Adidas will ab 2024 nur noch recyceltes Plastik verwenden
Für Sportartikelhersteller ist Polyester das ideale Material: Es wiegt wenig und trocknet schnell. Doch die Kritik an Plastik, das zusehends die Weltmeere verschmutzt, wird immer größer. Zeit für die Firma Adidas, die Produktion umzustellen.
Sechs Jahre wird es noch dauern, bis Adidas sein selbst gestecktes Ziel erreicht haben wird. Alle Schuhe und Textilien wie T-Shirts, Jacken, Sport-BHs, Trainingshosen und viele mehr sollen dann aus recyceltem Plastik bestehen. Das sagte der „Global-Brands“-Vorstand Eric Liedtke gegenüber der „Financial Times“. Da Polyester bislang die Hälfte aller verwendeten Materialien ausmache, sei ein schnellerer Umstieg auf recyceltes Plastik nicht möglich.
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Erste Schritte wird man schon bei der nächsten Frühjahr-/Sommer-Kollektion sehen können, bei der der Anteil an wiederaufbereitetem Plastik bei 41 Prozent liegen soll. Da der Kunststoff bis 2024 auch aus den Geschäften, Büros, Lagerhallen und Auslieferungszentren des Unternehmens verbannt werden soll, rechnen die Herzogenauracher mit einem Ersparnis von rund 40 Tonnen im Jahr.
Es ist nicht das erste Mal, dass Adidas mit Recyclingmaterialien arbeitet. 2012 trugen die freiwilligen Helfer bei den Olympischen Spielen in London Kleidungsstücke des Sponsors, deren Kunststoffanteil aus gesammelten Plastikflaschen stammte. Die Sneaker namens „Ultra Boost Uncaged Parley“, zu deren Herstellung aus dem Ozean gefischtes oder an Stränden angespültes Plastik verwendet wird, sind ein richtiger Verkaufsschlager. Im vergangenen Jahr hat der Konzern eine Million dieser Schuhe verkauft, sagte der Vorstandsvorsitzende Kaspar Rorsted jüngst gegenüber der Sendergruppe „CNBC“. Für einen Schuh braucht der Hersteller etwa elf Plastikflaschen.
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Wenn das recycelte Plastik auch ein Schritt in die richtige Richtung ist, werden die Kleidungsstücke aus Polyester trotzdem auch weiterhin dazu beitragen, die Umwelt zu schädigen. Denn bei jeder Wäsche verlieren sie Mikrofasern, die ins Abwasser gelangen und maßgeblich zur Mikroplastik-Belastung in den Ozeanen beitragen.
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