Dutzende Tote durch Zyklon "Mocha" in Myanmar

Durch den Zyklon "Mocha" in Myanmar sind deutlich mehr Menschen ums Leben gekommen als zunächst angenommen. Dorfvorsteher und das Staatsfernsehen berichteten von Dutzenden Toten, mindestens hundert Menschen wurden noch vermisst.
Durch den Zyklon "Mocha" in Myanmar sind deutlich mehr Menschen ums Leben gekommen als zunächst angenommen. Dorfvorsteher und das Staatsfernsehen berichteten von Dutzenden Toten, mindestens hundert Menschen wurden noch vermisst.

Durch den Zyklon "Mocha" sind in Myanmar deutlich mehr Menschen ums Leben gekommen als zunächst angenommen. Dorfvorsteher und das Staatsfernsehen berichteten am Dienstag von Dutzenden Toten im Bundesstaat Rakhine, mindestens hundert weitere wurden noch vermisst. Myanmars Militärjunta hatte am Montag fünf Todesopfer gemeldet. In Rakhine leben viele Angehörige der verfolgten muslimischen Minderheit der Rohingya.

Allein im Ort Bu Ma in der Nähe von Rakhines Hauptstadt Sittwe habe es mindestens 17 Tote gegeben, sagte Ortsvorsteher Karlo der Nachrichtenagentur AFP. Über hundert Menschen würden dort noch vermisst. Bewohner suchten am Dienstag nach Familienmitgliedern, die von einer Sturmflut fortgerissen wurden.

Im nahegelegenen Dorf Khaung Doke Kar starben nach Angaben des dortigen Ortsvorstehers mindestens 24 Menschen. Das Staatsfernsehen meldete 13 weitere Tote durch den Einsturz eines Klosters in der nördlich von Sittwe gelegenen Gemeinde Rathedaung.

"Mocha" war am Sonntag als Wirbelsturm der höchsten Kategorie 5 über Myanmar und das benachbarte Bangladesch hinweggezogen. Er entwurzelte Bäume, zerstörte Strommasten und brachte die Kommunikation in weiten Teilen von Rakhine zum Erliegen. Hunderte Behausungen wurden zerstört oder beschädigt. Das Ausmaß der Schäden wird erst nach und nach deutlich.

Das Flüchtlingsbüro der Vereinten Nationen erklärte, es gehe Berichten nach, wonach weitere Rohingya in Vertriebenenlagern in Rakhine umgekommen seien. Zudem versuche es, den Hilfsbedarf in den besonders betroffenen Gebieten zu ermitteln. Viele Dorfbewohner waren nach eigenen Angaben auch zwei Tage nach Durchzug des Zyklons auf sich allein gestellt.

Die Rohingya sind die größte staatenlose Bevölkerungsgruppe der Welt und gehören zu den am stärksten verfolgten Minderheiten weltweit. Obwohl viele von ihnen seit Generationen im vorwiegend buddhistischen Myanmar leben, gelten sie als illegale Einwanderer. Ihnen wird die myanmarische Staatsangehörigkeit verweigert, ihre Dörfer in Rakhine dürfen sie nur mit Genehmigung verlassen. Andere leben als nach jahrzehntelangen ethnischen Konflikten als Binnenvertriebene in Camps.

Der mächtigste Wirbelsturm seit über einem Jahrzehnt richtete auch im benachbarten Bangladesch Schäden an. Doch kamen die Bewohner der dortigen riesigen Rohingya-Flüchtlingslager offiziellen Angaben zufolge nicht zu Schaden.

ans/cp