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Aktien-Aktion der Direktbanken

Die Deutschen sind keine Aktienanleger. Das wollen Direktbanken mit der „Aktion pro Aktie“ nun ändern. Berater könnten davon profitieren.

Dass deutsche Anleger trotz niedriger Zinsen nach wie vor ein Investment in Aktien meiden, ist längst kein Geheimnis mehr. Sparbuch und Tagesgeld sind zwar nicht lukrativ, aber unglaublich beliebt. Um das zu ändern, haben die Direktbanken comdirect bank, Consorsbank, DAB Bank (Xetra: 507230 - Nachrichten) und ING-Diba die „Aktion pro Aktie“ ins Leben gerufen. Ziel der Aktion sei es, einen Umdenkprozess anzustoßen, um einen vorurteilsfreien und aufgeklärten Umgang mit dem Thema Aktie zu fördern, heißt es auf der Website des Bündnisses. Studien, Bildungsangebote, Veranstaltungen, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit sowie der „Tag der Aktie“ – an dem für Kunden unter bestimmten Voraussetzungen keine Ordergebühren sowie zusätzliche Entgelte anfallen – leisteten einen Beitrag dazu, das Thema stärker in den Köpfen der Deutschen zu verankern.

Reichere Deutsche kaufen Aktien ihrer Lieblingsunternehmen

Die erste repräsentative Studie der „Aktion pro Aktie“ liegt derweil vor. Dazu wurden 2.000 Deutsche befragt und zudem rund 1,6 Millionen anonymisierte Kundendepots der vier Banken ausgewertet. Dabei kam heraus, dass sich jeder dritte Deutsche vorstellen könnte, Aktien von Unternehmen zu kaufen, deren Fan er ist. „Besonders bei Besserverdienenden stellt der persönliche Bezug zu einem Unternehmen ein wesentliches Kaufkriterium dar“, heißt es in einer Mitteilung der Aktion. „Hingegen sind jüngere und weniger kaufkräftige Personen nicht so sehr daran interessiert, in ihre Lieblingsmarke zu investieren.“

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Die beliebteste Marke der Befragten ist mit 28,8 Prozent Samsung. Dahinter folgen Google (21,3 Prozent) und Audi (20,7 Prozent). Allerdings würden lediglich 32,7 Prozent der Samsung-Anhänger deren Aktien kaufen, bei Google (Xetra: A0B7FY - Nachrichten) -Fans hingegen sind es glatt 40 Prozent. Automobilhersteller liegen an der Spitze kaufwilliger und überzeugter Anhänger. Am begehrtesten unter den eigenen Fans ist der Studie zufolge BMW (Swiss: BMW.SW - Nachrichten) . 56,5 Prozent können sich vorstellen, in diese Aktie zu investieren. Mercedes (Xetra: 710000 - Nachrichten) -Benz liegt mit 54,7 knapp dahinter, gefolgt von Audi (Other OTC: AUDVF - Nachrichten) mit 51,7 Prozent.

Aktieninvestments sind unter dem Strich aber auch eine Frage des Geldes: „Je höher das verfügbare Haushalts-Nettoeinkommen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Anleger Aktien ihrer Lieblingsmarke kaufen“, so die Studie. So können sich 52 Prozent der Befragten, mit einem Einkommen von über 4.000 Euro pro Monat vorstellen, eine solche Aktie zu kaufen. Bei einem Einkommen zwischen 2.000 und 4.000 Euro ziehen dies 40 Prozent in Betracht. Liegt das Einkommen unter 2.000 Euro, so denken 72 Prozent der Deutschen nicht an eine Investition in ihr Lieblingsunternehmen.

Für Finanzberater liefert die Studie interessante Erkenntnisse: So ist die Finanzplanung insgesamt nicht gerade ein Lieblingsthema der Deutschen. 43 Prozent der Befragten gaben an, dass es für sie ein notwendiges Übel ist. Nur 30 Prozent bereit die Finanzplanung Spaß. Gleichzeitig geben 40 Prozent an, dass sie durchaus mehr aus ihrem Vermögen machen könnten. 28 Prozent denken von sich, das Bestmögliche aus ihrem Vermögen zu machen und 26 Prozent haben gar kein Vermögen.

Die vollständigen Studienergebnisse auch zu den Themen „Finanzwissen“ und „Einstellung gegenüber Aktien“ im pdf-Dokument zum Download.

Kritik kommt von den Sparkassen

Der Vorstoß der Direktbanken stößt im Lager der Sparkassen nur bedingt auf Zustimmung. „Jede Maßnahme, die den deutschen Anleger näher an die Aktie bringt, wird von uns für gut geheißen“, meint zwar Thomas Feneberg, Direktor Private Banking der Sparkasse Nürnberg. Eine andere Sparkasse verurteilt die Aktion hingegen als reine Marketingaktion, mit der „die Direktbanken ihre Kunden in den Einzelaktienhandel hineinziehen“ wollen. Es sei jedoch wichtig, dem Kunden ein bedarfsgerechtes Angebot zu erstellen, was nur mit qualifizierter Beratung möglich sei. Dieser Meinung ist auch Feneberg: „Fraglich bleibt, ob ein einmaliger Rabatt an einem Aktionstag der Wichtigkeit des Themas und dem nötigen Beratungsbedarf gerecht wird“, meint er. „In der Regel haben Anleger nicht das umfassende Knowhow, damit die Aktie eine vernünftige, gewinnbringende Geldanlage sein kann.“

Fritz Kalter, Leiter Vertriebsmanagement und Marketing der DekaBank, bestätigt die Studienergebnisse zum Thema Finanzwissen: Hier gebe es tatsächlich große Defizite. „Daher ist ein Aktienkauf über Direktbanken für viele private Anleger nicht sinnvoll.“ Erst eine professionelle Anlageberatung helfe diesen Kunden, Qualität und Struktur der Geldanlagen zu beurteilen und Entscheidungen unabhängig zu treffen. „Der Berater kann im persönlichen Gespräch Hintergrundwissen über Marktzusammenhänge und Anlageklassen vermitteln und so Transparenz über realistisch erzielbare Anlageerfolge schaffen“, sagt Kalter.

(PD)