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1. €uro Fund Forum in München

Zum ersten Mal veranstaltete €uro Advisor Services das €uro Fund Forum in München. Experten von neun KVGs diskutierten mit den Teilnehmern über Märkte und Strategien. Der künftige ifo-Präsident und ein Vizepräsident des EU-Parlaments gaben sich ebenfalls die Ehre.

Einen ganzen Tag lang versammelten sich rund 80 Vermögensverwalter und Privatbanker auf Einladung von €uro Advisor Services im Münchner Charles Hotel zum ersten €uro Fund Forum. Schon bevor es offiziell losging, ließen sich die Vertriebsleiter der am Forum ebenfalls teilnehmenden Fondsgesellschaften BNP Paribas Investment Partners, Carmignac Gestion, Credit Suisse, Comgest, FRANKFURT-TRUST, Invesco (NYSE: IVZ - Nachrichten) , Jupiter, Pictet und UBS von Rechtsanwalt Christian Waigel über die neuesten Entwicklungen in Sachen MiFID II informieren. Hierbei stand ein mögliches Provisionsverbot im Mittelpunkt. Dazu wird es zwar nach aktuellem Stand nicht kommen. Wann und wie jedoch Provisionen künftig erhoben werden können (und wie sie – wie gefordert – die Qualität der Beratung verbessern), sei nicht abschließend entschieden: „Denkbar wäre, dass Berater mit Hilfe der Provisionen dauerhaft nützliche Tools für die Berater anbieten“, meint Waigel. Länder wie die Niederlande oder Großbritannien, in denen es bereits ein Provisionsverbot gibt, hätten natürlich ein Interesse daran, dass diese Art der Vergütung in ganz Europa verboten wird. Waigel ging auch darauf ein, welche Baustellen es auf dem Weg (Other OTC: WEGZY - Nachrichten) zum Inkrafttreten der Richtlinie noch gibt. Ein ausführlicher Bericht über das Gespräch wird in Kürze auf FundResearch erscheinen.

Dann ging das €uro Fund Forum offiziell mit der Begrüßung durch Michael Schmidt, Geschäftsführer von €uro Advisor Services, los. Für den Eröffnungsvortrag war Professor Clemens Fuest eingeladen, aktueller Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung und ab kommendem April neuer Präsident des ifo-Instituts. Fuest sprach in erster Linie über die Wirtschaft in der Eurozone, für die er insgesamt optimistisch ist. Aufgrund der Griechenland-Krise beleuchtete er auch die Frage nach der Fiskalpolitik in Europa genauer und kam zum Schluss, dass eine nationale Entscheidung über die Staatsverschuldung und eine europäische Haftung der falsche Weg ist – jedoch leider der aktuelle. Besser sei, so Fuest, selbstverständlich sowohl eine europäische Entscheidung als auch eine gemeinsame Haftung. Doch dies, so der Mannheimer Professor, bleibe zunächst wohl Theorie. Dringend erforderlich sei deshalb vor allem „ein glaubwürdiges Verfahren für die Restrukturierung von Staatsschulden bei einer Überschuldung einzelner Mitgliedstaaten“, fordert er daher. Bereits beschlossene Maßnahmen wie der ESM oder die Bankenunion hält Fuest für sinnvolle Programme. Die Vorschläge der Präsidenten der fünf EU-Institutionen, ein unabhängiges „Fiscal Board“ auf Euro-Ebene für die stärkere fiskalpolitische Koordinierung zu installieren und gleichzeitig sogenannte „Wettbewerbsfähigkeitsbehörden“ einzuführen, kritisiert der Ökonom hingegen: „Keiner dieser Vorschläge beinhaltet ein Verfahren für die Restrukturierung von Staatsschulden." Ein ausführliches Interview mit Clemens Fuest ist vor kurzem bei FundResearch erschienen (Teil 1 und Teil 2).

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Im Anschluss an den Vortrag moderierte Martin Hüfner, Chefvolkswirt bei Assenagon Asset Management, das Panel „Makro“ und diskutierte mit Clemens Fuest, Reinhold Knaus von BNP Paribas (Xetra: 887771 - Nachrichten) , Bernhard Langer von Invesco, Walter Liebe von Pictet und Uwe Röhrig von UBS über die „Makro-Perspektiven 2015/2016“. Hierbei wusste Invesco-Mann Langer zu überraschen: „Wir rechnen damit, dass die Fed eine Zinserhöhung weiter vertagt und in diesem Jahr nichts mehr passiert.“ Diese Meinung hatte er exklusiv. Tragisch sei dies aber nicht, so Langer. „Die Märkte würde eine spätere Zinsanhebung nicht stören, die US-Wirtschaft läuft schließlich.“ Dass ein späterer Zinsanstieg für die Märkte durchaus von Vorteil wäre, glaubt auch Reinhold Knaus von BNP Paribas. Doch der Volkswirt warnt: „Da eine Zinsanhebung noch in diesem Jahr von allen Seiten erwartet wird, könnte sich bei Nichtstun Unsicherheit an den Märkten breit machen.“ „Die Fed soll die Kuh endlich vom Eis bringen“, fordert Uwe Röhrig von der UBS (NYSEArca: FBGX - Nachrichten) . Er rechnet genau wie Pictet-Experte Walter Liebe und auch Knaus mit einer Zinsanhebung im Herbst 2015.

Nach einer Pause hielt Andreas Schmidt, Vorstand der Bayerischen Börse AG, ein Grußwort bevor die Workshops begannen. Die neun teilnehmenden Kapitalverwaltungsgesellschaften stellten in ihre aktuellen Investmentthemen im kleinen Kreis vor. Interviews mit den Experten der Gesellschaften gibt es in den nächsten Tagen auf FundResearch.

Am frühen Abend begann dann das Panel „Markt“ unter Leitung von FondsConsult-Vorstand Rüdiger Sälzle zum Thema „Investieren in Zeiten hoher Bewertungen“. Michael Schütt von Carmignac, Franz Weis von Comgest, Luc Mathys von Credit Suisse (NYSE: CS - Nachrichten) und Andrej Brodnik von Jupiter waren sich weitgehend einig darüber, dass bei den aktuell relativ hohen Aktienbewertungen Stock Picking und aktives Management nötig sind.

Zum Abschluss sprach Alexander Graf Lambsdorff, Vizepräsident des Europäischen Parlaments. Natürlich stand auch für den FDP-Mann erstmal die Krise rund um Griechenland im Mittelpunkt. Er sprach jedoch auch über die allgemeinen Herausforderungen für Deutschland und Europa und stellte die Frage: „Welches Europa wollen wir?“ Ein ausführliches Interview mit Graf Lambsdorff erscheint in Kürze bei FundResearch.

(PD)