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18 Bewerber für einen Job: Peru wählt neuen Präsidenten

Wahlplakate der Kandidaten stehen an einer Straße in Lima.
Wahlplakate der Kandidaten stehen an einer Straße in Lima.

Mitten in der Corona-Pandemie steckt Peru in einer tiefen politischen Krise. Innerhalb eines Jahres wurden zwei Präsidenten verschlissen.

Lima (dpa) - Nach einem turbulenten Jahr mit drei Staatschefs wählen die Peruaner einen neuen Staatschef. Bei der Abstimmung bewerben sich 18 Kandidaten um das Präsidentenamt.

In der ersten Runde dürfte sich deshalb keiner der Kandidaten durchsetzen - selbst die stärksten Bewerber kamen in den jüngsten Umfragen nicht über zehn Prozent der Stimmen.

Zu den aussichtsreichsten Kandidaten für den Einzug in die Stichwahl zählen der Populist Yonhy Lescano, der Wirtschaftswissenschaftler Hernando de Soto, die linke Ex-Abgeordnete Verónika Mendoza, die Tochter des früheren Machthabers Alberto Fujimori, Keiko Fujimori, und der ultrakonservative Unternehmer Rafael López.

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«Dies sind sehr wichtige Wahlen», sagte Interimspräsident Francisco Sagasti nach der Stimmabgabe. «Wir haben nicht nur das Privileg und das Recht, sondern auch die Pflicht, wählen zu gehen.» Der Übergangspräsident tritt bei der Wahl nicht selbst an.

«Ich glaube, es ist an der Zeit für einen Wechsel», sagte Mendoza am Wahltag bei einem traditionellen Frühstück auf dem Hof ihres Vaters im Distrikt Andahuaylillas im Süden von Peru. «Ich bin guten Mutes», sagte Fujimori vor dem Sitz ihrer Partei rechten Partei Fuerza Popular. Sie rief die Kandidaten dazu auf, das Wahlergebnis zu akzeptieren.

Das vergangene Jahr war von einem erbitterten Konflikt der Regierung mit dem Kongress geprägt. Zunächst drängten die Parlamentarier Präsident Martín Vizcarra aus dem Amt, dann warf dessen Nachfolger Manuel Merino nach heftigen Protesten das Handtuch. Derzeit wird das südamerikanische Land vom Übergangspräsidenten Sagasti geführt.

Peru leidet besonders stark unter der Corona-Pandemie: Es gehörte zeitweise zu den Ländern mit der höchsten Sterblichkeitsquote weltweit, zudem brach die Wirtschaft im vergangenen Jahr um 12,9 Prozent ein.

Nach einer Reihe von Skandalen ist zudem das Vertrauen der Bürger in die politische Klasse des Andenstaats tief erschüttert: Gegen etwa die Hälfte der Parlamentarier wird wegen verschiedener Vergehen ermittelt, zu Beginn der Impfkampagne sollen sich außerdem rund 500 Politiker, Funktionäre und Beamte vorgedrängelt haben.