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52 Jahre alt, männlich, mit dem BMW ins Büro: Wie der typische GmbH-Geschäftsführer aussieht — und was er verdient

Die GmbH ist die in Deutschland meistverbreitete Unternehmensform. Während sich aber in den Vorständen der Dax-Unternehmen in Bezug auf den Frauenanteil zuletzt etwas getan hat – er beträgt trotz der Erweiterung des Leitindex immerhin noch gut 17 Prozent – sieht das in der Breite der deutschen Betriebe anders aus. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, ist der typische Chef einer deutschen GmbH männlich, im Schnitt 52 Jahre alt und im Dienstwagen der Marke BMW unterwegs.

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie zu den Gehältern von GmbH-Geschäftsführern im Jahr 2020, die das Marktforschungsunternehmen BBE Media zusammen mit dem Deutschen Steuerberaterverband durchgeführt hat und dem "Handelsblatt" vorliegt. An der Untersuchung, die auch von Finanzämtern und von Geschäftsführern selbst als Referenz genutzt wird, haben rund 2700 angestellte Manager und geschäftsführende Gesellschafter teilgenommen.

Die Studie zeigt: Frauen sind in dieser Position nach wie vor die Ausnahme. Im vergangenen Jahr betrug der Frauenanteil in den Chefetagen der GmbHs nur neun Prozent. Und während ihre männlichen Kollegen im Mittel 176.000 Euro pro Jahr an Festgehalt und Boni erhielten, mussten sich Geschäftsführerinnen mit bis zu zehn Prozent weniger zufriedengeben. Im Median erhielten sie so 145.000 Euro. Der Unterschied wachse mit der Umsatzverantwortung und sei besonders bei geschäftsführenden Gesellschaftern ausgeprägt, so das „Handelsblatt“.

Vergütung variiert in den einzelnen Branchen stark

Die Studie zeigt auch, dass die verschiedenen Wirtschaftszweige unterschiedlich auf die Corona-Pandemie reagiert haben. Nur bei etwa 20 Prozent der Geschäftsführer habe es im vergangenen Jahr eine Gehaltserhöhung gegeben. Darunter fielen etwa die Führungskräfte aus der Bauindustrie oder der Chemie- und Pharmabranche, die zum Teil sogar von der Pandemie profitierten. Im Durchschnitt aber sei die Vergütung der Geschäftsführer gegenüber dem Jahr 2019 leicht gesunken.

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Aber nicht nur eine Gehaltserhöhung, auch die mögliche Höhe der Vergütung insgesamt ist stark vom jeweiligen Wirtschaftszweig abhängig. Rund 60 Branchen wurden in der Studie erfasst und die Bestverdiener kommen – passend zur Pandemie – aus der Chemie- und Pharmaindustrie. Etwa 263.000 Euro betrug dort 2020 das Jahreseinkommen der befragten Geschäftsführer im Median, wobei 195.000 auf das Festgehalt und 68.000 Euro auf Tantiemen entfielen. Auf den Plätzen zwei und drei lagen dicht beieinander die Manager im Fahrzeugbau und die Geschäftsführer aus der Bauzubehör- und Holzwirtschaft mit rund 214.500 Euro beziehungsweise 213.000 Euro Jahresvergütung.

Damit lassen sich in der Industrie im Mittel deutlich höhere Gehälter erzielen als im Handel. Der Lebensmittelhandel beispielsweise profitierte stark von der Pandemie: Im Median verdienten Geschäftsführer hier rund 180.000 Euro, knapp 140.000 davon als Festgehalt. Damit sicherte sich die Branche den ersten Platz im Handels-Ranking. Auf den letzten Platz hingegen fiel der Kfz-Handel, wo im Mittel etwa 121.000 Euro gezahlt wurden. Von den größten Bonuszahlungen hat hingegen profitiert, wer als Großhändler im Bereich Import/Export tätig war: Rund 200.000 Euro Jahresvergütung gab es hier im Median, wovon gut 71.000 Euro auf Tantiemen entfallen sind.

Neben der Branche ist laut dem „Handelsblatt“ aber auch die Unternehmensgröße entscheidend für das Gehalt. Bei weniger als fünf Millionen Euro Umsatz hätten Geschäftsführer im Durchschnitt insgesamt 151.000 Euro verdient. Bei einem Umsatz bis zu 25 Millionen Euro gab es im Schnitt 222.000 Euro – bei noch größeren GmbHs stieg die Vergütung der Chefs dann auf 292.000 Euro.

Dienstwagen: am liebsten SUVs der Marke BMW

Die Studie erfasst neben den Gehältern auch die Dienstwagen-Vorlieben der GmbH-Geschäftsführer – und auch in dieser Kategorie gibt es einen klaren Gewinner. BMW konnte sich gleich die ersten beiden Plätze im Ranking sichern. Auf Platz eins landeten die SUVs der X-Reihe, auf Platz zwei die BMW-5er. Audi landete mit dem A6 auf Platz drei – laut „Handelsblatt“ war der Konzern im Jahr 2019 noch Dienstwagen-Favorit der GmbH-Führungskräfte.

Abgesehen von der Marke scheint es unter Führungskräften kaum infrage zu kommen, ob ein Dienstwagen denn überhaupt nötig ist. Rund 85 Prozent der befragten Männer und 81 Prozent der Frauen haben laut „Handelsblatt“ einen gefahren. Die Männer hätten dabei tendenziell auf teurere Modelle gesetzt.

Einmal im Büro angekommen, hält sich die durchschnittliche Wochenarbeitszeit aber im Rahmen. Industrieunternehmen sind laut dem „Handelsblatt“ etwas arbeitsintensiver. Hier hätten Geschäftsführer angegeben, durchaus mehr als 50 Wochenstunden arbeiten zu müssen. Insgesamt sei das aber nicht die Regel. Ein Drittel der Befragten arbeitete 2020 nur 30 bis 40 Stunden, ein weiteres Drittel höchstens 50 Stunden in der Woche.

sb