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Der 5G-Ausbau wird zum Kraftakt für die Deutsche Telekom

Mit einer sorgsamen Handbewegung zupft Telekom-CEO Timotheus Höttges das Einstecktuch in seinem Jackett zurecht. Passend zur Konzernfarbe ist es in Magenta gehalten. Dann lächelt er in die Kameras. Die Auslöser vor ihm rattern. „5G wäre aber noch viel schneller“, witzelt Höttges. Schließlich ist die Latenzzeit des nächsten Mobilfunkstandards geringer als ein Wimpernschlag.

Höttges gibt sich gut gelaunt bei der Vorstellung der Bilanz für das Jahr 2018 am Donnerstag in der Konzernzentrale in Bonn. Schließlich kann er gute Zahlen für das vergangene Jahr vorlegen. Der Umsatz hat organisch, also etwa um Wechselkursschwankungen bereinigt, um 3,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro zugelegt. Das bereinigte Ergebnis (Ebitda) stieg um 7,2 Prozent auf 23,3 Milliarden Euro.

Der bereinigte Konzernüberschuss ist zwar um 24,7 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro gesunken. Das war jedoch erwartet worden. Schließlich hatte 2017 die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump der Telekom einen Einmaleffekt in Höhe von 1,7 Milliarden Euro verschafft.

„Die Steuerreform gab es leider nur ein Mal“, resümiert Höttges. Als Grund für die insgesamt soliden Zahlen machte Analyst Ulrich Rathe vom britischen Broker Jeffries vor allem die starken Zahlen der US-Tochter T-Mobile US aus.

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Doch nachdem Höttges zusammen mit Finanzvorstand Christian Illek ausführlich über die Kennzahlen der Telekom gesprochen hat, wechselt das Gesprächsthema in der anschließenden Fragerunde schnell auf den anstehenden Ausbau des Echtzeitmobilfunks 5G in Deutschland.

Eigentlich sollten die dafür nötigen Frequenzen in der zweiten Märzhälfte versteigert werden. Doch Telefónica und auch Vodafone haben gegen die Auktion einen Eilantrag gestellt. Dazu sehe sich nun auch die Telekom gezwungen, sagt Höttges. Der Telekom geht es vor allem um die Bedingungen für die Vergabe der Frequenzen.

Telefónica hatte auch grundsätzlich gegen die Vergabe geklagt. Doch mit ihrer Argumentation scheiterte die Firma, wie das Verwaltungsgericht in Köln am Donnerstag mitteilte. Es ist aber noch offen, wie das Gericht die Klagen gegen die Vergabebedingungen beurteilen wird.

„Ich halte Roaming für investitionsfeindlich“

Je näher die Einführung der Zukunftstechnik 5G rückt, desto schwieriger werden die Rahmenbedingungen. Digitalpolitiker mehrerer Parteien wollen die Netzbetreiber mit sogenanntem lokalem Roaming zwingen, in Funklöchern ihre Infrastruktur zu teilen. „Ich halte Roaming für investitionsfeindlich“, sagt Höttges. Wenn die Konkurrenz teure Infrastruktur in dünn besiedelten Gebieten mitnutzen könnte, lohne sich der Ausbau nicht mehr.

Zudem ist nicht klar, welche Ausrüster die Telekom und die anderen Netzbetreiber für ihre 5G-Netze engagieren dürfen. Digitalpolitiker aus Union und SPD wollen den Einsatz von Produkten chinesischer Hersteller wie Huawei und ZTE verbieten. „Was uns immer wichtig ist und immer wichtig war, ist die Sicherheit unserer Infrastruktur“, sagt Höttges.

Die Telekom wolle sich aber nicht zu stark in den politischen Prozess einmischen. Hingegen habe man sich dem Vorschlag des Industrieverbands GSMA angeschlossen: Demnach sollen keine Anbieter verboten werden, dafür aber strenge Kontrollen aller Ausrüstung auf europäischer Ebene genau geprüft werden.

Bei der Entscheidung für oder gegen chinesische Ausrüster geht es für die Telekom und die anderen Netzbetreiber um Milliardenbeträge. Höttges hatte Investitionen in Höhe von fast 13 Milliarden Euro für das Jahr 2019 in Aussicht gestellt. Für Deutschland allein hatte er bereits in der Vergangenheit Investitionen von rund 5,5 Milliarden Euro angepeilt.

Bislang hatte die Telekom jedoch mit Huawei geplant. Sollte der Ausrüster nicht eingesetzt werden dürfen, würde das den Netzausbau in Deutschland erheblich verlangsamen und könnte die Telekom erheblich belasten.