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Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine verdient deutlich mehr. Vorstandschef Eder will nun vom Vormarsch der E-Autos profitieren.

Der österreichische Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine sieht das wachsende Interesse an Elektrofahrzeugen in der Autobranche mit Freude entgegen. „Wir sehen in der Elektromobilität mehr Chancen als Risiken“, sagte Vorstandschef Wolfgang Eder am Donnerstag. Der Linzer Konzern treibt derzeit die Forschung für Teile von E-Autos voran. „Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten zwei Jahren eine Reihe von neuen Produkten anbieten können“, sagte Eder bei der Vorlage der Quartalszahlen.

Bislang produziert die Voestalpine bereits Kernkomponenten für Elektromotoren. „Wir bauen die Elektromotorenkomponenten kontinuierlich aus“, sagte Eder, dessen Vertrag bis mindestens 2019 läuft. Im Mittelpunkt der Anstrengungen stehen als technisch anspruchsvolle Träger für die Elektrobatterien. Sie müssen sehr stabil gegen Zusammenstöße bei Unfällen sein und gleichzeitig leicht. Derartige Spezialstähle sind die Kernkompetenz der Voestalpine. „Wir reden mit einer Vielzahl von Autoherstellern“, sagte Eder. Genauere Angaben machte der 65-Jährige nicht.

An Geld für die Investitionen in Forschung und Entwicklung fehlte es im Konzern nicht. Voestalpine legte am Donnerstag eine Bilanz vor, die sich sehen lässt. Die Erlöse in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres legten um knapp 17 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schnellte sogar um annähernd 33 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro hoch.

Eder gab in der Telefonkonferenz einen zuversichtlichen Ausblick. „Wir erwarten ein starkes Abschlussquartal und werden über das Ebitda über dem Vorjahr liegen“, sagte der CEO. „Die Analystenerwartungen liegen bei 12,5 Milliarden Umsatz im Geschäftsjahr 2017/18. Damit kann ich leben und haben kein Problem damit.“

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Die Aktionäre hatten offenbar mit noch besseren Zahlen gerechnet. Am Donnerstagmittag sank der Kurs des Voestalpine-Papiers um 4,6 Prozent auf 47,63 Cent. Große Sprünge nach oben sind im neuen Geschäftsjahr 2018/19 allerdings nicht zu erwarten. „Wir gehen davon, dass sich die ersten beiden Quartale im nächsten Geschäftsjahr auf dem Niveau des Vorjahres bewegen werden“, ergänzte Eder.

Der Vertrag des Managers läuft im Herbst 2019 aus. Eder wollte sich auf Nachfrage nicht zu seinen Plänen äußern und verwies auf die Gespräche mit dem Aufsichtsrat. Einen klassischen Kronprinzen für seine Nachfolge gibt es innerhalb des Konzernvorstandes aber nicht. Eder, seit 2016 Vizepräsident des Weltstahlverbandes, wird noch im Februar Aufsichtsratsmitglied bei Infineon werden. Die Hauptversammlung des Dax-Konzerns ist am 22. Februar. Mittelfristig soll der Oberösterreicher den Vorsitz des Kontrollgremiums bei dem Halbleiterkonzern übernehmen.

Durch die Fusion von Thyssen-Krupp mit seinem Konkurrenten Tata Steel sieht Voestalpine keine Veränderungen der Marktsituation für den Konzern. Auch sei man an Teilen des fusionierten Konzerns nicht interessiert. „Wir haben nicht vor uns Kapazitäten für die Stahlproduktion zu erhöhen“, sagte Eder.

Thyssen-Krupp hatte erst vor wenigen Tagen eine wichtige Hürde auf dem Weg zur angestrebten Fusion seiner Stahlsparte mit der des Konkurrenten Tata Steel genommen. Die große Mehrheit der 20.500 IG-Metall-Mitglieder hatte für den Ende 2017 ausgehandelten Tarifvertrag gestimmt, der im Falle einer Fusion eine langfristige Standort- und Jobsicherung für die nächsten achteinhalb Jahre vorsieht.