Aareal, Commerzbank bleiben bei Dividenden - beobachten Lage
(Bloomberg) -- Die Aareal Bank AG hält vorerst am Dividendenvorschlag für 2019 fest, will aber die aktuellen Entwicklungen im Blick behalten und verweist auf die schlussendliche Entscheidung der Hauptversammlung. Ähnlich hatte sich zuvor bereits die Commerzbank AG geäußert.
Der im Februar kommunizierte Dividendenvorschlag werde “in dem heute veröffentlichten Jahresabschluss reflektiert”, erklärte Aareal Bank am Donnerstag. Die aktuellen Entwicklungen und Diskussionen beobachte das Unternehmen “aufmerksam und wird sie verantwortungsvoll bewerten. Die Entscheidung über die Ausschüttung einer Dividende obliegt letztlich der Hauptversammlung”.
Im Februar hatte die Aareal Bank mitgeteilt, Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 27. Mai die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2 Euro je Anteilsschein für 2019 vorschlagen. Dies entspreche einer gegenüber dem Vorjahr nahezu unveränderten Ausschüttungsquote von 83%.
Diese Woche hatte die BaFin angesichts der Coronakrise allerdings empfohlen, von Aktienrückkäufen Abstand zu nehmen sowie Ausschüttungen von Dividenden, Gewinnen und Boni sorgfältig abzuwägen. „Wir raten Finanzinstituten, mit vorhandenen Kapitalressourcen sehr sorgfältig umzugehen“, erklärt der Präsident der Behörde, Felix Hufeld.
Der Bundesverband deutscher Banken zeigte sich offen für solche Einschnitte. “Eine Aussetzung der Dividendenzahlungen für 2019 sollte angesichts der hohen Dynamik der Coronakrise nicht ausgeschlossen werden”, hieß es in einer Stellungnahme. Damit würden die Banken einen Beitrag leisten, um ihre Leistungsfähigkeit für die Kunden aufrecht zu erhalten.
Eine Sprecherin der Commerzbank verwies auf Aussagen von Finanzchefin Bettina Orlopp aus der vergangenen Woche, denen zufolge die Bank eine Dividende von 15 Cent je Aktie für 2019 vorgeschlagen hat, die von der Hauptversammlung beschlossen werden müsse. Der Konzern schaue genau auf die jüngsten Empfehlungen und werde verantwortungsvoll entscheiden, erklärte die Sprecherin weiter.
Ein Sprecher der Deutschen Pfandbriefbank AG, die eine Dividende von 90 Cent in Aussicht gestellt hat, wollte am Donnerstag keinen Kommentar abgeben.
Auf Investorenseite scheint die Aussetzung von Dividenden nicht auf Ablehnung zu stoßen. „Banken sind in der Corona-Krise mit extrem hoher Unsicherheit konfrontiert: Wie schlimm wird die Rezession? Wie entwickeln sich die Gewinne? Wie stark werden die Kapitalquoten belastet? Daher erscheint es klug, Dividendenzahlungen aufzuschieben oder zu reduzieren”, sagte Alexandra Annecke, Fondsmanagerin bei Union Investment, gegenüber Bloomberg.
(Ergänzt um Investoren-Statement im letzten Absatz)
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