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Ölpreis sinkt auf niedrigsten Stand seit sechs Monaten

Der Ölpreis setzt seinen Abwärtstrend aus dem Oktober auch im neuen Monat fort. Zwei Gründe werden dafür verantwortlich gemacht.

Der Ölpreis ist am Donnerstag auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten gefallen. Terminkontrakte sanken um 2,5 Prozent und verlängerten ihren Negativlauf auf vier Tage. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 72,76 US-Dollar, mehr als drei Prozent weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um mehr als zwei Prozent auf 63,54 Dollar.

Für den sinkenden Ölpreis gibt es zwei Ursachen: Zum einen gibt es Anzeichen, dass die USA ihr Angebot ausweiten. Am Mittwoch hatte die US-Regierung den sechsten wöchentlichen Anstieg der Lagerbestände an Rohöl in Folge gemeldet. Steigende Ölreserven können ein Hinweis auf ein höheres Angebot oder eine sinkende Nachfrage sein und belasten in der Regel die Ölpreise.

Zum anderen spekulieren Investoren, dass die Sanktionen der USA gegen den Iran weniger effizient sein könnten als erwartet. Ginge es nach Trump, kämen die iranischen Ölexporte völlig zum Erliegen – das ist aus Sicht des Irans aber undenkbar. „Irans Ölexporte können nicht gestoppt werden“, zitierte die Nachrichtenagentur Tasnim Ölminister Bidschan Sanganeh. Und Vize-Präsident Eschak Dschahangiri sagte jüngst: „Trotz der Sanktionen wird der Iran nicht weniger als eine Million Barrel pro Tag exportieren.“

Auch der US-Regierung ist bewusst, dass es schwierig sein wird, die iranischen Öl-Exporte ganz auf null zu drücken. Auch weil einige Verbündete in der Region wie Irak und Afghanistan noch von Lieferungen aus dem Iran abhängig sind. Die USA erwägen deswegen Ausnahmen von den Sanktionen für einige Länder, die bereit sind ihre Importe aus dem Iran zu reduzieren.

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Die Commerzbank schätzt, dass auf Tagesbasis zwischen eine und anderthalb Millionen Barrel iranischen Öls vom Markt genommen werden dürften. „Zwei Rohstoffhändler rechnen sogar mit einem Ausfall von bis zu zwei Millionen Barrel täglich und einem Preisanstieg auf 100 Dollar bis Anfang 2019“, sagt Experte Eugen Weinberg.

So ein Preissprung stelle aber ein Extremszenario dar. „Dafür müssten alle Länder bis auf China ihre Käufe von iranischem Öl vollständig einstellen, was wir für unwahrscheinlich halten.“

Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) senden bislang aber unterschiedliche Signale, ob sie ihre Produktion steigern werden, um etwaige Produktionsverluste aufgrund der US-Sanktionen auszugleichen. Diese treten am 4. November in Kraft.

„Die steigenden Ölvorräte und die wachsende Erdölproduktion haben die Versorgungsängste beruhigt, die im Zusammenhang mit dem Embargo gegen den Iran aufgekommen waren“, sagte Norbert Ruecker, Leiter der Makro- und Rohstoffforschung von Julius Bär, der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Während die kurzfristige Preisentwicklung durch weitere Versorgungsengpässe unsicher ist, dürfte der Ölpreis 2019 nach unten tendieren.“

Im Oktober waren die Ölpreise um mehr als zehn Prozent gefallen. Am Markt wird vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und China als Ursache für den Einbruch gesehen, weil der Konflikt die Weltwirtschaft insgesamt belasten und die Nachfrage nach Rohöl bremsen könnte.

Mit Agenturmaterial.