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Das Airbnb für Segler: Click & Boat übernimmt deutschen Rivalen

Frankreichs Marktführer profitiert von der laschen Regulierung. Nun kaufen die Gründer den traditionsreichen Hamburger Bootsvermittler Scansail.

Ein Airbnb für Privatjachten sollte es werden, als die Franzosen Edouard Gorioux und Jérémy Bismuth 2015 mit ihrer Bootsvermittlung Click & Boat an den Start gingen. Vom Gesetzgeber in Paris aus erhielten sie Rückenwind: Allein Frankreich erlaubt privaten Bootseigentümern innerhalb Europas, Jachten gegen Entgelt zu verleihen. In allen übrigen Ländern – abgesehen von den USA – dürfen aus Sicherheitsgründen lediglich gewerbliche Eigentümer Boote vermieten.

Dank der Ausnahme wuchs der Umsatz des Pariser Start-ups auf zuletzt 15 Millionen Euro, seit 2015 arbeitet die Firma profitabel, fünf Millionen Euro spendierte zudem der französische Investmentfonds Olma den Hobbyseglern in zwei Finanzierungsrunden. Am Ende stieg als Investor dann auch noch werbewirksam der Einhandsegel-Weltmeister François Gabart mit ein.

Dass Click & Boat durch die lasche Regulierung schneller wuchs als manche Konkurrenten jenseits der Grenze, kommt dem Start-up der beiden 32-jährigen Gründer und Mehrheitsgesellschafter nun zugute. Für eine ungenannte Summe übernehmen sie, wie das Handelsblatt vorab erfuhr, den Hamburger Wettbewerber Scansail Yachts – einen 1983 gegründeten Bootsvermittler, der in Deutschland zu den Pionieren der Branche zählt.

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„Wir erwerben damit nicht nur neue Kunden“, erklärte Click- & -Boat-Gründer Gorioux auf Anfrage, „sondern auch eine bei Seglern äußerst bekannte Marke.“ Das Hamburger Management, das bei Scansail zuletzt einen schmalen Gewinn von 27.000 Euro erwirtschaftete, soll an Bord bleiben.

Die Vermittlung gewerblicher Jachten, wie sie in Deutschland und anderswo vorgeschrieben ist, starteten die zwei Gründer zusätzlich 2016 neben dem angestammten „Peer-to-Peer“-Geschäft. Damit expandierten sie in Länder wie Kroatien, Italien und Spanien.

Konsolidierung im vollen Gange

Inzwischen vermitteln sie nach eigenen Angaben 35.000 Motor- und Segelboote in 48 Ländern. Australien, Brasilien und die Vereinigten Arabischen Emirate stehen als Nächstes auf der Agenda. „Wir werden am Ende zu denen gehören“, sagt Gorioux, „die im Markt übrig bleiben.“

Die Konsolidierung unter den Charter-Dienstleistern ist spätestens seit Ende 2017 in vollem Gange. Während Wettbewerber wie die Berliner Start-ups Zizooboats oder Yachtico mit Unterstützung prominenter Investoren wie Axel Springer ins Vermittlungsgeschäft drängen, sind andere bereits vom Markt wieder verschwunden.

Zu ihnen zählt die US-Firma Boatbound aus Seattle, die von Boatsetter aus Florida übernommen wurde, ebenso wie der französische Privatbootvermittler Samboats, der an Dream Yacht Charter ging. Das auf den Seychellen gegründete Unternehmen wiederum fiel vor gut einem Jahr an den Finanzinvestor Next Stage.

Click & Boat dagegen dürfte durch Übernahmen weiterwachsen, wie die Vita der Gründer Edouard Gorioux und Jérémy Bismuth nahelegt. Bevor die beiden mit ihrem Start-up in See stachen, arbeiteten sie zusammen bei einer Finanzfirma in Paris – als Experten für Beteiligungen und Übernahmen.