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Adler-Leerverkäufer Fraser Perring von Cevdet Caner angezeigt

(Bloomberg) -- Der schillernde österreichische Investor Cevdet Caner, gemeinsam mit der Adler Group SA im Fadenkreuz des Leerverkäufers Fraser Perring, hat am Montag nach Angaben der Berliner Anwaltskanzlei Irle Moser bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige und Strafantrag gegen Perring und andere Beteiligte gestellt. Anlass ist ein vernichtender Bericht zu Adler und Caner, den Perrings Firma Viceroy Research letzte Woche veröffentlicht hat.

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“Der Strafanzeige liegt der begründete Verdacht zu Grunde, dass Fraser Perring und weitere Mitwirkende sich durch die Veröffentlichung ihres Berichts strafbar gemacht und hier insbesondere den Straftatbestand der Marktmanipulation gemäß §119 WPHG verwirklicht haben”, so Caners Rechtsanwalt Ben Irle in einer Mitteilung.

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Zentraler Vorwurf sei die “Veröffentlichung eines nachweislich falschen Berichts mit dem Ziel, den Aktienkurs der Adler Group SA widerrechtlich und zum eigenen Vorteil des Fraser Perring und etwaiger Mittäter zu beeinflussen”. Auch eine zivilrechtliche Klage gegen Perring und Viceroy in Deutschland, Großbritannien und den USA befinde sich in Vorbereitung.

Viceroy bestätigte den Erhalt einer Unterlassungsaufforderung von Caner. “Die Aktionäre werden weiterhin den Atem anhalten, da in diesem Schreiben nicht einmal der Versuch unternommen wird, unsere Beweise für Transaktionen mit verbundenen Parteien zu widerlegen”, ließ Viceroy wissen.

Adler wird von Viceroy und anderen Leerverkäufern wegen seiner Verschuldung, seiner Buchführung und der Transparenz kritisiert. Das Immobilienunternehmen will nun zur Schuldenreduktion einen Teil seines Portfolios an den Wettbewerber LEG Immobilien SE veräußern und hat dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Perring war einer der ersten Kritiker des im vergangenen Jahr kollabierten Zahlungsdienstleisters Wirecard AG, hat aber auch Kontroversen ausgelöst. Im vergangenen Monat wurde Viceroy von der südafrikanischen Aufsichtsbehörde mit einer Geldbuße belegt, weil das Analysehaus einen irreführenden Bericht über Capitec Bank Holdings Ltd. veröffentlicht hatte.

S&P Global senkte am Montag das langfristige Emittentenrating von Adler sowie die Ratings für die vorrangigen unbesicherten Schuldtitel des Unternehmens. Die Bonitätswächter setzten das Unternehmen auf “Credit Watch Negative” und begründeten dies mit einem “hohen Maß an Unsicherheit” hinsichtlich des endgültigen Umfangs und des Zeitpunkts geplanter Veräußerungen von Vermögenswerten sowie der “Fähigkeit und Bereitschaft” des Unternehmens zur Refinanzierung von Schuldtiteln mit kurzer Laufzeit.

Angesichts der Nachricht sank die 2029-Anleihe des Unternehmens um 0,5 Cent je Euro auf 81,7 Cent.

Nach Angaben von IHS Markit betrug das Short-Interesse an Adler-Aktien am Montag 21,7% des Streubesitzes. Im September waren es noch weniger als 5%. Die Adler-Aktien notierten am Dienstag gegen 10:00 Uhr in Frankfurt um 3,2% im Minus, womit sich der Kursverlust in diesem Jahr auf über 60% ausweitete. Der Börsenwert des Unternehmens schrumpfte auf 1,33 Milliarden Euro.

Überschrift des Artikels im Original:Adler’s Caner Files Criminal Complaint Against Short Seller (1)

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