Werbung
Deutsche Märkte schließen in 14 Minuten
  • DAX

    17.899,25
    -189,45 (-1,05%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.936,15
    -53,73 (-1,08%)
     
  • Dow Jones 30

    37.810,81
    -650,11 (-1,69%)
     
  • Gold

    2.346,50
    +8,10 (+0,35%)
     
  • EUR/USD

    1,0715
    +0,0014 (+0,13%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.270,77
    -1.407,85 (-2,32%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.371,23
    -11,34 (-0,82%)
     
  • Öl (Brent)

    82,38
    -0,43 (-0,52%)
     
  • MDAX

    26.025,86
    -320,21 (-1,22%)
     
  • TecDAX

    3.269,00
    -30,60 (-0,93%)
     
  • SDAX

    14.024,34
    -183,29 (-1,29%)
     
  • Nikkei 225

    37.628,48
    -831,60 (-2,16%)
     
  • FTSE 100

    8.067,10
    +26,72 (+0,33%)
     
  • CAC 40

    8.017,97
    -73,89 (-0,91%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.442,03
    -270,71 (-1,72%)
     

AKTIE IM FOKUS: Just Eat Takeaway schnellen hoch - Verkauft iFood-Beteiligung

AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der Verkauf der Beteiligung am brasilianischen Essenslieferdienst iFood hat die Sorgen der Investoren in puncto Finanzen des Essenslieferdienstes Just Eat Takeaway <NL0012015705> merklich gemildert. Die Aktien schnellten am Freitagvormittag an der Euronext <NL0006294274> um fast 30 Prozent auf 21,35 Euro nach oben. In London kosteten sie knapp 1800 Pence.

Im Sog ging es im deutschen Leitindex Dax <DE0008469008> für die Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh <DE000A161408> um fast drei Prozent nach oben, im MDax <DE0008467416> legte der Essenslieferdienst Delivery Hero <DE000A2E4K43> um ein halbes Prozent zu.

Die Lieferando-Mutter bekommt für ihre iFood-Beteiligung eine fest vereinbarten Summe von 1,5 Milliarden Euro. Hinzu kommen kann eine leistungsabhängige Komponente von bis zu 300 Millionen. Mit dem Geld will Just Eat Takeaway die Bilanz stärken und sich für anstehende Darlehensrückzahlungen wappnen.

Grundsätzlich überrasche der Schritt nicht, doch sei er schneller erfolgt als von ihm erwartet, erklärte Analyst William Woods von Bernstein Research. Mit Blick auf die Liquidität und Profitabilität dürfte er bei Anlegern für Erleichterung sorgen, wenngleich der Preis unter einer früheren Offerte von 2,3 Milliarden Euro liege. Leicht negativ sei nur, dass von dem Geld nichts an die Aktionäre ausgeschüttet werden solle.

WERBUNG

Auch Analyst Giles Thorne vom Investmenthaus Jefferies wertet die Veräußerung positiv. Zwar habe Just Eat die höhere Offerte vor einem Jahr noch abgelehnt, allerdings erscheine der Verkaufspreis nun angesichts der stark gesunkenen Bewertung des Konzerns und der Branche recht hoch. Zwar hätte der Konzern die Beteiligung zwar wohl lieber behalten, der finanzielle Vorteil des Deals sei angesichts der Verschuldung aber wohl zu groß gewesen, um ihn zu ignorieren.

Just Eat und anderen Essenslieferanten waren in der Corona-Krise die großen Gewinner. Menschen bestellten viel Essen nach Hause. Zugleich sorgte auch das Niedrigzinsniveau für sehr hohe Aktienbewertungen von Wachstumsunternehmen, wenngleich viele Verluste machten. Mittlerweile ebbt der Corona-Boom aber ab und die Zinsen steigen. Das drückt schon länger auf den Kurs.

Im Oktober 2020 waren die Just-Eat-Papiere noch auf ein Rekordhoch von fast 111 Euro gestiegen. Mitte Juli 2022 waren es dann nur noch gut 13 Euro - ein Verlust von fast 90 Prozent. Höhere Zinsen erschweren die Refinanzierung, Investoren werden zudem vorsichtiger und setzen tendenziell eher auf klassische Unternehmen. Zuletzt hat sich der Kurs von Just Eat aber ein Stück weit gefangen, auch weil das Unternehmen den Fokus etwas mehr auf die Profitabilität richtet.