Ölpreis nimmt Erholungskurs wieder auf
Die beiden Ölsorten WTI und Brent klettern wieder nach oben. Zuvor hatte sich der Handelsstreit zwischen den USA und China etwas entspannt.
In der Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage decken sich Anleger mit Rohöl ein. Dies verteuert die Sorte Brent aus der Nordsee um zwei Prozent auf 30,04 Dollar je Barrel. Außerdem stützten Produktionskürzungen, vor allem in Nordamerika, die Preise, sagt Lachlan Shaw, Chef-Rohstoffanalyst der National Australia Bank.
Am Freitagmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent noch 29,96 US-Dollar. Das waren 50 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 51 Cent auf 24,06 Dollar.
Händler verwiesen auf Entspannungssignale im Streit zwischen den USA und China. Beide Länder wollen trotz der jüngsten Spannungen in der Coronakrise an der Teilvereinbarung im Handelsstreit festhalten.
Darauf haben sich Chinas Vizepremier Liu He und der US-Finanzminister Steven Mnuchin sowie der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer laut Chinas Handelsministerium in einem Telefonat verständigt. Die Entwicklung stützte die Ölpreise. Ein neuer Handelskonflikt hätte die Weltwirtschaft weiter belastet und auch die Nachfrage nach Rohöl gedämpft.
Zudem wirkte die Entscheidung von Saudi-Arabien, seine Ölpreise zu erhöhen, nach. Konkret wurden die marktüblichen Preisnachlässe reduziert, was einer Preisanhebung entspricht. Gestützt werden die Preise zudem durch die begonnene Lockerung der Corona-Restriktionen in vielen Länder.
Experten sehen allerdings kein großes weiteres Erholungspotenzial für die Ölpreise. Ein Ende der schweren Wirtschaftskrise ist noch nicht in Sicht. Damit dürfte die Nachfrage nach Rohöl verhalten bleiben. Der Angebotsüberhang ist weiterhin sehr groß.
Hier geht es zur Seite mit dem Brent-Preis, hier zum WTI-Kurs.