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Acatus kann Kredite nun europaweit verbriefen

Das Berliner Fintech wandelt Kredite in Wertpapiere um. Bald will es auf seiner Plattform die Milliardengrenze überschreiten.

Die digitale Kapitalmarktplattform Acatus kommt ihrem Ziel näher, einen paneuropäischen Handelsplatz für Einzelverbriefungen zu schaffen. Die Gründer Marie Louise Seelig und Daniel Wigbers haben eine Verbriefungslizenz von der Luxemburger Finanzaufsicht CSSF erhalten.

Im Fokus von Acatus steht die sogenannte Debt-Capital-Markets-Plattform, eine Kapitalmarktplattform, auf der Kredite in Wertpapiere umgewandelt werden. Dort werden Investoren, die in Kredite investieren wollen, mit Banken zusammengebracht, die ihre Bilanz ausgeglichener oder kleiner gestalten wollen.

Nach Angaben von Acatus können diese Engagements in Zeiten von Dauerniedrigzinsen für Investoren interessant sein. Banken wiederum könnten durch die Verbriefungen Kapital freisetzen, neue Kredite vergeben und sogenannte Klumpenrisiken, also die Konzentration von Krediten auf bestimmte Branchen, vermeiden.

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Bislang konnte Acatus die Wertpapiere in Form von Anleihen im Rahmen von Privatplatzierungen an institutionelle Anleger in Deutschland und anderen EU-Staaten vertreiben. Jetzt kann das Berliner Fintech die Wertpapiere nun fortlaufend allen Arten von Anleger in der gesamten EU grenzüberschreitend anbieten.

Über die Verbriefungslizenz und den gebilligten Basisprospekt kann Acatus die entsprechenden Anleihen fortlaufend auch als öffentliches Angebot an alle Arten von Investoren in der EU vertreiben und die bisherigen Beschränkungen abstreifen. Den gebilligten Wertpapierprospekt hat Acatus bereit nach Deutschland, Frankreich, Österreich und Großbritannien notifiziert. „Ein breiter Investorenkreis wird mittels einfacher, digitaler und transparenter Verbriefungslösung erschlossen“, heißt es von Acatus.

In Luxemburg gibt es rund 1500 Verbriefungsgesellschaften, von denen nur 33 reguliert sind. Dazu gehört jetzt auch Acatus.

Verbriefungen sind in der Finanzmarktkrise in Verruf geraten. Investoren erwarben Wertpapiere, deren Basis ausfallgefährdete Immobilienkredite waren. Dagegen betont Acatus die bestehende Transparenz. „Bei uns kauft keiner die Katze im Sack“, sagte Acatus-Gründerin Seelig kürzlich in einem Gespräch mit dem Handelsblatt.

Das Unternehmen hat vor zwei Monaten in einer A-Finanzierungsrunde 5,5 Millionen Euro eingesammelt. Mit dem Geld will Acatus expandieren. Nach damaligen Angaben befanden sich Kredite in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe auf der Plattform. „Zügig“ soll die Milliardengrenze überschritten werden, so Seelig in einem Gespräch mit dem Handelsblatt von Anfang November. Mit der Verbriefungslizenz könnte dieses Ziel in überschaubarer Zeit zu erreichen sein.