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Aktien Europa: Erholung - US-Notenbank lässt Märkte aufatmen

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag zugelegt, nachdem sie sich in den Vortagen verhalten entwickelt hatten. Gute US-Vorgaben ließen den EuroStoxx 50 <EU0009658145> um 1,2 Prozent auf 3769,79 Zähler steigen. Der Pariser Leitindex Cac 40 <FR0003500008> legte mit 1,5 Prozent auf 6492,33 Punkte noch etwas stärker zu, während der Londoner FTSE 100 <GB0001383545> um 0,75 Prozent auf 7549,65 Punkte anzog.

"Die Zurückhaltung der vergangenen Tage wandelt sich bei denjenigen nun in etwas Kaufbereitschaft, die entweder von einem höheren Schritt schon gestern oder einer Tempoverschärfung im Jahresverlauf gerechnet hatten" begründete Kapitalmarktanalyst Jürgen Molnar von RoboMarkets die Erholung. Wie erwartet hatten die US-Währungshüter den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Dabei betonte Fed-Chef Jerome Powell, dass noch größere Zinsschritte um beispielsweise 0,75 Punkte derzeit nicht in Erwägung gezogen würden. Er dämpfte damit zuvor aufgekommene Bedenken.

Auch sonst drückte die US-Notebank beim Bremsen nicht zu stark auf den Bremshebel. "Bei der Bilanzreduktion hat sich die US-FED etwas Spielraum gelassen und fängt ab Juni mit vorerst 30 Milliarden Dollar an", merkte Marktexperte Andreas Lipkow vom Comdirect an. "Viele Marktteilnehmer waren von einem Ad-Hoc Abbau um monatlich 60 Milliarden Dollar ausgegangen."

An der Spitze der Einzelsektoren lagen die zinssensiblen Technologiewerte. Sie profitierten von starken Vorgaben aus den USA, wo die Nasdaq zu einer kräftigen Gegenbewegung angesetzt hatte. Auch der ebenfalls von der Zinsentwicklung abhängige Immobiliensektor zog an. Gewinne des Schwergewichts Vonovia <DE000A1ML7J1> trugen die Erholung. Der Konzern hatte seine Jahresziele bestätigt.

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Öl- und Gaswerte knüpften an die Vortagesgewinne an und profitierten damit erneut von den Ölpreisen. Die Rohstoffanalysten der Commerzbank begründeten den anhaltenden Aufwärtstrend weniger mit dem geplanten Ölembargo der EU gegen Russland als einem bislang wenig beachteten Detail. "Demnach soll es in Europa ansässigen Unternehmen künftig verboten werden, Öllieferungen aus Russland über den Seeweg zu transportieren und diese zu versichern. Das soll nicht nur Öllieferungen nach Europa betreffen, sondern die Öllieferungen allgemein", so Analyst Carsten Fritsche. Diese Sanktion hätte weitreichendere Folgen für den Ölmarkt als das sich abzeichnende EU-Ölembargo. Denn der Großteil der Versicherungen im Schiffsverkehr unterliege europäischem Recht. Zudem dürften dann europäische Reedereien keine Ölladungen aus Russland mehr transportieren, vollkommen unabhängig vom Ziel.

Hinzu kamen starke Ergebnisse von Shell <GB00BP6MXD84> <GB00B03MLX29>. Der Ölkonzern hatte dank hoher Ölpreise zum Jahresstart einen Milliardengewinn erzielt. Insgesamt schnitt das Unternehmen trotz Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Rückzug aus dem Russland-Geschäft besser ab, als es Analysten erwartet hatten.

Zahlen gab es auch im Bankensektor. Während Credit Agroicole mit rückläufigen Gewinnen enttäuschten und um drei Prozent nachgaben, kletterten Unicredit <IT0004781412> nach den jüngsten Quartalszahlen um sechs Prozent. Gut kamen auch die Ergebnisse von Societe Generale <FR0000130809> an. Die Geschäfte der französischen Großbank waren im ersten Quartal dank steigender Zinsen und volatiler Märkte gut gelaufen. Die Aktie gewann 1,5 Prozent.

Im Rohstoffsektor sorgten die Ergebnisse von ArcelorMittal <LU1598757687> für Aufwind. Europas größter Stahlkonzern profitiert weiter von hohen Preisen. Das Marktumfeld sei noch sehr stark, wenngleich nun für 2022 mit einem leichten Rückgang des Stahlverbrauchs gerechnet werde, teilte das Unternehmen mit. Die Aktie gewann 1,9 Prozent.

Weniger Begeisterung entfachten die Quartalszahlen von Swiss Re <CH0126881561>. Der Ukraine-Krieg, Naturkatastrophen und die Corona-Pandemie hatten dem Schweizer Rückversicherer zum Jahresstart rote Zahlen eingebrockt. Swiss Re fielen um 2,5 Prozent. Der Versicherungssektor lag am Ende des Feldes.