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Der Dax rutscht ab – Lufthansa verliert mehr als sechs Prozent

Viel schlechter als am heutigen Dienstag kann sich ein Index nicht präsentieren – am Ende steht ein Minus von mehr als zwei Prozent. Nun droht ein Rutsch unter die nächste wichtige Marke.

Blick in den Handelssaal an der Börse. Foto: dpa
Blick in den Handelssaal an der Börse. Foto: dpa

Eine heftige Kursreaktion der Lufthansa-Aktie drückt den Dax am Dienstag ins Minus: Der deutsche Leitindex verliert zum Handelsende 2,2 Prozent auf 12.147 Punkte, nachdem er am Vortag quasi unverändert bei 12.417 Zählern aus dem Handel gegangen ist. Das Minus am heutigen Tag mit 270 Zählern ist der größte Tagesverlust seit sechs Monaten.

Die Aktie der Lufthansa brach bis zu 7,2 Prozent ein, nachdem die Fluggesellschaft bei ihren Quartalszahlen einen deutlichen Gewinneinbruch verkündet hatte. Auch die Titel von Bayer verloren deutlich. „Mit konjunktursensiblen Titeln ist im Deutschen Aktienindex in diesen Tagen kein Blumentopf zu gewinnen“, sagte Jochen Stanzl, Chefanalyst beim Brokerhaus CMC Markets. „Es gibt auch keine schnellen Gewinne in einer Konjunktur, in der die schlechteste Stimmung seit mindestens sechs Jahren herrscht.“

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Viel schlechter als am heutigen Dienstag kann sich ein Index nicht präsentieren. Auf dem Weg nach unten gab es kaum Gegenwehr, das sieht man selten. Für den Moment muss man festhalten, dass im Dax bei 12.656 Punkten Schluss war mit der Rally, die vor einem halben Jahr begonnen hatte. In den nächsten Tagen könnte es im Dax noch einmal unter 12.000 Punkte gehen.

Doch am heutigen Dienstag belasten nicht nur Unternehmenszahlen, sondern auch das schwächelnde Konsumklima den Dax: Laut der vom Marktforschungsinstitut GfK monatlich erstellten Konsumklimastudie nahm die Kauflaune der Verbraucher im Juli zum dritten Mal in Folge ab.

Für August prognostizieren die Marktforscher einen Rückgang beim Konsumklima um 0,1 Punkte auf 9,7 Zähler, nach 9,8 Punkten im Juli. Das ist der niedrigste Wert seit April 2017. Für das Gesamtjahr geht GfK-Konsumklimaexperte Rolf Bürkl aber weiter von einem Anstieg der privaten Konsumausgaben um etwa 1,5 Prozent aus – im vergangenen Jahr lag das Plus bei 1,1 Prozent.

Das britische Pfund fiel am Dienstag auf neue Zweijahrestiefs, da es sowohl Großbritannien als auch die Europäische Union abgelehnt haben, bei ihren Verhandlungspositionen nachzugeben, was die Wahrscheinlichkeit eines abrupten Brexits am 31. Oktober erhöht hat.

Der neue Premierminister Boris Johnson hatte am Montag mitgeteilt, er bestehe darauf, die anderen europäischen Staatsführer erst dann zu treffen, wenn diese auf den kontroversen „Irish Backstop“ verzichteten, der Bestandteil des von Amtsvorgängerin Theresa May ausgehandelten Abkommens ist. Zu Handelsbeginn war die Währung auf bis zu 1,2120 Dollar und 1,0881 Euro gefallen, erholte sich im Laufe des Vormittags aber wieder.

Sportlich spielt der Fußballklub SpVgg Unterhaching zwar nur in der Dritten Liga, die Aktionäre des Vereins dürften sich aber am heutigen ersten Handelstag der Aktie erstklassig fühlen. Der Titel legte zum Handelsschluss mehr als 30 Prozent auf 10,90 Euro zu. Die Aktien wurden in der vergangenen Woche zum Festpreis von 8,10 Euro breit gestreut.

Der Fußball-Drittligist hat im Rahmen seines Börsenganges 332.469 Aktien verkauft und damit rund 2,7 Millionen Euro eingenommen. Der ehemalige Bundesligist ist erst der zweite deutsche Fußballverein nach Borussia Dortmund an der Börse. Bis zum Herbst will Unterhaching weitere 622.000 Aktien an private Investoren ausgeben und damit zusätzliches Kapital in die Kasse bringen.

Einzelwerte im Fokus

Lufthansa: Für die Aktie von Deutschlands größter Airline ging es nach Veröffentlichung der Quartalszahlen um bis zu 7,2 Prozent nach unten. Zum Schluss betrug das Minus etwas mehr als sechs Prozent. Der Preiskampf im Europageschäft und die gestiegenen Kerosinpreise haben der Lufthansa im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch eingebrockt. Obwohl der Umsatz mit 9,6 Milliarden Euro rund vier Prozent höher ausfiel als ein Jahr zuvor, ging der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) um ein Viertel auf 754 Millionen Euro zurück, wie der Dax-Konzern am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Der Überschuss sackte wegen einer bereits angekündigten Steuerrückstellung sogar um 70 Prozent auf 226 Millionen Euro ab.

Bayer: Ebenfalls unter den Dax-Verlierern befanden sich die Titel des Agrarchemiekonzerns mit einem Verlust von 3,7 Prozent. Bayer sieht sich in den USA wegen angeblicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter der Tochter Monsanto immer mehr Klagen gegenüber. Bis zum 11. Juli seien Klagen von rund 18.400 Klägern zugestellt worden, teilte Bayer am Dienstag in Leverkusen bei Vorlage des Quartalsberichts mit. Das sind rund 5.000 mehr als im April.

Fresenius Medical Care: Die Aktie des Anbieters von Dialyseprodukten und Dialysedienstleistungen verlor 5,3 Prozent. Der FMC-Betriebsgewinn (Ebit) schrumpfte im abgelaufenen Quartal währungsbereinigt um 65 Prozent auf 521 Millionen Euro. Schwierigkeiten gab es rund um ein US-Behandlungsprogramm für Nierenkranke, was mit 38 Millionen Euro negativ zu Buche schlug.

Fresenius: Besser sah es zunächst für die FMC-Mutter Fresenius aus. Mit einem Plus von knapp zwei Prozent setzte sich der Gesundheitskonzern zunächst an die Spitze des deutschen Leitindexes, rutschte dann aber 2,1 Prozent ins Minus. Fresenius hob nach Zuwächsen im zweiten Quartal seine Umsatzprognose an.

RWE: Der Energiekonzern verlor nur 0,7 Prozent in einem schwachen Gesamtmarkt. RWE hatte zum Börsenstart eine erhöhte Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr bekanntgegeben.

Schaeffler: Für die Aktie des Auto- und Industriezulieferers ging es 0,9 Prozent nach unten, nachdem Schaeffler seine Erwartungen für das laufende Jahr nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal nach unten korrigiert hatte. Grund dafür sei der Rückgang der weltweiten Automobilproduktion, erklärte das Familienunternehmen aus dem fränkischen Herzogenaurach am Montagabend. Statt der angepeilten operativen Umsatzrendite (Ebit-Marge) von acht bis neun Prozent vor Sondereffekten seien nur noch sieben bis acht Prozent drin.

Was die Charttechnik sagt

Den Kampf um die wichtigen Unterstützungen hat der Dax verloren. Sowohl die 50-Tages-Linie (aktuell bei 12.240 Punkten) als auch die beiden Monatstiefs vom Juni (12.189 Zähler) und Juli (12.173 Punkte) boten keinen Halt. Laut den Charttechnikern der Düsseldorfer HSBC hätte das Abgleiten unter diese Bastion ein kalkulatorisches Abschlagspotenzial von rund 400 Punkten zur Konsequenz. Das würde bedeuten, dass der Dax bis auf 11.750 Punkte fallen könnte.

Analystencheck: JP Morgan hebt Kursziel für McDonald’s

Die Aktie von McDonald’s hat Ende vergangener Woche mit einem Kurs von 218 Dollar ein Allzeithoch erreicht. Für John Ivankoe von JP Morgan ist das noch nicht das Ende. Der Analyst hob am Montag sein Kursziel um 15 auf 230 Dollar an. Der Gewinn je Aktie (EPS) lag im zweiten Quartal zwar etwas unter seinen Erwartungen, dafür übertraf der Umsatz der Schnellrestaurantkette Ivankoes Prognose. Für 2020 hob er seine EPS-Schätzung an.

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