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Die 1000 größten Konzerne der Welt – Europas Top-Unternehmen sind Wachstumsweltmeister

„Wachstumsweltmeister“: Dieser Titel gebührt Europas Top-Konzernen unter den 1000 nach Umsatz größten börsennotierten Unternehmen der Welt. Die in diesem Ranking enthaltenen 265 europäischen Firmen steigerten im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Umsatz im Schnitt um zehn Prozent.

Das ist mehr als in den anderen Großregionen. Die 327 nordamerikanischen Unternehmen erzielten „nur“ ein Umsatzplus von acht Prozent, die 361 asiatischen Konzerne kamen auf ein Wachstum von lediglich sechs Prozent.

Auch beim Gewinnwachstum waren Europas Großunternehmen nach Angaben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY die Besten: Ihr Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte im vergangenen Jahr um 21 Prozent gegenüber 2016, während die asiatischen und nordamerikanischen Konzerne nur Wachstumsraten von 16 beziehungsweise neun Prozent meldeten.

Aber: Europas Ausgangsbasis ist angesichts der schweren und langanhaltenden Schulden- und Wirtschaftskrise als Folge der Finanzkrise 2009 sehr viel niedriger. Das erleichterte ihnen jetzt das Wachstum.

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Amerikanische Unternehmen fanden dagegen nach der Krise 2009 sehr viel schneller zu alter Form, fuhren schon 2011 wieder Rekordgewinne ein – und wachsen seitdem weiter, aber auf hohem Niveau langsamer.

Der Blick auf die gewinnstärksten Unternehmen fällt denn auch eindeutig aus: Neun der zehn Unternehmen mit dem höchsten Vorsteuergewinn sind in den USA beheimatet. Mit dem Elektronik- und Mischkonzern Samsung aus Südkorea schafft es nur ein nicht-amerikanisches Unternehmen in die Top Ten.

„Die europäische Wirtschaft hat im vergangenen Jahr einen großen Schritt nach vorn gemacht“, urteilt Mathieu Meyer, Mitglied der Geschäftsführung bei EY. Zu Hilfe kam großen Konzernen wie Daimler in Deutschland, Telefonica in Spanien und L’Oreal in Frankreich der schwache Euro im vergangenen Jahr, eine deutlich anziehende Konjunktur, eine rasant anziehende Auslandsnachfrage – selbst in den ehemaligen europäischen Krisenländern.

Und steigende Ölpreise ließen insbesondere die Umsätze und Gewinne europäischer Ölkonzerne steigen. Aber auch die Umsätze fast aller anderen europäischen Konzerne, und zwar von 88 Prozent, wuchsen.

Allerdings wirtschaftete die amerikanische Konkurrenz profitabler. Die USA sind Profitabilitätsweltmeister: Von jedem Euro Umsatz blieben durchschnittlich 13,2 Cent Gewinn übrig. Die europäischen Konzerne kamen lediglich auf 10,4 Cent, die asiatischen sogar nur auf acht Cent.

Immerhin: Eine klare Mehrheit der europäischen Unternehmen – 61 Prozent – erhöhte im vergangenen Jahr die Marge, in Asien gelang dies 53 Prozent, in Nordamerika nur jedem zweiten.

Die Aussichten erscheinen für die Amerikaner besser als für die Europäer. Denn der in diesem Jahr erstarkte Euro wird die Erträge der vielen in Euro bilanzierenden europäischen Konzerne wieder schmälern.

Gegenüber dem Vorjahr notiert der Dollar rund zehn Prozent niedriger als der Euro. Dies verbessert die Wettbewerbsbedingungen für amerikanische Unternehmen, die so ihre Produkte und Dienstleistungen preiswerter anbieten können.

Obendrein schmälern sich für europäische Unternehmen die Gewinne und Umsätze, sobald sie ihre im Dollarraum erzielten Erträge in Euro umrechnen und bilanzieren.

Die Folge: Im ersten Quartal des laufenden Jahres erhöhten die 500 größten US-Konzerne nach Handelsblatt-Berechnungen ihre Gewinne um gut 25 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg seit 2011. In Deutschland hingegen stagnierten die Gewinne der Dax-Konzerne – bedingt durch starke Währungseinbußen.

Den höchsten Gewinn erzielte im vergangenen Jahr Apple mit umgerechnet 54,4 Milliarden Euro. Das gewinnstärkste europäische Unternehmen war der Ölkonzern Royal Dutch Shell auf Rang elf im weltweiten Gewinnranking vor dem belgischen Braukonzern Anheuser-Busch auf Platz 13. Daimler belegte als gewinnstärkstes deutsches Unternehmen mit 14,7 Milliarden Euro Rang drei im europäischen und Rang 18 im weltweiten Gewinnranking.

Insgesamt schafften es 44 deutsche Unternehmen unter die 1000 größten Konzerne der Welt. Deutschland belegte damit im Länderranking den fünften Platz hinter den USA (305 Unternehmen), Japan (144), China (82) und Großbritannien (47).

Die höchstplatzierten deutschen Unternehmen im weltweiten Umsatzranking waren Volkswagen (5. Platz), Daimler (15.), BMW (34.) und Siemens (45.). Immerhin 91 Prozent der deutschen Konzerne im Ranking steigerten im vergangenen Jahr ihren Umsatz – weltweit lag der Anteil mit 78 Prozent deutlich niedriger.

Ebenfalls besser als der Durchschnitt schnitten die deutschen Konzerne beim Gewinnwachstum ab: 80 Prozent von ihnen schafften ein Gewinnwachstum, was weltweit nur 68 Prozent der Unternehmen gelang.

Das heißt: Deutsche Unternehmen stehen im internationalen Vergleich gut da. Allerdings sind sie überwiegend in klassischen Industriebranchen tätig, weshalb das Umsatzwachstum und die Margen deutlich niedriger ausfallen als etwa bei den vielen US-Technologiekonzernen.

In den Zukunftsbranchen sind die USA und auch China deutlich besser aufgestellt als Deutschland: Elf Prozent der Top-US-Konzerne und zwölf Prozent der chinesischen Unternehmen zählen zum IT-Sektor, während der Anteil in Deutschland und Europa jeweils nur bei fünf Prozent liegt.

Mit SAP kommt immerhin das umsatzstärkste IT-Unternehmen Europas aus Deutschland. Seit Jahren zählt SAP mit zweistelligen Nettoumsatzrenditen zu den profitabelsten deutschen Unternehmen. Mit aktuell 119 Milliarden Euro ist SAP Deutschlands wertvollstes Unternehmen.