,3 Prozent. Die Aktien des Augenheilkunde-Spezialisten erholten sich so von den Kursverlusten der vorangegangenen Tage. Das Schlussquartal und der Ausblick beruhigte die Gemüter der Anleger.