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Aktien Europa: Risikoscheue Anleger befürchten zweite Virus-Welle

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anfang Juni noch überbordende Risikofreude der Anleger an den wichtigsten europäischen Aktienmärkten hat am Montag einen weiteren Dämpfer erhalten. Allerdings verringerten sich die deutlichen Anfangsverluste im Verlauf des Vormittags. Der EuroStoxx 50 <EU0009658145> büßte zuletzt 1,56 Prozent auf 3104,55 Punkte ein, war zeitweise allerdings um mehr als 3 Prozent abgesackt. In Paris sank der Cac 40 <FR0003500008> um 1,43 Prozent auf 4769,96 Punkte. Der britische Leitindex FTSE 100 <GB0001383545> fiel um 1,25 Prozent auf 6029,00 Zähler.

Nachdem in der Woche zuvor bereits ein trüber Wirtschaftsausblick der US-Notenbank und das Ausbleiben weiterer Konjunkturstimuli die Kauflaune stark getrübt hatten, nimmt nun die Furcht vor einer zweiten Infektionswelle mit dem neuartigen Coronavirus zu. Nicht nur in den USA gab es in südlichen Staaten zuletzt wieder einen Anstieg neuer Fälle, sondern auch in Chinas Hauptstadt Peking, wie am Wochenende bekannt wurde.

"Der Anstieg von Infektionen in den USA und China bringt die Investoren auf den Boden der Realität zurück, nachdem die Stimmung, was Covid-19 anbelangt, fast sorgenfrei zu sein schien", kommentierte Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiCorp. "Die Euphorie hat sich nach nur wenigen Tagen wieder in Skepsis gewandelt", und bis es eine effektive Impfung gebe, werde es wohl noch eine ganze Weile dauern.

Immerhin hatte sich der Leitindex der Eurozone seit dem Tief im Corona-Crash Mitte März in der Spitze bereits um fast 50 Prozent erholt gehabt. Nicht zuletzt war dies dem starken Anstieg von rund 11 Prozent in der ersten Juni-Woche zu verdanken gewesen. In der vergangenen Woche folge dann die Ernüchterung, der EuroStoxx büßte fast 7 Prozent ein.

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Die europäischen Branchen zeigten sich nun am Montag ausnahmslos im Minus, wobei der Rohstoff- und Bergbausektor <EU0009658624> die größten Verluste verbuchte mit minus 3,1 Prozent. Der Öl- und Gassektor <EU0009658780> gab an drittletzter Stelle um 2,4 Prozent nach. Dort ragten etwa die Aktie von BP <GB0007980591> mit minus 5,5 Prozent heraus.

Der britische Ölkonzern erwartet unter anderem wegen der Covid-19-Krise und deren längerfristige Folgen für die Weltwirtschaft für das zweite Quartal Abschreibungen in Höhe von 13 bis 17,5 Milliarden US-Dollar oder umgerechnet 11,5 bis 15,5 Milliarden Euro. BP senkte eigene Einschätzung für die zukünftige Ölpreisentwicklung wegen den Folgen der Corona-Krise. Analysten, etwa von Berenberg oder RBC, rechnen nun mit einer Dividendenkürzung. Shell <GB00B03MLX29> gaben um 2,5 Prozent nach und die Papiere der französischen Total SA <FR0000120271> um knapp 2 Prozent.

Der Pharmasektor <EU0009658723> stemmte sich unter den 19 Branchen am besten gegen den Abwärtstrend und gab um 0,9 Prozent nach. Gleich mehrere Nachrichten fanden unter Anlegern Beachtung. So sicherten sich Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande in einem ersten Vertrag mindestens 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus bei Astrazeneca <GB0009895292>. Das Pharmaunternehmen selbst nannte eine Größenordnung von "bis zu 400 Millionen Dosen". Die Entwicklung eines Impfstoffs könnte im günstigen Fall schon Ende des Jahres abgeschlossen sein. Im sehr schwachen Gesamtmarkt hielten sich die Papiere von Astrazeneca mit minus 0,6 Prozent recht gut.

Der dänische Diabetes-Spezialist Novo Nordisk <DK0060534915> hatte am Sonntagabend Phase II-Daten zu dem nur einmal wöchentlich zu verabreichenden Insulinprüfkandidaten Icodec bekannt gegeben. Diese hätten gezeigt, dass Icodec Blutzucker besser senke als das Sanofi <FR0000120578>-Mittel Lantus, schrieb JPMorgan-Analyst Richard Vosser. Damit bestätige sich seine Ansicht, dass Icodec Potenzial habe, Novos Marktanteil im Bereich der Basal-Insuline deutlich auf 50 Prozent zu vergrößern. Die Aktie gab zuletzt dennoch um 1,5 Prozent nach, hielt sich damit aber ebenfalls besser als der Gesamtmarkt.

Noch deutlicher allerdings stemmte sich das Papier von Roche <CH0012032048> gegen den Abwärtstrend mit nur 0,2 Prozent Minus. Der Basler Pharmakonzern hatte während verschiedener Fachkongresse zu gleich zwei Hoffnungsträgern aus seiner Pipeline erfreuliche neue Studiendaten vorgestellt.

Nicht zuletzt standen außerdem die Anteilsscheine des Modeunternehmens Hennes & Mauritz <SE0000106270> nach Umsatzzahlen im Blick der Anleger, die in Stockholm um 1,3 Prozent nachgaben. Analysten hoben zwar die nicht ganz so deutlich wie erwartet weggebrochenen Erlöse positiv hervor, fürchten nun aber um die Gewinnmargen.