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Aktien Europa: Schaukelbörse setzt sich fort

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Berg- und Talfahrt an den wichtigsten europäischen Aktienmärkten hat sich am Donnerstag mit Gewinnen fortgesetzt. Aufwärtsimpulse kamen von überwiegend positiv aufgenommenen Geschäftszahlen großer europäischer Unternehmen. Zudem stützen die Lockerungen der Corona-Beschränkungen in vielen Ländern, wobei die damit einhergehenden Risiken einer zweiten Infektionswelle ebenfalls mitschwingen.

Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> notierte mittags 0,80 Prozent höher bei 2866,61 Punkten, nachdem er am Vortag um mehr als 1 Prozent nachgegeben hatte. Der französische Cac 40 <FR0003500008> stieg um rund 0,8 Prozent und der Londoner FTSE 100 <GB0001383545> gewann rund 0,9 Prozent.

Eine klare Richtung fehle den Märkten weiterhin, konstatierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. "Nach unten ist die Börse durch das zusätzliche billige Geld der Notenbanken und die Rettungsschirme der Regierungen relativ gut abgesichert, nach oben begrenzt der derzeitige desolate Zustand der Wirtschaft weitere Kursgewinne, Kurstreiber sind erst einmal nicht in Sicht." Zudem schwele im Hintergrund die Angst vor einer Neuauflage des Handelskriegs zwischen den USA und China weiter, fügte Stanzl hinzu.

Die Aktien von Telefonica <ES0178430E18> drehten nach einer sehr festen Eröffnung ins Minus und verloren zuletzt 0,4 Prozent. Der spanische Telekomriese und der US-Medienkonzern Liberty Global <US5305551013> legen ihr britisches Geschäft wie erwartet in einer Milliardentransaktion zusammen. Dadurch erhält Telefonica 5,7 Milliarden Pfund in bar. Zudem halten die Spanier trotz der Corona-Krise an ihrer Dividendenzahlung fest. Die Quartalszahlen des Unternehmens fielen nach Ansicht von JPMorgan-Analyst Akhil Dattani durchwachsen aus.

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Der britische Telekomkonzern BT Group <GB0030913577> wagt wegen der Corona-Krise keinen Ausblick auf das neu angelaufene Geschäftsjahr. Zudem setzte das Unternehmen die Zahlung seiner Dividende aus. Die Aktien sackten um fast 10 Prozent ab.

Der Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev <BE0974293251> fuhr wegen der Beschränkungen in der Corona-Krise in den ersten drei Monaten einen Milliardenverlust ein. Die negativen Auswirkungen würden im zweiten Quartal noch bedeutend zunehmen, hieß es. Geschlossene Kneipen und Restaurants machen dem Absatzkanal über das Gastgewerbe schwer zu schaffen - im April ging der Getränkeabsatz um rund ein Drittel zurück. Dennoch rückten die Papiere der Belgier um mehr als 2 Prozent vor.

Der Handelskonzern Ahold Delhaize <NL0011794037> hält nach einem starkem Jahresauftakt weiter am Ausblick für 2020 fest. Corona-bedingte Investitionen könnten sich aber in den nachfolgenden Quartalen deutlich bemerkbar machen, teilte die Supermarktkette mit. An der Dividendenpolitik und dem Aktienrückkaufprogramm will Ahold Delhaize aber vorerst festhalten. Die Ahold-Titel verteuerten sich um 2,4 Prozent.

Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal <LU0323134006> kappt wegen der Corona-Krise die Investitionspläne und streicht die Dividende. Im ersten Quartal ging der Umsatz stark zurück und unter dem Strich stand ein hoher Verlust. Die Anleger hatten jedoch offenbar mit Schlimmerem gerechnet, denn die Aktien kletterten um 3,5 Prozent nach oben.

Die wegen der Corona-Krise angeschlagene Fluggesellschaft Air France-KLM <FR0000031122> hat keine Hoffnung auf eine schnelle Erholung. Das Flugangebot im zweiten Quartal dürfte rund 95 Prozent und im dritten Quartal rund 80 Prozent niedriger liegen als ein Jahr zuvor. Eine vollständige Erholung der Passagierzahlen von der Virus-Krise dürfte mehrere Jahre dauern, schätzt das Management und blickt nun noch vorsichtiger in die Zukunft. Die Papiere der Franzosen verbuchten ein Minus von mehr als 4 Prozent.