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Ex-Deutsche-Bank-Chef Ackermann will nicht für die missliche Lage der Bank verantwortlich sein

Die Replik aus der Schweiz ließ nicht lange auf sich warten: Nachdem Chefvolkswirt David Folkerts-Landau am Dienstag im Handelsblatt den ehemaligen Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann aufs Korn genommen hat, meldet sich der Adressat nun zu Wort – und weist die Schuld an der misslichen Lage der Bank weit von sich.

Der „Neuen Zürcher Zeitung“ sagte Ackermann, bei dem Interview handele es sich um einen ebenso durchsichtigen wie untauglichen Versuch, von eigenen Fehlern abzulenken. Tatsache sei, dass direkte Wettbewerber im Investmentbanking, mit denen die Deutsche Bank einmal auf Augenhöhe gewesen sei, heute viel besser dastünden.

„Als ich die Bank vor sechs Jahren übergeben habe, erzielte sie stattliche Gewinne“, wird Ackermann zitiert. Allein außerhalb des Investmentbankings habe der Gewinn vor Steuern bei an die vier Milliarden Euro gelegen. Einzelne Aussagen von Folkerts-Landau kommentierte Ackermann nicht.

Im Vorfeld der Hauptversammlung am Donnerstag hatte sich Folkerts-Landau erstmals öffentlich zur Lage der Bank geäußert. Das Institut kämpft mit Verlusten, einem schwächelnden Börsenkurs und schwelenden Rechtsstreitigkeiten. „Die harte Wahrheit ist, dass fundamentale, strategische Entscheidungen des Managements und des Aufsichtsrates in der Zeit von Mitte der Neunzigerjahre bis 2012 die Bank in diese Lage gebracht haben“, sagte Folkerts-Landau.

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Die Ursache für die missliche Lage sieht der Chefvolkswirt in der ungehemmten Expansion des Kapitalmarktgeschäfts – und das, obwohl der Ökonom selbst seit zwei Jahrzehnten zur Führungsmannschaft der Investmentbank gehört.

Mit dieser Kritik nahm Folkerts-Landau vor allem den Schweizer Ackermann aufs Korn, der die Bank zwischen 2002 und 2012 geführt hatte. Der Manager sei auf „das magische Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern fixiert“ gewesen, so Folkerts-Landau.

Das sei aber nur unter Inkaufnahme großer finanzieller und ethischer Risiken zu erreichen gewesen. „Im Rückblick wird klar, dass die Strategie des ‚Wachstums über alles‘ scheitern musste“, sagte der Chefvolkswirt. Auch Ackermanns Nachfolger waren vor Einschnitten im Investmentbanking zurückgeschreckt. Nun will der neue Vorstandschef Christian Sewing die Sparte verkleinern.

Ackermann hatte Kritik an seinem Kurs schon in der Vergangenheit zurückgewiesen. „Ich habe seinerzeit eine Bank an meine Nachfolger übergeben, die für die Zukunft gut aufgestellt war“, sagte er etwa im Februar in einem Interview anlässlich seines 70. Geburtstags.