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Airbus und Co. wollen kleinere Flugzeuge auch auf Langstrecken einsetzen — so soll es trotzdem komfortabel bleiben

So könnte die Business Class auf einem Kurzstreckenflieger laut Airbus aussehen – die endgültige Entscheidung trifft die Airline.
So könnte die Business Class auf einem Kurzstreckenflieger laut Airbus aussehen – die endgültige Entscheidung trifft die Airline.

Im kleinen Kurzstrecken-Flieger über den Atlantik von Europa nach New York – das kommt heute noch selten vor, wird aber Experten zufolge zunehmen. Die Flugzeugbauer stehen vor der Frage: Wie können sie den Langstrecken-Komfort, den Passagiere zum Beispiel im großen Airbus A350 oder der Boeing 747 haben, an Bord eines Kurzstrecken-Flugzeugs bringen?

Warum die Airlines künftig vermutlich stärker auf mehrere kleine Flugzeuge mit weniger Platz anstatt auf Flugzeuge wie den Superjumbo Airbus A380 setzen, habe ich euch zusammen mit einem Luftfahrt-Experten hier ausführlich erklärt. Das Problem: Kleinere Flugzeuge haben natürlich auch weniger Platz als Großraumflugzeuge. Und die Business Class bestand bisher bei vielen Fluggesellschaften aus dem gleichen Sitz wie dem der Economy Class – mit dem einzigen Unterschied, dass der Mittelplatz in der Business Class freibleibt.

Kleinere Flugzeuge fliegen künftig weiter – das erfordert laut Airbus eine "neue Design-Sprache"

In der Luftfahrtbranche gilt die Zahl der Gänge als Kennziffer für den Platz. Bislang haben Langstrecken-Flugzeuge in der Regel zwei Gänge, während Kurzstrecken-Flugzeuge nur einen Gang haben. Passagiere merken das zum Beispiel, wenn sie noch während Essen und Getränke ausgeteilt werden, zur Toilette müssen. In Flugzeugen mit zwei Gängen ist die Chance deutlich höher, dass sie an den austeilenden Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern mit den Trolleys vorbeikommen als in Flugzeugen mit nur einem Gang.

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Deshalb hat Airbus ein neues Kabinenkonzept für Kurzstrecken-Flugzeuge entworfen. Grundlage ist das bereits seit 2016 eingesetzte Konzept von Langstrecken-Flugzeugen wie dem Airbus A350. Ingo Wuggetzer, als Vize-Präsident bei Airbus zuständig für das Marketing der Flugzeug-Kabinen, sprach in diesem Zusammenhang von einer "neuen Design-Sprache", die notwendig gewesen sei. Auf der Aircraft Interiors Expo hat er von den Herausforderungen berichtet. Die Expo ist eine der größten Messen für Flugzeug-Kabinen. Sie findet in diesem Jahr bedingt durch die Corona-Pandemie seit Dienstag virtuell statt.

https://twitter.com/aix_expo/status/1437748601334206464

Eine der Herausforderungen habe darin gelegen, ein modernes Lichtkonzept in der Kabine zu etablieren. Die Passagiere sind von zu Hause aus dimmbare und flexible Lichtsysteme gewohnt. Auf Langstrecken waren solche stimmungsvollen Lichter nur in den Eingangsbereichen zu finden. Das Lichtkonzept in der neuen Kabine des A321 zieht sich jetzt durch das ganze Flugzeug.

"Die zweite große Herausforderung war der Platz für das Handgepäck", sagte Wuggetzer während eines Panels auf der Aircraft Interiors Expo. Wenn die Passagiere mit dem kleineren Flugzeug weitere Strecken fliegen, müssten die Airlines damit rechnen, dass sie mehr Gepäck mitnehmen. Airbus hat es sich laut Wuggetzer zur Aufgabe gemacht, größere Gepäckfächer zu designen, die "trotzdem noch cool aussehen". 40 Prozent mehr Volumen sollen die Gepäckfächer jetzt nach Angaben des Flugzeugbauers fassen. Das neue Kabinenkonzept ist seit April dieses Jahres in der Auslieferung. 14 Kunden und mehr als 400 Bestellungen habe Airbus verzeichnet.

Als Beispiel für den Einsatz eines Kurzstrecken-Flugzeugs für eine lange Strecke steht Jetblue, die sechstgrößte amerikanische Airline aus dem Billigflieger-Segment. Deren Flugzeuge des Typs Airbus A321 fliegen seit wenigen Wochen von New York nach London und zurück. Die Business-Class-Sitze bestehen aus Suiten, die zum Bett umgewandelt werden können.

Kleines Flugzeug, viel Platz in der Business Class: So fliegt Jetblue unter anderem von New York nach London.
Kleines Flugzeug, viel Platz in der Business Class: So fliegt Jetblue unter anderem von New York nach London.

Neben Komfort ist durch Corona jetzt auch der Schutz vor Viren zum Kriterium geworden

Als Trend auszumachen war auch der neue Schwerpunkt auf Hygiene und den Schutz vor der Verbreitung von Viren. Airbus-Manager Wuggetzer sprach von einem "hohen Hygiene-Level" und führte als Beispiel die anti-mikrobakteriellen Oberflächen an, die der Flugzeugbauer in den Toiletten der A321-Kabine verbaut hat. Außerdem könnten Seife und Wasser in den neuen Kabinen kontaktlos genutzt werden.

Ob diese baulichen Veränderungen wirklich den Komfort beispielsweise eines Superjumbos A380 in einen kleinen A320 bringen, könnt ihr in Deutschland seit wenigen Tagen bei Lufthansa testen. Die Airline setzt seit wenigen Tagen das erste Flugzeug mit der neuen Airbus-Kabine ein. Es fliegt allerdings noch keine Langstrecke, sondern von Frankfurt aus Ziele in Europa an.

Lufthansa setzt zwar das neue Kabinendesign von Airbus ein, aber die Business Class-Sitze sind gleich groß wie vorher.
Lufthansa setzt zwar das neue Kabinendesign von Airbus ein, aber die Business Class-Sitze sind gleich groß wie vorher.