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Österreich plant neue Corona-Maßnahmen - Slowakei beginnt Massentests

WIEN/BRATISLAVA (dpa-AFX) - Zur Eindämmung der steil ansteigende Coronavirus-Infektionszahlen will Österreichs Regierung am Samstag neue Maßnahmen vorstellen. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will die Öffentlichkeit bei einer Pressekonferenz (16.30 Uhr) in Wien informieren. In der Slowakei beginnt derweil die erste Runde landesweiter Corona-Massentests, um mit Schnelltests bisher unbekannten Ansteckungsherden auf die Spur zu kommen.

Welche Maßnahmen in Österreich geplant sind und ab wann sie gelten, blieb zunächst offen. Medien spekulieren über einen Teil-Lockdown in etwa analog zu den deutschen Maßnahmen mit Schließungen von Gastronomie- und Freizeiteinrichtungen. Außerdem standen demnach nächtliche Ausgehbeschränkungen zur Debatte. Ein unbestätigter Verordnungsentwurf, der am Freitag in den Medien kursierte, sah vor, das Verlassen des privaten Wohnbereichs von 20 Uhr bis 6 Uhr außer bei bestimmten triftigen Gründen zu verbieten.

Kurz hatte 6000 Neuinfektionen pro Tag als kritischen Wert für eine erneute Verschärfung von Maßnahmen genannt, um eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern. Am Freitag war im knapp neun Millionen Einwohner zählenden Österreich der Rekordwert von 5627 neuen Fällen binnen 24 Stunden registriert worden, mehr als 1000 Fälle mehr als beim erst am Vortag erreichten jüngsten Höchstwert. Die Regierung warnt vor einer Überlastung der Intensivstationen ab Mitte November, falls die Zahlen ungebremst weiterstiegen.

Die Slowakei setzt zudem auf Massentests, um Infektionsherde aufzuspüren. An diesem Wochenende sollen von der Armee rund 5000 Abnahmestellen für die landesweiten Massentests eingerichtet werden, unter anderem in Schulen und Rathäusern. Verwendet werden Antigen-Schnelltests, die innerhalb von 15 bis 30 Minuten ein Ergebnis liefern, aber als weniger zuverlässig als PCR-Tests gelten.

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Initiator des Projekts ist der seit März regierende populistisch-konservative Ministerpräsident Igor Matovic. Zu den Kritikern zählt die Ärztekammer des Landes, die von einer Ressourcenverschwendung sprach. Die zweite Testrunde folgt am kommenden Wochenende, dem 7. und 8. November. Die Teilnahme ist freiwillig. Doch nur wer einen negativen Test vorweisen kann, wird von den geltenden Ausgangsbeschränkungen ausgenommen.

Bei einem Probelauf in vier Bezirken an der Grenze zu Polen vor einer Woche waren knapp vier Prozent der Teilnehmer positiv getestet worden. Seit Beginn der Pandemie registrierten die Behörden mehr als 55 000 Corona-Infektionen und 212 Todesfälle. Allerdings zählt die Slowakei nur Verstorbene, bei denen eine andere Todesursache ausgeschlossen wurde. Der EU-Mitgliedstaat hat knapp 5,5 Millionen Einwohner.