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Adler lässt Anleger zappeln: wenig Antworten auf Betrugsvorwürfe

(Bloomberg) -- Die Adler Group SA blieb ihren Investoren auch am Dienstag Antworten schuldig. In der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen waren keine Fragen erlaubt. Eine detaillierte Replik auf Betrugsvorwürfe des Leerverkäufers Fraser Perring wurde nicht geliefert. Die Aktie sackte weiter ab.

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Im seinem ersten Quartalsbericht, seit der Immobilienentwickler unter Beschuss geraten ist, teilte Adler lediglich mit, dass eine unabhängige Prüfung durch eine auf forensische Buchprüfung spezialisierte Abteilung von KPMG nicht vor Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein wird. Stattdessen verwies Adler auf gestiegene Mieten und Bewertungen, um die Märkte zu beruhigen.

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Doch die wichtigsten Anlegerfragen bleiben damit offen. Die Gruppe lieferte keine detaillierten Informationen über den Fortschritt der Verkäufe von wichtigen Vermögenswerten, mit denen die Verschuldung gesenkt werden soll, oder zu ausstehenden Forderungen aus früheren Immobilienverkäufen.

Als Adler in der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen keine Fragen zulassen wollte, fiel die Aktie um bis zu 19% auf ein Rekordtief. Damit unterboten die Papiere sogar das Niveau, das sie kurz nach der Veröffentlichung des Berichts von Perrings Viceroy Research erreicht hatten, in dem Adler des systematischen Betrugs beschuldigt wurde. Adler hat die Vorwürfe zwar kategorisch zurückgewiesen, aber seit fast acht Wochen keine eingehende Erwiderung abgegeben. Adlers 2029 fällige 800-Millionen-Anleihe fiel um 4 Cent auf 81,5 Cent je Euro.

“Es gibt wieder viele Versprechungen und wenig Details”, sagte CreditSights Senior Analyst David Shnaps. “Die Anleger müssen wieder auf Klarheit warten.”

Mehr zum Thema: House of Caner: Adler sitzt auf 8 Milliarden Euro Schulden

Cevdet Caner, dessen Familie eine Minderheitsbeteiligung an Adler hält, hat Strafanzeige gegen Perring erstattet. Perring sieht den österreichischen Unternehmer als eigentliche treibende Kraft hinter dem Unternehmen. In Adlers Quartalsmitteilung wurde Caner nicht erwähnt.

Adler verfügte zum Ende des Quartals über 396 Millionen Euro an Barmitteln, genug, um eine in diesem Jahr fällige Anleihe in Höhe von 170 Millionen Euro sowie einige kleinere Positionen zurückzuzahlen. Bloomberg hatte zuvor berichtet, dass Adler die gesamten 300 Millionen Euro einer revolvierenden Kreditfazilität, die das Unternehmen bei Banken hat, in Anspruch genommen hat.

Gemäß den Anleihebedingungen des Unternehmens darf die Verschuldung 60% der Aktiva nicht überschreiten. Dieser Wert liegt derzeit bei 53,4%. Im nächsten Jahr werden weitere 855 Millionen Euro an Schulden fällig. Adler teilte mit, dass man sich in fortgeschrittenen Gesprächen über die Verlängerung von Krediten in Höhe von insgesamt 237 Millionen Euro befindet, wobei weitere 619 Millionen Euro nach Abschluss der laufenden Immobilienverkäufe zurückgezahlt werden sollen.

Überschrift des Artikels im Original:

Adler Keeps Investors Waiting for Answers on Fraud Claims (2)

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