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AKTIE IM FOKUS 2: Daimler erntet Lob mit starken Zahlen gerade bei Barmitteln

(neu: Schlussstände)

FRANKFURT (dpa-AFX) - In einem nervösen Umfeld am Aktienmarkt waren die Aktien von Daimler <DE0007100000> am Freitag ein Lichtblick. Während der Dax <DE0008469008> um 1,7 Prozent abrutschte, schafften es die Daimler-Papiere nach überzeugenden Eckdaten mit 0,9 Prozent ins Plus. Zeitweise hatte dieses sogar mehr als zwei Prozent betragen, für den Sprung über die 60-Euro-Marke mit einem möglichen erneuten Hoch seit 2018 fehlte aber der Schwung.

Die Anleger freuten sich zu Wochenschluss über ein überraschend starkes Schlussquartal des Autobauers, das einem Börsianer zufolge noch besser ausfiel als jenes von Volkswagen <DE0007664039>. 2020 verdiente Daimler deutlich mehr als erwartet. Begeistert waren Marktbeobachter vor allem von der Entwicklung des Zuflusses an freien Barmitteln. Dies gelte insbesondere im Vergleich mit BMW <DE0005190003>, so ein Händler.

"Chapeau", titelte Analyst Arndt Ellinghorst von Bernstein Research in seiner ersten Einschätzung. Er lobte das hervorragende Abschneiden in der Kernsparte Mercedes-Benz Cars, aber auch auf Konzernebene. Zum Treiber erkoren Experten vor allem die operative Marge in der Autosparte, die mit 13,3 Prozent laut George Galliers von Goldman Sachs <US38141G1040> ein Hoch der jüngeren Zeit erreichte. Am Markt hieß es, der Konsens habe hier nur eine Stelle vor dem Komma erwartet.

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Galliers betonte, die Gewinnspanne sei ein Beleg der Strategie von Daimler, den Fokus stärker auf die Profitabilität als auf Masse zu legen. Sein Kollege Jose Asumendi von JPMorgan <US46625H1005> analysierte, Daimler habe im vierten Quartal von einer positiven Preisentwicklung am Automarkt, einem vorteilhaften Produktmix, Kostenkürzungen auch dank Rohstoffpreisen und einer höheren Auslastung in seinen Werken profitiert.

Der Goldman-Experte Galliers attestierte den Stuttgartern beim freien Mittelzufluss eine Rekordrendite im Vergleich mit dem Aktienkurs. Er brachte dies auch mit anhaltend diszipliniertem Wirtschaften beim Umlaufkapital in Zusammenhang. Deshalb könne nun vermehrt die Frage gestellt werden, was mit den Geldern passiere. Er sieht Prioritäten in der Dividende, aber auch bei den fortschreitenden Restrukturierungen und in der Dieselaffäre könnten sie nützlich sein.

Daimler knüpfte mit dem starken Ergebnis gerade beim Mittelzufluss an die zuletzt gelobten Eckdaten von Volkswagen an, nur bei BMW waren diese auf gedämpftes Echo gestoßen. Laut Analyst Ellinghorst sollten Anleger daher das größere Bild im Sektor betrachten: Während moderne Investoren den Kompetenzen der drei großen Autobauer in puncto Elektroantriebe keinen Glauben schenkten, sei deren robuste Gewinn- und Cashflow-Entwicklung für Börsianer der alten Schule kaum zu fassen.

Am Aktienmarkt waren zuletzt die Ansprüche an Daimler schon besonders deutlich gestiegen, wie die enorme Kurserholung vom Corona-Crash im März zeigt. Nahe der 60-Euro-Marke fehlt nicht mehr viel und die Aktien hätten sich vom Tief bei gut 21 Euro binnen zehn Monaten verdreifacht. Damit fallen die Kursgewinne wesentlich höher aus als bei Volkswagen oder BMW, deren Aktienkurse sich in dieser Zeit nicht ganz verdoppelt haben.