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Ölpreise gestiegen - Freigabe der Notreserven belastet bisher nicht

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch zugelegt. Die Freigabe nationaler Notreserven zahlreicher Länder erzielt damit bisher nicht die gewünschte Wirkung. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 82,71 US-Dollar. Das waren 40 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 37 Cent auf 78,89 Dollar.

Am Vortag hatten die USA in einer abgestimmten Aktion mit anderen großen Volkswirtschaften den Rückgriff auf ihre nationale Erdölreserven bekanntgegeben. An der Freigabe wollen sich China, Indien, Japan, Südkorea und Großbritannien beteiligen. Hintergrund sind die hohen Rohölpreise, die im Oktober mehrjährige Höchststände erreicht hatten und die wirtschaftliche Erholung vom Corona-Einbruch abzuwürgen drohen.

Dass die Ölpreise seit der Freigabe in der Tendenz gestiegen und nicht gefallen sind, führen Marktbeobachter auf mehrere Gründe zurück. Zum einen wurde über eine Freigabe seit Wochen spekuliert und an den Märkten in Form fallender Ölnotierungen eingepreist. Zum anderen zeigten sich einige Marktteilnehmer enttäuscht über die freizugebenden Ölmengen und die Tatsache, dass ein Teil dieser Menge später wieder in die Reserve eingelagert werden soll.

Ungewiss ist, wie der Ölverbund Opec+ auf den Schritt der Verbrauchsländer reagiert. In der kommenden Woche wollen sich die 23 Förderländer beraten. Seit Sommer weitet der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Ölverbund seine Förderung aus, allerdings nur schrittweise und in moderatem Tempo.

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Als Reaktion auf die Freigabe könnte die Opec+ ihre geplanten Produktionserhöhungen für zweieinhalb Monate aussetzen, ohne dass es zu einer Verknappung am Ölmarkt komme, sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. "Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die USA die gesamte Menge überhaupt an den Markt bringen werden." Denn das angebotene Öl müsse von den privaten Ölunternehmen erst einmal abgenommen werden. "Wenn kein akuter Angebotsengpass besteht, werden die angesprochenen Unternehmen ohne einen zusätzlichen Anreiz von dieser Möglichkeit kaum Gebrauch machen."

Die Internationale Energieagentur (IEA) beschuldigt Saudi-Arabien, Russland und andere große Energieproduzenten am Mittwoch eine "künstliche Verknappung" auf den globalen Öl- und Gasmärkten herbeizuführen. Sie forderte die OPEC+ auf, die Rückführung der Lieferungen zu beschleunigen. "Die aktuellen Preise für wichtige Brennstoffe sind für die meisten Entwicklungsländer eine Gefahr", sagte IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol in Paris. Die IEA vertritt die Interessen der Ölverbrauchsländer.