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NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) -Die Ölpreise haben am Donnerstag knapp unter ihren am Vortag markierten Zehn-Monats-Hochs notiert. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 92,45 US-Dollar. Das waren 57 Cent mehr als am Vorabend. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 56 Cent auf 89,08 Dollar.
Prägend für die Stimmung am Ölmarkt bleibt das knappe Angebot. Am Mittwoch waren die Erdölpreise deshalb zum wiederholten Mal auf ihre höchsten Niveaus seit November 2022 gestiegen. Hintergrund sind Angebotsbegrenzungen durch große Förderländer. Saudi-Arabien und Russland liefern seit einiger Zeit deutlich weniger als üblich. Zuletzt hatten sie ihre Kürzungen bis Jahresende verlängert. Offiziell soll der Markt im Gleichgewicht gehalten werden, faktisch dient die Strategie der Preis- und Einnahmenerhöhung.
Nach dem Ölkartell Opec und der US-Behörde EIA hatte am Mittwoch auch die Internationale Energieagentur vor einem zu geringen Ölangebot gewarnt. In der zweiten Jahreshälfte bestehe ein Angebotsdefizit von durchschnittlich 1,2 Millionen Barrel je Tag, erklärte die Institution. Die Opec rechnet für das vierte Quartal mit einem Defizit von täglich mehr als drei Millionen Barrel. Es wäre das größte Defizit seit mindestens einem Jahrzehnt.