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Überflutungen, Millionen ohne Strom und erstes Todesopfer: Hurrikan "Ida" trifft USA mit voller Wucht

Zerstörte Fahrzeuge: Hurrikan "Ida" hat die Fassade eines Gebäudes zum Einsturz gebracht
Zerstörte Fahrzeuge: Hurrikan "Ida" hat die Fassade eines Gebäudes zum Einsturz gebracht

Hurrikan "Ida" hat im südlichen US-Bundesstaat Louisiana erhebliche Schäden verursacht und mindestens ein Menschenleben gefordert. In der Gemeinde Prairieville sei eine Person von einem umstürzenden Baum tödlich verletzt worden, teilte das örtliche Sheriff-Büro am Sonntagabend (Ortszeit) auf Facebook mit. Der Ort liegt südöstlich von Baton Rouge, der Hauptstadt Louisianas. Zudem waren in dem Bundesstaat und im benachbarten Mississippi mehr als eine Millionen Kunden ohne Strom, wie aus Daten der Webseite poweroutage.us hervorging.

Auf Fotos und Videos waren massive Überflutungen und Schäden durch den Hurrikan zu sehen. Örtliche Medien berichteten von zerstörten Häusern, überfluteten Straßen und umgeknickten Bäumen und Strommasten. Im Ort Galliano habe der Sturm Teile des Daches eines Krankenhauses weggerissen. Es sei aber niemand verletzt worden.

"Extrem gefährlicher Hurrikan" der Stufe vier

Besonders betroffen waren niedrig liegende Gebiete südwestlich der Stadt New Orleans, für die es zuvor zumeist Evakuierungsanordnungen gegeben hatte. Auch aus der weiter nördlich gelegenen Kleinstadt Houma mit rund 30 000 Einwohnern, die direkt im Pfad des Sturms lag, kamen erste Berichte über schwere Schäden. In New Orleans waren Überschwemmungen und Schäden an Gebäuden zu sehen.

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Als "extrem gefährlicher Hurrikan" der Stufe vier war "Ida" am Sonntagmittag (Ortszeit) auf Land getroffen. Das Nationale Hurrikanzentrum in Miami (NHC) warnte vor heftigem Regen, einer "lebensgefährlichen Sturmflut" und katastrophalen Windböen. Der Wirbelsturm habe beim Erreichen der Küste Windgeschwindigkeiten von rund 240 Kilometern pro Stunde mit sich gebracht. Rund neun Stunden später stufte das NHC den Sturm auf Stufe zwei (von fünf) herab, die Böen erreichten aber immer noch Geschwindigkeiten von bis zu 175 Stundenkilometern.

"Ida" traf in Louisiana auf den Tag genau 16 Jahre nach der Ankunft des verheerenden Hurrikans «Katrina» auf Land. "Katrina" hatte in und um New Orleans katastrophale Schäden und Überschwemmungen verursacht. Damals kamen rund 1800 Menschen ums Leben. Seither wurden in der Region allerdings Milliarden Dollar in den Hochwasserschutz investiert.

"Das wird ein lebensbedrohlicher Sturm", warnte Biden

US-Präsident Joe Biden besuchte am Sonntag wegen des Sturms die Zentrale der US-Katastrophenschutzbehörde Fema in Washington. "Das wird ein zerstörerischer Hurrikan, ein lebensbedrohlicher Sturm", warnte Biden. "An die Menschen der Golfküste, ich will, dass Sie wissen: Wir beten für den besten Ausgang, und bereiten uns auf das Schlimmste vor." Biden versprach den Menschen die Unterstützung der Regierung. "Sobald der Sturm vorübergezogen sein wird, werden wir die ganze Macht dieses Landes für Rettung und Wiederaufbau einsetzen", sagte Biden.

Der Sturm zog nur langsam über Land, weswegen die Orte in seinem Pfad längerer Zeit extremen Winden und heftigen Regenfällen ausgesetzt waren. Experten befürchteten daher große Schäden.

Louisianas Gouverneur John Bel Edwards warnte, das wahre Ausmaß der Zerstörung werde in dem Bundesstaat erst ab Montag ersichtlich werden, sobald der Sturm in nordöstlicher Richtung abgezogen sei und Rettungs- und Bergungseinsätze beginnen könnten. Edwards erklärte wegen des Hurrikans den Notstand, aktivierte die Nationalgarde mit rund 5000 Soldaten und mobilisierte Hunderte Bergungsexperten. Zudem standen Tausende Arbeiter bereit, um die Stromversorgung wieder herzustellen.

Der Strom fiel im Stadtgebiet von New Orleans aus

"Ida" verursachte an einigen Teilen der Küste eine meterhohe Sturmflut. Wie US-Medien berichteten, war die Wucht des ankommenden Wassers so stark gewesen, dass das Wasser im Süden von New Orleans im Mississipi Messungen zufolge rund drei Stunden flussaufwärts floß. Meteorologen warnten zudem, dass die von "Ida" ausgelösten ungewöhnlichen starken Regenfälle weitere Überschwemmungen verursachen könnten. Rettungsdienste stellten in dem Gebiet aus Sicherheitsgründen bis Montag die Arbeit ein.

Der Strom fiel im gesamten Stadtgebiet von New Orleans aus, wie die städtische Einsatzzentrale mitteilte. "Der einzige Strom in der Stadt kommt von Generatoren", hieß es. In New Orleans leben knapp 400 000 Menschen. Es sei nicht damit zu rechnen, dass die Versorgung in Kürze wiederhergestellt werden könne, teilte der Versorger Entergy mit. Der Hurrikan habe alle acht für die Strombelieferung der Stadt zuständigen Leitungen beschädigt. Die Reparaturarbeiten dauerten an.

Die US-Katastrophenschutzbehörde Fema flog Hunderte Helfer und Vorräte - darunter Millionen Mahlzeiten, Trinkwasser und Generatoren - in die Region. Auch Dutzende Krankenwagen und mehrere Sanitätsflugzeuge wurden bereitgestellt. Die Küstenwache stationierte zahlreiche Hubschrauber und Boote für den bevorstehenden Rettungseinsatz. Auch das US-Militär bereitete sich auf einen Hilfseinsatz vor.

dpa