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Lauda wirbt um Niki-Belegschaft

Niki Lauda wirbt als Käufer der insolventen Airlinie Niki um das Personal und sicherte Beschäftigten reguläre Anstellungsverträge zu. Foto: Lilli Strauss
Niki Lauda wirbt als Käufer der insolventen Airlinie Niki um das Personal und sicherte Beschäftigten reguläre Anstellungsverträge zu. Foto: Lilli Strauss

Jetzt beginnt für Niki Lauda harte Arbeit - auch Überzeugungsarbeit. Denn die Niki-Belegschaft ist gegenüber ihrem einstigen Chef skeptisch. Zumindest rechtlich geht ab sofort alles seinen Gang.

Wien (dpa) - Niki Lauda hat als Käufer der insolventen Airline Niki am Mittwoch um die Belegschaft und für einen Neustart geworben. Auf einer Mitarbeiterveranstaltung am Flughafen Wien-Schwechat sicherte er den Beschäftigten nach deren Angaben reguläre Anstellungsverträge zu.

Eine Leiharbeitskonstruktion wie zu Zeiten, als Lauda schon einmal Chef der Airline war, schloss der ehemalige Rennfahrer aus. «Damals war nur eine handvoll von Beschäftigten direkt bei der Airline angestellt. Piloten wie Bodenpersonal waren Leiharbeiter», sagte ein Sprecher der Gewerkschaft GPA-djp. Lauda will mit 15 Maschinen die Airline unter dem Namen Laudamotion ab Ende März auf dem Markt der Ferienflieger etablieren.

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Die juristischen Hürden des Deals scheinen alle genommen. Der deutsche Insolvenzverwalter stellte nach eigenen Angaben beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Eröffnung eines Sekundärinsolvenzverfahren und zog zugleich seine Beschwerde beim Bundesgerichtshof zurück, mit der er die Verlagerung des Hauptinsolvenzverfahren nach Österreich verhindern wollte. Zwar glaube er sich weiterhin im Recht. «Aber Rechthaberei nutzt keinem», sagte Insolvenzverwalter Lucas Flöther. Nun könne der Kaufvertrag endverhandelt und unterschrieben werden. Für eine Bestätigung war das Gericht zunächst nicht erreichbar.

Die Reaktion der Niki-Belegschaft auf den Auftritt von Lauda blieben zwiespältig. Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits sagte, «das Mindeste ist, dass der Status Quo erhalten bleibt». Einzelverträge anstatt eines Tarifvertrages lehnte er ab. Zur Stimmung unter der Niki-Mannschaft sagte er: «Skeptisch trifft es am besten.»

Lauda hatte in einer zweiten Bieterrunde vom österreichischen Gläubigerausschuss überraschend den Zuschlag für die insolvente Air-Berlin-Tochter bekommen.

Lauda begibt sich nach Überzeugung der Experten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC in ein besonders raues Umfeld. Nach mehreren Airline-Pleiten und Flughafen-Deals im vergangenen Jahr erwarten die PwC-Berater auch für 2018 eine weitere Konsolidierung im europäischen Luftverkehr. In einer am Mittwoch veröffentlichten Studie verweisen sie auf die im Vergleich zum US-Markt immer noch zerteilte Wettbewerbssituation unter den europäischen Fluggesellschaften. Hier haben die fünf größten Anbieter zusammen rund 44 Prozent der angebotenen Transportleistung, während in den USA 85 Prozent in den Händen der fünf stärksten Gesellschaften sind. Weitere Pleiten und Übernahmen seien daher wahrscheinlich.

Die Neuordnung nach den Insolvenzen der britischen Monarch und der deutschen Air Berlin könnte der Beginn einer Konsolidierungswelle sein, schreibt PwC. Die Verhandlungen um die Niki-Übernahme zeigten aber, dass die europäischen Kartell- und Regulierungsbehörden genau hinschauten. Der Konkurrenzdruck bleibe voraussichtlich hoch, wie die Markteintritte der ungarischen Wizz in Österreich und der Easyjet in Deutschland zeigten.