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Der überraschende Erfolg der Renten-ETFs

Das Marktumfeld beginnt, sich zu ändern: Die Volatilität kehrt zurück, die EZB schränkt ihre Anleihekäufe ein, die Zinsen steigen. Deshalb passen institutionelle Investoren in Europa ihre Portfolios an. Renten-ETFs (Shenzhen: 395013.SZ - Nachrichten) spielen dabei eine größere Rolle.

Auch eine Erfolgsbranche muss manchmal Rückschläge hinnehmen: Die Mittelzuflüsse für börsengehandelte Fonds sanken in Europa von 1,3 Milliarden Euro im März auf nur 660 Millionen Euro im April. Zum ersten Mal seit zwei Jahren sanken dabei die Mittelzuflüsse aus Aktien-ETFs (-1,5 Mrd. Euro). Grund zur Panik besteht aber nicht. Denn ETFs sind immer noch gefragt. Allein im institutionellen Bereich dürfte der europäische ETF-Markt bis 2020 jährlich um 300 Milliarden Euro ansteigen, schätzen Experten. Dazu trägt insbesondere der Anleihebereich bei. So übrigens auch im April: Der Anleihesektor sammelte im vergangenen Monat 1,4 Milliarden Euro an frischem Geld ein, also fast so viel, wie Aktien-ETFs einbüßten.

Quelle: Lyxor

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Der Rückgang der Nachfrage nach einfachen Aktien-ETFs und der Zuwachs bei Renten-ETFs im April ist vielleicht kein Zufall, sondern könnte der Beginn einer Trendwende sein. Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) ergibt sich aus einer Umfrage des Analyse- und Beratungsunternehmen Greenwich Associates im Auftrag von BlackRock (Sao Paolo: BLAK34.SA - Nachrichten) . Dem Report zufolge sind auch nachhaltige Investments, Smart Beta sowie Multi-Asset-Strategien auf dem Vormarsch.

Quelle: Lyxor

Der Grund für die Verschiebungen: Institutionelle Investoren in Europa seien mit einer Vielzahl globaler Marktbedingungen konfrontiert, die sich schnell ändern. Dazu gehörten die Rückkehr der Volatilität an die globalen Kapitalmärkte, der bevorstehende Trendwechsel hin zu einem Umfeld steigender Zinsen, das anstehende Ende der Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank sowie die anhaltende Umsetzung der EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II und andere regulatorische Initiativen, so die Verfasser der Studie. Als Antwort auf die neuen Herausforderungen nutzen institutionelle Investoren zunehmend die Vielseitigkeit börsengehandelter Indexfonds (ETFs), um ihre Portfolios anzupassen. Sie integrieren diese umfassender in taktische und strategische Anlageprozesse und -strategien.

Der ETF-Portfolioanteil institutioneller Investoren im europäischen Markt steigt an

Im Durchschnitt ist der ETF-Anteil in den Portfolios der institutionellen Investoren, die an der Blackrock-Studie teilgenommen haben, von 7,7 Prozent im Vorjahr auf aktuell 10,3 Prozent im Jahr 2017 gestiegen. Ein Großteil des Wachstums lässt sich darauf zurückführen, dass speziell im Anleihebereich neue institutionelle Nutzer auf den Markt gekommen. Der Anteil der Investoren, die Anleihen-ETFs nutzen, ist im vergangenen Jahr demnach auf 45 Prozent gestiegen. 2016 waren es nur 38 Prozent gewesen.

Auch in anderen Anlageklassen setzen institutionelle Investoren zunehmend ETFs ein. Etwa ein Viertel der institutionellen Investoren in Europa nutzt ETFs 2017 im REITs-Segment, 2016 war es nur etwa einer von fünfen gewesen. Der Anstieg im Bereich Rohstoffe war im gleichen Zeitraum noch wesentlich ausgeprägter: In diesem Segment ist der Anteil der Nutzer unter den institutionellen Investoren in Europa auf ein Drittel gestiegen, von zuvor nur 20 Prozent.

„Nach mehrjährigem regulären Einsatz von ETFs haben institutionelle Investoren in Europa erkannt, dass ETFs einfache, vielfältig einsetzbare und kosteneffiziente Instrumente sind. Daher bauen sie ihre entsprechenden Investitionen zügig aus“, sagt Andrew McCollum, Managing Director bei Greenwich Associates.

Quelle: Greenwich Associates

„ETFs sind das natürliche Ergebnis der Evolution am europäischen Finanzmarkt, wo Investoren zunehmend auf Transparenz, Auswahlmöglichkeiten und Werthaltigkeit bedacht sind. Speziell die EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II, die Handels-Reportings zur Pflicht macht, trägt dazu bei, die Liquidität von ETFs in Europa umfassend zu zeigen. Damit hilft sie, Investoren neue, kreative Wege aufzuzeigen, um intelligentere Portfolios aufzubauen“, sagt Hamed Mustafa, Leiter des Geschäfts mit institutionellen Kunden im Bereich ETF & Index Investments bei BlackRock in Deutschland.

(MvA)