Werbung
Deutsche Märkte schließen in 1 Stunde 25 Minute
  • DAX

    17.781,92
    +11,90 (+0,07%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.927,25
    +13,12 (+0,27%)
     
  • Dow Jones 30

    37.906,74
    +153,43 (+0,41%)
     
  • Gold

    2.396,10
    +7,70 (+0,32%)
     
  • EUR/USD

    1,0655
    -0,0019 (-0,18%)
     
  • Bitcoin EUR

    58.836,81
    +266,88 (+0,46%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Öl (Brent)

    82,90
    +0,21 (+0,25%)
     
  • MDAX

    26.077,07
    +150,33 (+0,58%)
     
  • TecDAX

    3.197,68
    -59,38 (-1,82%)
     
  • SDAX

    13.941,52
    -56,83 (-0,41%)
     
  • Nikkei 225

    38.079,70
    +117,90 (+0,31%)
     
  • FTSE 100

    7.865,51
    +17,52 (+0,22%)
     
  • CAC 40

    8.007,79
    +26,28 (+0,33%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.653,01
    -30,36 (-0,19%)
     

AKTIE IM FOKUS/Twitter fällt: Musk will nicht mehr kaufen - weitere Kursrisiken

FRANKFURT/ NEW YORK (dpa-AFX) - Enttäuschung für Twitter-Aktionäre <US90184L1026>: Tech-Milliardär und Tesla <US88160R1014>-Chef Elon Musk will den Kurznachrichtendienst nicht mehr kaufen. Twitter will den Deal nun zwar vor Gericht durchboxen, für die Aktien ging es zunächst dennoch nach unten. Auf der Handelsplattform Tradegate fielen sie am Montag im Vergleich zum US-Schlusskurs vom Freitag um fast 9 Prozent, was im US-Handel einen Kurs von rund 33,50 US-Dollar bedeuten würde.

Twitter steuert also wohl auf Monate der Ungewissheit zu. Denn auch wenn Experten die Firma im Rechtsstreit in einer besseren Position sehen, bleibt unklar, ob man den reichsten Menschen der Welt zu einer Übernahme zwingen möchte, die er nicht will. In jedem Fall hinterlässt das zermürbende Hickhack um den Deal deutliche Spuren bei dem Kurznachrichtendienst.

Musks Anwälte begründeten den Rückzieher mit angeblich unzureichenden Informationen zur Zahl der Fake-Accounts bei Twitter. Das Unternehmen konterte, man halte daran fest, den Verkauf zum vereinbarten Preis abzuschließen und plane, dafür vor Gericht zu gehen.

Analyst Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies sieht die von Musk genannten Gründe als unbegründet. Vielmehr könnte Musk nach den jüngsten Kursverlusten von Techwerten zu dem Schluss gekommen sein, zu viel Geld für Twitter auf den Tisch zu legen.

WERBUNG

So zweifelt Musks schon seit Wochen öffentlich an den entsprechenden Twitter-Zahlen, was von Beobachtern bereits als Versuch interpretiert wurde, zumindest den Preis zu drücken. Zu seinem Gebot wäre der Deal mehr als 44 Milliarden Dollar (rund 43 Mrd Euro) schwer, während Twitter an der Börse per Schlusskurs vom Freitag nur noch gut 28 Milliarden Dollar wert war.

Für Jefferies-Analyst Thill sind aber zumindest die Bedenken von Musk hinsichtlich der Personalentwicklung bei Twitter berechtigt. So habe das Unternehmen zuletzt einige wichtige Führungskräfte verloren. Das und die Ablenkungen durch die Übernahmequerelen dürften auf dem Werbegeschäft belastet haben. Sollte der Deal tatsächlich platzen, könnte - auch angesichts des eingetrübten Konjunkturumfeldes - der Twitter-Kurs erst um die 23,50 Dollar einen Boden finden.

Zum Vergleich: Musk und die Twitter-Führung hatten sich gegen Ende April auf einen Preis von 54,20 Dollar je Aktie geeinigt. Bereits Anfang April war bekannt geworden, dass Musk mit einem Anteil von 9,2 Prozent zum größten Aktionär von Twitter <US90184L1026> geworden war.

Der Aktienkurs war in der Folge bis auf 54,57 Dollar gestiegen, von knapp 40 Dollar vor Bekanntwerden der Höhe der Musk-Beteiligung. Anschließend pendelten die Papiere über weite Strecken zwischen rund 45 und etwa 50 Dollar, bevor sie Mitte Mai deutlicher unter Druck gerieten. Der Grund: Musk hatte den Deal angezweifelt wegen seiner Bedenken hinsichtlich der Zahl der Fake Accounts.

Ein wenig Hoffnung macht Jefferies-Experte Thill indes und erinnert an die Übernahme der US-Juwelierkette Tiffany durch den französischen Luxusgüterriesen LVMW <FR0000121014>. So wollten die Franzosen den Kauf nach Beginn der Corona-Krise abblasen. Beide Unternehmen überzogen sich mit Vorwürfen. Am Ende einigten sie sich doch noch, und LVMH musste weniger zahlen als anfangs geplant.