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1. FC Köln fühlte angeblich bei Bundesregierung wegen Staatshilfe vor

Der 1. FC Köln soll in der Coronakrise als erster Bundesligaklub Interesse an möglicher Staatshilfe vom Bund signalisiert haben. Der Klub weist dies zurück.

Der Bundesligist erkundigt sich nach Staatsunterstützung. Foto: dpa
Der Bundesligist erkundigt sich nach Staatsunterstützung. Foto: dpa

Sportlich sieht es für den 1. FC Köln derzeit etwas trist aus. Am Wochenende setzte es eine 0:3-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim. Damit steckt der Verein zu Beginn der Rückrunde tief im Abstiegskampf. Derzeit müsste der FC in der Relegation um den Klassenerhalt kämpfen.

Doch nicht nur sportlich, auch wirtschaftlich hat der Traditionsklub zu kämpfen. So klopften die Kölner nach Handelsblatt-Informationen als erster Bundeligaklub angeblich wegen Staatshilfe beim Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes an. So schildern es mehrere mit der Sache betraute Personen dem Handelsblatt.

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Demnach hat der Verein beim WSF angefragt, welche Staatshilfen für den Klub infrage kämen. Unter anderem soll es auch um eine Bürgschaft in Höhe von rund zehn Millionen Euro gegangen sein.

Das Bundeswirtschaftsministerium soll den Fußballklub allerdings an das Land Nordrhein-Westfalen verwiesen haben. Die NRW-Landesregierung hatte bereits vergangenen Juli Schalke 04 eine Landesbürgschaft in Höhe von 31,5 Millionen Euro gewährt.

Der 1. FC Köln dementierte, dem WSF Interesse an Hilfen signalisiert zu haben. "Weder der 1. FC Köln noch eine von ihm bevollmächtigte Person hat mit der Bundesregierung oder einem Vertreter des Wirtschaftsstabilisierungsfonds über eine eventuelle Staatshilfe gesprochen", teilte der Verein mit.

Es habe bislang lediglich einen Termin gegeben, bei dem ein selbständiger Finanzdienstleister dem FC dieses Modell einmal vorgestellt hat. Der Termin sei auch nicht auf Wunsch des FC zustande gekommen. "Der FC hat dann entschieden, dass dieses nicht für ihn in Frage kommt. Es hat keine weiteren Aktivitäten diesbezüglich gegeben", so der Verein.

Die Quellen des Handelsblatt beharren aber darauf, dass der Verein auf einer internen WSF-Liste von Unternehmen gestanden habe, die Interesse an Staatshilfen signalisiert haben. Die Frage ist nun, wie der Verein auf die Liste gekommen ist, so er selbst sein Interesse nicht beim WSF hinterlegt haben soll.

Der 1. FC Köln hatte im vergangenen November infolge der Coronakrise für die vergangene und die aktuelle Saison einen Umsatzverlust von mindestens 40 Millionen Euro prognostiziert.

Geschäftsführer Alexander Wehrle sagte damals der „Kölnischen Rundschau“, „es könne aber durchaus auch ein noch größerer Umsatzverlust werden“, und sprach noch nicht absehbare Entwicklungen beim Merchandising, anderen Marketingeffekten und den TV-Einnahmen an. Der Verein verfüge über „entsprechende Kreditlinien“ und habe „sehr gute und vertrauensvolle Gespräche“ mit den Banken geführt, erklärte Wehrle seinerzeit.

Wie der 1. FC Köln stecken derzeit viele Fußball-Bundesligisten in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Den Vereinen gehen durch die Geisterspiele hohe Einnahmen verloren. Borussia Dortmund etwa soll bei jedem Heimspiel rund vier Millionen Euro verlieren. Fast alle Bundesligisten haben sich deshalb nach neuen Finanzhilfen umgesehen.

Der WSF richtet sich an Konzerne und größere Mittelständler, die infolge der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Unternehmen mit mehr als 249 Beschäftigten, einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro und einer Bilanzsumme von mehr als 43 Millionen sind berechtigt, Anträge auf Hilfen zu stellen. Der Staat kann dabei verschiedene Arten von Unterstützung gewähren, bis hin zu einer Eigenkapitalbeteiligung – also einer Verstaatlichung.