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Nach Jahren der Debatte über die harte Arbeitskultur an der Wall Street zieht JP Morgan jetzt die Reißleine: Ab sofort sollen Junior-Banker in den USA „nur“ noch 80 Stunden pro Woche arbeiten. Das berichtet „Fortune“.
Der Schritt folgt auf eine neue Diskussion über die langen Arbeitszeiten in der Branche, die nach dem Tod von Leo Lukenas III, wieder entfacht wurde. Der Investmentbanker der Bank of America soll Berichten zufolge mehr als 100 Stunden pro Woche gearbeitet haben.
Banker erzählten dem „Wall Street Journal“, dass eine 80-Stunden-Woche bei JPMorgan für junge Banker so aussehen könnte: Sechs Tage Arbeit von etwa 8.30 Uhr bis 22 Uhr, mit kurzen Pausen für Mahlzeiten, oder elf Stunden täglich an sieben Tagen hintereinander.
JP Morgan schreibt ein freies Wochenende alle drei Monate vor
Zusätzlich zur 80-Stunden-Grenze sieht die neue Regelung bei JP Morgan eine „Pencils Down“-Phase (auf Deutsch: „Arbeitsstopp“) von Freitag 18 Uhr bis Samstag 12 Uhr vor, sowie mindestens ein freies Wochenende alle drei Monate.
Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, etwa bei laufenden Deals, was die Entlastung möglicherweise etwas einschränkt, wie „Fortune“ berichtet.
Auch die Bank of America legt nach und will die Kontrolle über die Arbeitszeiten weiter verschärfen – obwohl sie bereits eine ähnliche 80-Stunden-Grenze in ihren Richtlinien hat. „Fortune“ zufolge müssen US-Mitarbeiter künftig ihre Arbeitszeiten täglich erfassen, einschließlich der Angaben zu Projekten und den verantwortlichen Senior-Bankern.
Ihr arbeitet für die JP Morgan? Oder habt ihr Hinweise zu der Bank? Dann meldet euch vertraulich bei unserem Reporter Chris Lunday. Ihr erreicht ihn per Mail unter chris.lunday@businessinsider.de