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858.000 Euro – Paul Achleitner ist erneut Spitzenverdiener unter den Dax-Chefaufsehern

Paul Achleitner, Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, hat unangefochten das bestbezahlte Mandat unter den deutschen Konzernkontrolleuren. 858.000 Euro kassierte Achleitner für seinen Kontrolljob im vergangenen Geschäftsjahr, gut das Doppelte der Vergütung, die Aufsichtsratsvorsitzende im Dax bekommen. Das geht aus der am Montag vorgelegte Studie der Vergütungsberatung Hkp hervor.

Achleitner zählt zu den wenigen Aufsehern, die neben einem fixen Betrag auch noch Tantieme bekommen. Ein Teil seiner Bezahlung erfolgt in virtuellen Aktien, deren Einlösung allerdings an Bedingungen geknüpft ist. Neben der Deutschen Bank zahlen nur noch BMW, Continental und die Fresenius-Unternehmen ihren Kontrolleuren erfolgsabhängige Vergütungen.

Alle anderen Dax-Konzerne haben im Laufe der zurückliegenden zehn Jahre auf reine Fixvergütung umgestellt. Der Grund liegt darin, dass Boni für Aufseher inzwischen als nicht mehr sinnvoll gesehen werden, weil deren Arbeit gerade in schlechten Zeiten, in denen Erfolgsbeteiligungen dann wegfielen, besonders intensiv sein muss. Nach dem Motto: Gerade in schlechten Zeiten muss gut bezahlt werden.

Mit großem Abstand von mindestens 200.000 Euro weniger folgen auf Achleitner die Vorsitzenden Kontrollgremien von Fresenius, BMW, Volkswagen und Henkel. Die Berater von Hkp halten die Spitzenverdiener unter den Räten für angemessen bezahlt, weil die Vergütung die „Aufgabenfülle und -bedeutung sowie die gestiegenen Herausforderungen“ widerspiegelt.

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Für unterbezahlt halten die Experten dagegen Aufseher am unteren Ede des Vergütungsrankings, Reinhard Pöllath etwa mit 228.000 Euro bei Beiersdorf oder Fritz-Jürgen Heckmann bei Heidelbergcement mit 232.000 Euro.

Noch größer wird die Spanne zwischen einzelnen Chefaufsichtsräten bei einem Blick auf die Gesamtvergütung von Multiaufsehern. Hier steht Michael Diekmann mit rund 1,4 Millionen Euro an der Spitze durch seine Mandate bei Allianz (Vorsitzender), BASF, Fresenius und Siemens. Diekmann hat damit auch die vom Corporate Governance Kodex empfohlene Maximalgrenze an Mandaten erreicht.

Auch Paul Achleitner kassiert noch für weitere Mandate bei Bayer und Daimler und kommt so auf eine Gesamtsumme von 1,25 Millionen Euro. Knapp dahinter liegt Karl Ludwig Kley, dessen Aufsichtsvergütungen von Eon (Vorsitz), Lufthansa (Vorsitz) und BMW sich auf 1,16 Millionen Euro summieren.

Auch Kley hat damit die Obergrenze erreicht, weil die Posten der Vorsitzenden doppelt gezählt und fünf Mandate als Grenze gesehen werden. Nach dem deutschen Aktienrecht wären sogar zehn Mandate möglich. Das hält heute aber niemand mehr für sinnvoll, weil die Arbeitsbelastung viel zu groß wäre.

Erst durch die Mehrfachmandate kommen deutsche Chefaufseher auf das Niveau, das im Ausland für nur einen Job bezahlt wird. Topverdiener ist der ehemalige Bundesbanker Axel Weber, der nun Verwaltungsratsvorsitzender bei UBS ist und dafür umgerechnet 4,9 Millionen Euro erhält.

Auch die folgenden Topplätze werden von Verwaltungsratschefs Schweizer Firmen besetzt: Christoph Franz mit 3,8 Millionen Euro bei Roche, Paul Bulcke mit 3,5 Millionen Euro bei Nestle und Joerg Reinhardt mit 3,3 Millionen Euro bei Novartis.

Allerdings sind diese Positionen nur eingeschränkt mit dem Mandat eines deutschen Aufsichtsratsvorsitzenden vergleichbar. Schweizer Veraltungsräte haben auch operative Führungsaufgaben.

Im Durchschnitt des europäischen Aktienindex Stoxx werden Boardchefs mit 594.000 Euro bezahlt, ohne Berücksichtigung der Schweizer Verwaltungsräte. Aber auch dann liegen nur drei Deutsche Chefkontrolleure darüber. Neben Achleitner wären das Gerd Krick (Fresenius) und Norbert Reithofer (BMW).