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Ölkonzern Neste investiert in deutsches Wasserstoff-Start-up Sunfire

Das Power-To-X-Unternehmen Sunfire hat einen neuen Investor – aus der Ölbranche. Das finnische Neste Oil baut das Geschäft mit alternativen Kraftstoffen vehement aus.

Sunfire stellt mithilfe der Power-To-X-Technologie grüne Kraftstoffe her. Foto: dpa
Sunfire stellt mithilfe der Power-To-X-Technologie grüne Kraftstoffe her. Foto: dpa

Es scheint als hätte das Dresdner Wasserstoff-Start-up Sunfire die perfekte Branche für sein Produkt gefunden: eine zum Wandel gezwungene Ölindustrie. Nach der Zusammenarbeit mit dem französischen Ölkonzern Total im vergangenen Jahr folgt nun die nächste Kooperation mit einem Ölriesen.

Das finnische Raffinerieunternehmen Neste Oil steigt als Investor bei Sunfire ein und startet auch noch auf EU-Ebene ein Projekt mit den Dresdnern. Das erfuhr das Handelsblatt vorab.

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Gemeinsam wollen sie die Herstellung von grünem Wasserstoff in einer Raffinerie von Neste demonstrieren. Wie viel genau der Ölproduzent in das deutsche Wasserstoff-Start-up steckt, wollten jedoch weder die Finnen noch Sunfire verraten.

Der deutsche Wasserstoff-Spezialist produziert mithilfe des Elektrolyseverfahrens, also der Spaltung von CO2 und Wasser durch grünen Strom, Produkte, für die man sonst Erdöl oder Erdgas braucht. Seit der Klimawandel immer mehr in den Mittelpunkt gesellschaftlicher und politischer Debatten rückt, können sich die Dresdner vor Nachfrage kaum retten.

Erst im Januar vergangenen Jahres sammelte die Firma in einer Finanzierungsrunde 25 Millionen Euro ein. Hauptinvestor ist der Industriekonzern Paul Wurth. Aber die Großaufträge bekommt Sunfire mittlerweile aus der Ölindustrie.

Die erfolgsverwöhnte Milliardenbranche gerät vor allem in Europa angesichts steigender CO2-Preise, Druck durch Aktivisten und Kritik von Investoren immer mehr unter Druck.

Fossile Unternehmen wie Total, Shell und sogar BP investieren in der Folge immer mehr in die Entwicklung neuer Geschäftsbereiche mit CO2-freundlichen Technologien.

Während Shell mithilfe von grünem Strom zum weltweit größten Energiekonzern werden will, kündigte Total-Chef Patrick Pouyanné an, immerhin 20 Prozent der Unternehmensgewinne bis 2040 aus dem Geschäft mit erneuerbarer Energie zu erwirtschaften. Der britische Ölkonzern BP verkündete vor wenigen Wochen gar, komplett klimaneutral werden zu wollen.

Das finnische Ölunternehmen Neste hat den notwendigen Wandel von fossilen zu erneuerbaren Energien allerdings schon deutlich früher begonnen als die Konkurrenz. Dafür ist es von dem renommierten Wirtschaftsmagazin „Corporate Knights“ im vergangenen Jahr sogar auf Platz drei der nachhaltigsten Konzerne der Welt gewählt worden.

Von fossil zu Erneuerbar

„Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor wie Orsted und Neste haben gezeigt, dass eine Diversifizierung über fossile Brennstoffe hinaus nicht nur möglich, sondern auch rentabel ist“, schreibt „Corporate Knights“ in seinem Global-100-Ranking.

„Unser Ziel ist es, bestehende Geschäftsmodelle weiter voranzutreiben und neue Möglichkeiten für Wachstum zu schaffen. Im Rahmen dieser Wachstumsstrategie setzen wir auch weiterhin unseren Fokus auf Innovation und Power-to-X ist einer dieser Innovationsbereiche“, kommentiert Peter Vanacker, President und CEO von Neste die Investition in das deutsche Wasserstoff-Start-up.

Mittlerweile kommen bei Neste immerhin knapp 23 Prozent des Gesamtumsatzes von 15,8 Milliarden Euro im Jahr 2019 durch das Geschäft mit Erneuerbaren. Vor allem im Bereich grüner Produkte im Kraftstoff- und Chemiesektor hat sich das Unternehmen aus Finnland einen Namen gemacht.

Dem Aktienkurs des finnischen Unternehmens scheint die Neuausrichtung auf nachhaltige Produkte alles andere als zu schaden. Innerhalb der vergangenen sechs Monate schoss der Wert um satte 24 Prozent nach oben.