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AKTIE IM FOKUS: Hugo-Boss-Zahlen gut, aber nicht gut genug: Anleger machen Kasse

FRANKFURT (dpa-AFX) -Gewinnmitnahmen nach positiven Nachrichten haben die jüngst sehr gut gelaufenen Aktien von Hugo Boss DE000A1PHFF7 weiter gebremst. Nachdem bereits am Freitag ein skeptischer Analystenkommentar die Papiere des Modehändlers belastet hatte, nutzten die Anleger nun am Dienstag erfreuliche Geschäftszahlen, um Kasse zu machen.

Die Anteilsscheine von Hugo Boss hatten im frühen Handel zwar kurz in die Gewinnzone hineingelugt, am späten Vormittag fielen sie aber dann um rund zwei Prozent auf 59,40 Euro. Damit zählten sie zu den schwächsten Werten im MDax DE0008467416. Der Index der mittelgroßen Werte bewegte sich kaum vom Fleck.

Vorläufigen Angaben zufolge hatte Hugo Boss im vergangenen Geschäftsjahr der hohen Inflation getrotzt und Umsatz sowie Ergebnis deutlicher nach oben geschraubt als von Analysten erwartet. Der Modekonzern profitierte von seinem Programm zur Markenerneuerung. Die Nachfrage nach Premium- und Luxusgütern hat sich damit von einem allgemein schwächeren Konsumklima abgekoppelt, auch wenn sich das Wachstum im Schlussquartal im Vergleich zum Jahresverlauf etwas abschwächte.

Analyst Volker Bosse von der Baader Bank wies mit Blick auf das letzte Jahresviertel darauf hin, dass sich Hugo Boss im Schlussquartal gegen ein starkes Vorjahresniveau behaupten musste. Insgesamt bezeichnete der Fachmann die vorläufigen Ergebnisse als stark.

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Auch ansonsten gab es von Analystenseite überwiegend Lob für die Geschäftszahlen. Die Expertin Manjari Dhar von der kanadischen Bank RBC etwa betonte, der positive Schwung bei dem Modehändler halte an. Sie ergänzte, vor allem in der europäischen Region und in Amerika bleibe die Dynamik stark. In Asien hingegen sei das Geschäft noch von den Pandemie-Einschränkungen belastet worden.

Laut der Analystin Louise Singlehurst von der US-Investmentbank Goldman Sachs ist das Großhandelsgeschäft besonders gut gelaufen. Dieses hat nun wieder ein stärkeres Gewicht erhalten, nachdem sich der Modekonzern jahrelang stark auf den Ausbau des eigenen Einzelhandels konzentriert hatte. Die Neuorientierung hat Hugo Boss zufolge im vergangenen Jahr Früchte getragen, "die Sichtbarkeit und Marktdurchdringung bei wichtigen Großhandelspartnern" sei deutlich verbessert worden, hieß es.

Gleichwohl haben die Resultate offenbar nicht so deutlich überrascht, dass sie Argumente für weitere Kursanstiege hätten liefern können. So schrieb Analyst Michael Kuhn von der Deutschen Bank, die Eckdaten für 2022 hätten die Markterwartungen insgesamt und die Unternehmensziele lediglich leicht übertroffen. Einige institutionelle Investoren hätten wohl sogar mit etwas besseren Ergebnissen gerechnet. Für die Anleger seien die Nachrichten alles in allen wahrscheinlich nicht gut genug, um die Aktien weiter nach oben zu treiben.

Ausgehend von dem Zwischentief Anfang November haben die Papiere von Hugo Boss bis zum Hoch am vergangenen Mittwoch fast 39 Prozent gewonnen. Dieses hatte das höchste Niveau seit 2019 bedeutet. Doch bereits am Freitag erfolgte der erste Rücksetzer, nachdem sich Analystin Maria-Laura Adurno von der US-Investmentbank Bank of America kritisch geäußert hatte. Die zuletzt überdurchschnittlich gute Kursentwicklung lege die Latte sehr hoch, hieß es.

Aus charttechnischer Sicht jedoch bleibt das Bild trotz der aktuellen Rücksetzer weiter aufgehellt. Bereits seit einem Kurssprung kurz vor Weihnachten notieren die Papiere von Hugo Boss komfortabel über allen wichtigen Durchschnittslinien, die als Maßstäbe für die kurz-, mittel- oder langfristigen Trends gelten.