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Ökonomen favorisieren US-Forscher für Wirtschaftsnobelpreis

FRANKFURT (dpa-AFX) - Favoriten für den diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis sind nach Einschätzung deutscher Ökonomen erneut vor allem Forscher aus den USA, darunter auch der frühere US-Notenbank-Chef Ben Bernanke. Die Schwedische Reichsbank gibt die Entscheidung am Montag (11.10.) in Stockholm bekannt. Amerikaner dominieren die Geschichte der erstmals 1969 verliehenen Auszeichnung, die vergangenes Jahr an Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson ging.

Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, würde die drei US-Wissenschaftler Ben Bernanke, Mark Gertler und Michael Woodford für eine "exzellente" Wahl halten. "Sie haben die moderne Theorie und Empirie der Geldpolitik von Zentralbanken entscheidend geprägt", erläuterte Fratzscher. Bernanke habe zudem als Chef der US-Notenbank einen "ganz erheblichen Beitrag zur erfolgreichen Bewältigung der globalen Finanzkrise 2008/09 geleistet und war damit auch Vorbild für viele andere Zentralbankerinnen und -banker in der Welt."

Die Fed hatte unter Führung Bernankes nach dem Ausbruch der Finanzkrise den Leitzins auf ein historisches Tief gedrückt, Billionen von Dollar in das Finanzsystem gepumpt und zahlreiche Darlehensprogramme aufgelegt.

Fratzscher zufolge war für Bernankes Vorgehen dessen Forschung zur Weltwirtschaftskrise von 1929 entscheidend. "Seine Arbeit hat ebenso gezeigt, dass Deflation viel gefährlicher und schädlicher sein kann als Inflation. Das ist eine Lehre, die auch wir in Deutschland gerade heute nicht vergessen sollten", mahnte der DIW-Chef mit Blick auf die Diskussion angesichts der deutlich gestiegenen Inflation.

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Ifo-Chef Clemens Fuest favorisiert den österreichisch-schweizerischen Ökonomen Ernst Fehr. "Er hat in der experimentellen Wirtschaftsforschung und der Verhaltensforschung bahnbrechende Beiträge geleistet", erläuterte Fuest.

Der Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Achim Wambach, plädiert für die US-Wissenschaftler Timothy Bresnahan und Michael Porter sowie den israelisch-amerikanischen Ökonom Ariel Pakes für ihre Arbeiten zur empirischen Industrieökonomik. Diese beschäftigt sich mit der Interaktion zwischen Markt und Unternehmen.

"Die drei Wissenschaftler haben wesentlich dazu beigetragen, dass wir heute einen viel besseren Instrumentenkasten haben, um zu untersuchen, wie Märkte funktionieren und wie Unternehmen in diesen Märkten agieren", erläuterte Wambach. Die Welt stehe mit der Energiewende und der Digitalisierung vor einem massiven Strukturwandel. Umso wichtiger seien die Erkenntnisse aus der empirischen Industrieökonomik.

Der Wirtschaftsnobelpreis ist die einzige Auszeichnung, die zwar den Namen des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel trägt, aber nicht auf dessen Testament zurückgeht. Er wird seit Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Reichsbank gestiftet und gilt somit streng genommen nicht als klassischer Nobelpreis.

Seit der ersten Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises 1969 war bisher erst ein Deutscher unter den Preisträgern: Der Bonner Wissenschaftler Reinhard Selten erhielt ihn 1994 gemeinsam mit John Nash und John Harsanyi für ihre wegweisenden Beiträge zur nichtkooperativen Spieltheorie.