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Ökonom: „Die sieben Stufen einer Währungskrise“

Yves Longchamp, Head (Other OTC: HEDYY - Nachrichten) of Research bei Ethenea, protokolliert, wie es zur Krise des Euro kommen konnte. Aktuell befände sich die Eurozone in der fünften bis sechsten Phase.

„Es ist kein Geheimnis, dass die Europäische Währungsunion nicht funktioniert“, bemerkt Yves Longchamp, Head of Research bei Ethenea. Sieben Phasen seien im Laufe der Griechenlandkrise zu beobachten gewesen. „Sie bilden die Anatomie der Eurokrise bzw. einer Währungskrise.“ Und demonstrierten dabei die Unvollkommenheit der Europäischen Union.

Die erste Phase, so Longchamp sei die:

1 Finanzmarktkrise

Finanzmärkte würden unerwartet aus dem Gleichgewicht gebracht werden, zum Beispiel durch die Subprime-Krise in den USA oder durch die Tatsache, dass die Wirtschaft in Griechenland überraschend schwächelt. Die Folge: Risikoreiche Anlagen fallen, denn Anleger machen sich auf die Suche nach vermeintlich sicheren Häfen.

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2 Liquiditätskrise

Die Nachfrage nach sicheren Anlagen, Cash oder Liquidität steige, gleichzeitigt fallen die Preise bei Vermögenswerten. Es drohen Liquiditätsengpässe. Der Bankensektor würde in Bedrängnis geraten. Zentralbanken müssten am Markt intervenieren und die nötige Liquidität bereitstellen.

3 Solvenzkrise

Bankeninsolvenzen würden das Finanzsystem bedrohen und lähmen. Als Folge nehme die Zentralbank die Rolle als „lender-of-last-resort“ ein: Sie kaufe die wertgeminderten Vermögenswerte. Der Staat rekapitalisiere systemrelevante Banken. Um die Ausgaben zu stemmen müssten Staaten jedoch Staatsanleihen ausgeben. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) wiederum steigere ihren Schuldenstand relativ zum BIP. Banken wiederum investieren in Staatsanleihen, verlieren die Titel an Wert steige das Insolvenzrisiko von Banken. Eine Abwärtsspirale könne entstehen.

4 Finanz- oder Schuldenkrise

Finanziell schwache Länder könnten schließlich in die Finanzkrise rutschen, wenn sich ihre Staatshaushalte immer weiter verschlechterten.

5 Politische Krise

Zentrum der politischen Debatte wird die Diskussion um Sparen versus Investitionen. Auf der einen Seite könnten Austeritätsmaßnahmen den Staatshaushalt verbessern, jedoch auf Kosten einer tiefen Rezession. Auf der anderen Seite könnten erhöhte Staatsausgaben die Rezession abmildern, erhöhten aber die Schuldenquote.

6 Soziale Krise

Arbeitslosigkeit, Deflation, trübe Konjunkturaussichten: Eine soziale Krise braut sich zusammen.

7 Währungskrise

Ein Land benötige geldpolitische Souveränität, um aus der Krise zu kommen. In einer Währungsunion heiße das: Austritt des betreffenden Landes. An dieser Stelle sei Griechenland in diesem Jahr gestanden. „Trotzdem“, warnt Longchamp, „kann ein Austritt kein Ersatz für Strukturreformen sein.“

(TL)