Airbnb verbucht Rekordgewinn im dritten Quartal
Der Superstar der Sharing-Economy hat die mit Abstand beste Bilanz seiner 13-jährigen Geschäftstätigkeit vorgelegt. Im Septemberquartal verdiente Airbnb mehr als 800 Millionen Dollar.
Der Start an der Wall Street vor einem Jahr war holprig. Der 2008 gegründete digitale Zimmervermittler galt lange Zeit als prädestiniert, als nächster großer Star der sogenannten ‚Sharing Economy‘ an die Börse zu stürmen – dann kam Corona.
Reisen, die Lieblingsbeschäftigung von Millionen Millennials, wurde in der Coronazeit zum Drahtseilakt, der seine Spuren in der Geschäftsbilanz des Internetpioniers hinterließ. Umsätze gingen im Lockdown-Jahr zurück, dreistellige Millionenverluste wurden eingefahren.
Schwere Einbrüche im ersten Coronajahr
Mit der schlingernden Geschäftsentwicklung begann auch die Bewertung des Internetplattform-Betreibers zu schrumpfen. Zu Beginn der Pandemie musste Airbnb am Sekundärmarkt zu einer Bewertung von nur noch 18 Milliarden Dollar frische Mittel aufnehmen und CEO und Gründer Brian Chesky ein Viertel der Belegschaft entlassen.
Dass Airbnb eine der interessantesten Wetten auf die Zeit nach Corona darstellt, war bereits vor einem Jahr zu erkennen, als der Online-Unterkunftsvermittler an der Wall Street ein phänomenales Debüt hinlegte und die Aktien am ersten Handelstag um mehr als hundert Prozent zulegten. Quasi aus dem Stand wurde Airbnb plötzlich mit über 100 Milliarden Dollar bewertet.
Airbnb steigert Umsatz um 67 Prozent
Den Großteil des Börsenjahres 2021 hat die Airbnb-Aktie im Konsolidierungsmodus verbracht, nun rechtfertigt das Vorzeige-Unternehmen der Sharing Economy bei Bilanzvorlage in Dollar und Cent seine hohe Bewertung.
In den drei Monaten von Anfang Juli bis Ende September konnte Airbnb ein Rekordquartal vorweisen, das nach jeder Lesart die Analystenschätzungen übertraf. So erlöste der Internetpionier in 92 Tagen 2,24 Milliarden Dollar, was einer Steigerung von 67 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht, als Airbnb noch 1,34 Milliarden Dollar umgesetzt hatte. Analysten hatten lediglich mit Erlösen in Höhe von 2,05 Milliarden Dollar gerechnet.
Aber auch gegenüber dem Vor-Corona-Jahr, als noch keine Lockdowns und Reiserestriktionen die Buchungsbereitschaft eintrübte, hat Airbnb deutlich zugelegt: Im dritten Quartal 2019 lag der Umsatz noch bei 1,65 Milliarden Dollar – zwei Jahre später damit um 35 Prozent höher.
Nettogewinn explodiert um 280 Prozent
Noch deutlich dynamischer verlief die Gewinnentwicklung. Nach einem Nettogewinn von 219 Millionen Dollar im Vorjahresquartal verdiente Airbnb nunmehr bereits 834 Millionen Dollar, was einer explosionsartigen Gewinnsteigerung von 280 Prozent entsprach. Der Gewinn je Aktie lag bei 1,22 Dollar.
Brian Chesky sieht Airbnb gut für das Weihnachtsquartal gerüstet und rechnet mit Erlösen zwischen 1,39 und 1,48 Milliarden Dollar, die sich Rahmen der Analystenerwartungen bewegen und über dem Vorjahresniveau liegen.
Anleger reagierten im nachbörslichen Handel mit einem Plus von rund einem Prozent positiv auf das Zahlenwerk. Seit Jahresbeginn liegt die Airbnb-Aktie um mehr als 22 Prozent im Plus, notiert damit aktuell aber immer noch um 18 Prozent unter den im Februar aufgestellten Allzeithochs. Das US-Internetunternehmen mit Sitz in San Francisco wird aktuell mehr als 111 Milliarden Dollar bewertet.