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Ökonomen-Stimmen zum US-Arbeitsmarktbericht

FRANKFURT (dpa-AFX) - In den USA ist der Arbeitsmarktbericht im April deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. So ist die Beschäftigungszahl nur um 266 000 im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Volkswirte hatten mit einer Million zusätzlicher Stellen gerechnet. Zudem stieg die Arbeitslosenquote überraschend.

So beurteilten Ökonomen die Entwicklung:

Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg

"Was war denn das? Die meisten Volkswirte hatten schon ihre Bleistifte für das Feiern eines Beschäftigungsanstieges in Höhe von über 1 Million gespitzt, und dann diese Enttäuschung. Die US-Wirtschaft schuf im April nur 266 000 neue Jobs. Da die Stundenlöhne jedoch um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat anzogen und auch die Arbeitszeit anstieg, ist zu schließen, dass die Unternehmen Schwierigkeiten haben, genügend Arbeitskräfte mit passendem Qualifikationsprofil zu finden. Es ist auch kaum zu glauben, dass ausgerechnet bei Kurieren ein Stellenabbau stattgefunden haben soll."

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Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen

"Der Stellenaufbau fällt deutlich geringer aus als gedacht und auch der Vormonatswert wurde nach unten revidiert. Dies ist enttäuschend, zumal der Atlanta-Fed-Präsident Bostic mit seiner Aussage, dass ihn ein Stellenplus von einer Million nicht überraschen würde, für eine gewisse Erwartungshaltung gesorgt hatte. Die Notenbankvertreter können nach diesem Bericht von einer Zielverfehlung sprechen, denn im Vergleich zur Situation vor der Krise fehlen noch immer etwa acht Millionen Jobs."

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank

"Die US-Notenbank kann sich derweil in ihrem vorsichtigen Kurs bestätigt fühlen. US-Notenbankchef Jerome Powell sichert der Wirtschaft weiterhin seine Unterstützung zu. Eine mögliche Straffung der Geldpolitik hat sich mit dem heutigen Arbeitsmarktbericht unter Umständen etwas nach hinten verschoben. "

Bernd Weidensteiner, Ökonom der Commerzbank

"Der US-Arbeitsmarkt ist noch längst nicht von der Pandemie genesen. Die heutige Enttäuschung zeigt, dass die Erholung des Arbeitsmarktes noch nicht stabil genug ist, um sicher von einer raschen Erholung auszugehen. Zwar gilt auch hier, dass man nicht zu viel in eine einzige Zahl hineinlesen sollte; im nächsten Monat kann dies schon wieder anders aussehen. Der für die Fed springende Punkt ist aber, dass die uneinheitliche Entwicklung nicht das für eine Einschränkung der Anleihekäufe gesetzte Kriterium einer "Reihe starker Zahlen" erfüllt. In diesem Umfeld wird die Notenbank ihre Politik unverändert fortführen und weitere Daten abwarten. In diesem Jahr steht jedenfalls noch keine Rückführung der Anleihenkäufe an."