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Ökonomen-Stimmen zur Inflation in Deutschland

FRANKFURT (dpa-AFX) -Die Inflation in Deutschland geht zurück, ist ab immer noch hoch. Die Verbraucherpreise stiegen im März um 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anhand erster Berechnungen mitteilte. Im Februar war noch eine Jahresteuerungsrate von 8,7 Prozent verzeichnet worden. Erstmals seit vergangenem August lag die Inflationsrate wieder unter der Acht-Prozent-Marke. Stimmen von Ökonomen zu der Entwicklung und den geldpolitischen Folgen:

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank

"Jetzt ist der da, der lang herbeigesehnte Basiseffekt. Die Inflationsrate macht im März einen großen Satz nach unten. Die mit Kriegsbeginn im Vorjahr deutlich gestiegenen Energiepreise sind jetzt die Vergleichsbasis, was entsprechend deutlich die Inflationsrate sinken lässt. (...) Doch Freude kommt über den Inflationsrückgang dennoch nicht auf, denn unter Herausrechnung der volatilen Nahrungsmittel- und Energiepreise (Kerninflation) dürfte sich nicht viel verändert haben. Der Preisauftrieb erfasste zuletzt vor allem den Dienstleistungssektor. Die Inflation gewann also an Breite. (...) Gerade weil die Teuerung zunehmend den Dienstleistungssektor erfasst, ist für die EZB die Arbeit auch noch nicht beendet."

Jörg Zeuner, Chefvolkswirt Union Investment

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"Das ist doch mal eine gute Nachricht: Die Inflation in Deutschland bildet sich zurück. (...) Verantwortlich waren ausschließlich die Energiepreise. (...) Der Wermutstropfen: Bei vielen wichtigen anderen Preisbestandteilen wie etwa Lebensmitteln, weiteren Gütern und Dienstleistungen zeigt der Trend nach wie vor nach oben. (...) Die Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise bleibt dadurch hartnäckig hoch. Deshalb dürften die Währungshüter bei der EZB den Fuß auf dem Bremspedal halten und die Zinsen bis in den Sommer noch um 75 Basispunkte erhöhen. Vorausgesetzt, die Diskussionen um das Bankensystem hören auf, bevor sie Kredit- und Einlagenkunden weiter verunsichern."

Ulrich Wortberg, Analyst Helaba

"Der Inflationsdruck in Deutschland hat per saldo nachgelassen. Für den Rückgang der Gesamtteuerungsrate sorgt ein Basiseffekt, denn vor einem Jahr kam es infolge des Ukrainekrieges zu einem kräftigen Preisschub. Inzwischen hat sich vor allem Energie wieder verbilligt und die Preisbremsen für Strom, Erdgas und Wärme wirken sich dämpfend aus. Demgegenüber sind die Preissteigerungen für Nahrungsmittel und Dienstleistungen weiterhin sehr hoch. (...) Die deutschen Preiszahlen lassen auf eine anhaltend hohe Inflation abseits der Energie- und Nahrungsmittelpreise schließen. Daher dürfte der Rückgang der Gesamtjahresrate wohl kaum dafür sorgen, dass die Leitzinserwartungen weiter gedämpft werden."

Ralph Solveen, Analyst Commerzbank

"Wenig überraschend war die Teuerungsrate in Deutschland im März mit 7,4% deutlich niedriger als im Februar mit 8,7%. Allerdings ist dies allein darauf zurückzuführen, dass der starke Anstieg der Energiepreise nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs aus dem Vorjahresvergleich herausgefallen ist. Ohne Energie hat sich der Preisanstieg sogar noch verstärkt, was den Druck auf die EZB zu weiteren Zinsanhebungen aufrechterhält."

/bgf/jsl/mis