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Geschlossene Läden treiben Deutsche Post zum Rekordgewinn

Der Paketboom vor Weihnachten beschert dem Bonner Logistikkonzern einen unerwarteten Rekordgewinn. Der Kurs der Post-Aktie legt kräftig zu.

Das Geschäft der Deutschen Post lief im letzten Quartal 2020 blendend. Foto: dpa
Das Geschäft der Deutschen Post lief im letzten Quartal 2020 blendend. Foto: dpa

Zum Jahresende hat sich die Deutsche Post diesmal selbst übertroffen. Vor allem dank eines schnell gewachsenen E-Commerce-Geschäfts vor Weihnachten übererfüllt der Logistikkonzern die eigene Jahresprognose. Da ein Großteil der deutschen Ladengeschäfte Anfang November Pandemie-bedingt schließen musste, wuchs das Paketaufkommen bei der Post im vierten Quartal hierzulande um sagenhafte 23 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Der E-Commerce im Ausland, der sich noch im Aufbau befindet, legte zum Fest um 33 Prozent zu und lieferte 80 Millionen Euro Betriebsgewinn ab – nach einem Verlust im entsprechenden Vorjahresquartal.

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Insgesamt übertraf der Dax-Konzern nach den am Dienstag überraschend veröffentlichten vorläufigen Jahreszahlen seine erst im Oktober angehobene Prognose. Statt der in Aussicht gestellten 4,1 bis 4,4 Milliarden Euro präsentierte Vorstandschef Frank Appel einen Betriebsgewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 4,84 Milliarden Euro. Vor der Coronakrise hatte er freilich für 2020 noch ein Ebit von mehr als fünf Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

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Angesichts der starken Aufholjagd nach dem ersten Lockdown im Frühjahr erhöhte Appel am Dienstag seine Ergebnisprognosen für die nächsten Jahre. Demnach soll das Konzern-Ebit 2021 über dem um Sondereffekte bereinigten Ebit 2020 in Höhe von rund 5,4 Milliarden Euro liegen.

2022 werde es noch weiter nach oben gehen, kündigt Appel an. Einen detaillierten Ausblick für die Geschäftsjahre 2021 und 2023 werde das Unternehmen mit Bekanntgabe der vollumfänglichen Jahresergebnisse am 9. März geben.

Obwohl im Konzern das Geschäft mit der Lagerlogistik schwächelte, zu dem unter anderem Automobilkunden wie BMW zählen, stieg der Konzernumsatz 2020 um fünf Prozent auf 66,8 Milliarden Euro. Zum Wachstum trug neben dem Paket- auch das Expressgeschäft bei, das im abgelaufenen Jahr um zwölf Prozent zulegte, im Weihnachtsquartal sogar um 20 Prozent. Haupttreiber waren auch hier Eilsendungen an private Haushalte, während das traditionelle B2B-Geschäft nur mäßig vorankam.

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„2020 war ein außergewöhnliches Jahr: Trotz der zahlreichen Herausforderungen konnten wir ein Rekordergebnis erzielen“, betonte Frank Appel. Das Geschäftsmodell der Post habe sich auch in turbulenten Zeiten als widerstandsfähig erwiesen. Jetzt konzentriere sich der Konzern auf den Transport des Covid-19-Impfstoffes auf der ganzen Welt.

Für Aktionäre dürfte insbesondere wichtig sein, dass Appel den Ausblick auf den kumulierten Free Cashflow in den Jahren 2020-2022 verbesserte, aus dem am Ende die Dividenden gezahlt werden. Statt der bisher prognostizierten fünf bis sechs Milliarden sollen es nun „mehr als sechs Milliarden Euro“ werden.

Die erwarteten Brutto-Investitionen im selben Zeitraum gibt die Deutsche Post nun mit rund 9,5 Milliarden Euro an, während sie bisher von 8,5 bis 9,5 Milliarden Euro sprach. Darin enthalten sind die Neubestellung von acht zusätzlichen Boeing 777-Luftfrachtmaschinen, die Appel am Dienstag bekanntgab. Eingesetzt werden sollen sie in der Express-Sparte. Die ersten Maschinen sollen 2022 geliefert werden.

Die Aktie der Deutschen Post schloss nach Bekanntgabe der Zahlen 1,48 Prozent im Plus. Mit 41,70 Euro lag sie nahezu auf einem Allzeithoch.

Bernstein Research beließ die Deutsche Post auf der Bewertung „Outperform“ und nannte ein Kursziel von 50 Euro. Der Konzern habe im vierten Quartal die Erwartungen klar übertroffen, schrieb Analyst Daniel Roeska in einer am Dienstag vorliegenden Studie.

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