Werbung
Deutsche Märkte schließen in 53 Minuten
  • DAX

    17.875,57
    -213,13 (-1,18%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.927,64
    -62,24 (-1,25%)
     
  • Dow Jones 30

    37.815,21
    -645,71 (-1,68%)
     
  • Gold

    2.337,90
    -0,50 (-0,02%)
     
  • EUR/USD

    1,0723
    +0,0022 (+0,20%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.262,93
    -1.428,55 (-2,35%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.378,41
    -4,16 (-0,30%)
     
  • Öl (Brent)

    82,33
    -0,48 (-0,58%)
     
  • MDAX

    26.096,56
    -249,51 (-0,95%)
     
  • TecDAX

    3.273,72
    -25,88 (-0,78%)
     
  • SDAX

    14.024,84
    -182,79 (-1,29%)
     
  • Nikkei 225

    37.628,48
    -831,60 (-2,16%)
     
  • FTSE 100

    8.059,34
    +18,96 (+0,24%)
     
  • CAC 40

    7.994,83
    -97,03 (-1,20%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.459,59
    -253,16 (-1,61%)
     

AKTIE IM FOKUS 2: Airbus trotz Kursplus auf Schlingerkurs - Cash bleibt im Fokus

(neu: Aktienkurs aktualisiert)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit einiger Erleichterung haben Anleger am Mittwoch auf die Quartalszahlen und Aussagen von Airbus reagiert. Die schwer gebeutelten Papiere des Flugzeugbauers und Rüstungskonzerns weiteten nach einem holprigen Handelsstart die Gewinne immer mehr aus und schlossen 10,4 Prozent höher auf 58,39 Euro. Damit avancierten sie zum größten Kursgewinner im Pariser Leitindex Cac 40 und im Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50.

"Die Zahlen waren gut und es gab keine neuen negativen Nachrichten", brachte ein Händler die Stimmung auf den Punkt. Zentral bleibe aber nach wie vor die Entwicklung der Barmittelbestände in den kommenden Quartalen und damit, wie das Unternehmen weiter durch die Corona-Krise komme, hieß es am Markt. Denn die Jahresziele 2020 hatte Airbus am 23. März angesichts der Folgen der Coronavirus-Pandemie zurückgezogen.

Während sich die Börsen mittlerweile wieder deutlich erholt haben, sieht dies bei Airbus ganz anders aus: Mit einem Minus von rund 55 Prozent ist das Papier bisher der größte Verlierer unter den deutschen und europäischen Standardtiteln im Corona-Crash. Als Flugzeugbauer zählt Airbus zu den großen Krisenverlierern, da die Freizeit- und Tourismusbranche durch das neuartige Virus weltweit zum Erliegen gekommen ist. Fluggesellschaften in aller Welt ringen ums Überleben. Hohe Unsicherheit gibt es entsprechend über laufende und künftige Flugzeug-Bestellungen. Hinzu kommt die Sorge über mögliche Insolvenzen von Zulieferern.

WERBUNG

Der nun von Airbus wegen der Corona-Krise und Sonderabschreibungen gemeldete Verlust von fast 500 Millionen Euro im ersten Quartal war daher zwar so nicht erwartet worden, doch letztlich auch nicht das zentrale Thema. Auch wenn Analysten mit einem Quartalsgewinn gerechnet hatten, so beurteilten sie die Zahlen insgesamt dennoch als "weitgehend wie erwartet". Der Fokus lag eher auf dem freien Barmittelfluss und hier vor allem auf Aussagen dazu für die kommenden Quartale.

"Der Barmittelverbrauch im ersten Quartal hat der durchschnittlichen Analystenschätzung weitgehend entsprochen", schrieb etwa Analyst David Perry von JPMorgan. Zugleich sei er aber besser ausgefallen, als er selbst erwartet habe. Auch Sandy Morris vom Analysehaus Jefferies lobte: "Liquidität ist reichlich vorhanden." Dies stütze die Strategie des Unternehmens, das zurzeit seine Flugzeugproduktion drastisch zurückfährt, da die Fluggesellschaften selbst in der Krise sind und viele von ihnen bestellte Maschinen wegen des Einbruchs im Passagierverkehr erst später abnehmen wollen.

Produktion und Auslieferungen könnten womöglich erst 2022 oder sogar 2023 wieder aufeinander abgestimmt sein, erwartet Morris. "Selbst Airlines, die Willens sind, Flugzeuge abzunehmen, könnten damit im laufenden Quartal Schwierigkeiten bekommen." Daher sei es "recht plausibel", dass bis Ende der ersten Jahreshälfte weitere 50 Flugzeuge in den Lagerbestand aufgenommen werden müssten.

Wie Finanzchef Dominik Asam mitteilte, verfügte Airbus Anfang April über flüssige Mittel in Höhe von rund 30 Milliarden Euro. Doch im laufenden Quartal werde wegen der schwierigen Lage einiges Geld abfließen und erst im dritten Quartal geht Asam davon aus, dass der Mittelabfluss enden dürfte. Entsprechend fährt Airbus die Flugzeugproduktion um ein Drittel zurück.

Und auch wenn es bis Ende März wegen der Pandemie noch keine Stornierungen gab, wurden keine Aussagen über Abbestellungen im April gemacht. Eine neue Jahresprognose gab es ebenfalls nicht, was laut JPMorgan-Analyst Perry die aktuell hohe Unsicherheit unterstreicht.