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Ökonomen erwarten in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 eine EZB-Zinserhöhung

Seit März 2016 liegt der Leitzins der EZB bei null Prozent. Experten rechnen für 2019 mit dem ersten Zinsschritt im September oder Oktober.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat jüngst bei seinem jährlichen Besuch im Bundeskabinett deutlich vor einem Konjunkturabschwung gewarnt. Seine Sorge: Derzeit kann die Europäische Zentralbank (EZB) kaum auf einen Abschwung reagieren, weil die Zinsen noch so niedrig sind.

In der Eurozone liegt der Leitzins seit März 2016 bei null Prozent, soll da auch noch für längere Zeit verharren – im Gegensatz zu den USA, wo der Leitzins inzwischen bei immerhin 1,75 bis 2,0 Prozent liegt.

Laut einer aktuellen Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters gehen Ökonomen aber mehrheitlich davon aus, dass die Notenbank die Zinswende noch rechtzeitig vor dem nächsten Abschwung einleiten wird. Dies erwarten 51 von 69 befragten Experten.

Aus Sicht der Volkswirte wird der Aufschwung in der Euro-Zone aber erst einmal nicht abreißen. 60 dazu befragte Ökonomen taxierten im Mittel die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den nächsten zwölf Monaten lediglich mit zehn Prozent.

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Nicht nur Weidmann, sondern auch andere Ratsmitglieder der EZB fürchten, dass die Notenbank auf einen wirtschaftlichen Abschwung kaum reagieren könnte. EZB-Präsident Mario Draghi hatte zwar jüngst betont, dass Anleihekäufe aus seiner Sicht inzwischen ein normales geldpolitisches Instrument sind, auf das zurückgegriffen werden könnte. Doch ist der Anleihemarkt in der Eurozone viel kleiner als in den USA.

Hinzu kommen rechtliche Begrenzungen. Außerdem endet Draghis Amtszeit im Oktober 2019 und Jens Weidmann, der als möglicher Nachfolger Draghis gilt, sieht Anleihekäufe nur als absolutes Notinstrument.

Laut der Reuters-Umfrage rechnen die meisten befragten Ökonomen mit einer Zinserhöhung in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres. Sie erwarten, dass die Notenbank zunächst ihren Einlagensatz im dritten Quartal 2019 um 15 Punkte auf minus 0,25 Prozent anhebt. Dies wäre die erste Zinsstraffung seit 2011.

Ihren Leitzins wird die Notenbank dann nach Vorhersage der Experten im Schlussquartal 2019 um 25 Punkte auf 0,25 Prozent hochsetzen. In der Umfrage wurden 60 beziehungsweise 66 Antworten ausgewertet. Die genannten Erwartungen sind der jeweilige Mittelwert.

EZB-Chef Mario Draghi hatte auf der Sitzung im Juni angekündigt, dass die Notenbank ihre umstrittenen Anleihekäufe zum Jahresende einstellen werde. Die Schlüsselzinsen wolle die EZB aber bis mindestens „über den Sommer 2019 hinaus“ auf dem aktuellen Niveau halten. Welcher Zeitraum genau damit gemeint ist, ließ Draghi offen.

An den Märkten schwanken die Erwartungen zwischen Juli und Dezember 2019. ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski meint: „EU-Kenner sollten wissen: Die offizielle Sommerpause endet immer in der letzten August-Woche“. Damit hätte EZB-Präsident Mario Draghi die September-und die Oktober-Sitzung 2019 als mögliche Termine, die erste Zinserhöhung seit 2011 zu verkünden, bevor seine Amtszeit Ende Oktober 2019 abläuft.