Weihnachtsgeschenke umtauschen – das sollten Sie wissen!

In den meisten Fällen haben Kunden ein gesetzliches Widerrufsrecht, wenn Sie Waren im Internet von einem Händler kaufen. Was viele nicht wissen: Die Produkte können in aller Ruhe ausprobiert werden. Gefallen Sie nicht, erklären Kunden beim Händler den Widerruf und schicken die Ware zurück. „Ihr Widerrufsrecht erlischt durch das Ausprobieren nicht. Es gibt dieses Recht ja gerade, weil Sie beim Onlineshopping keine Möglichkeit haben, die Ware vor dem Kauf zu testen. Sie dürfen mit einer Kaffeemaschine also durchaus Kaffee kochen“, erklärt Stiftung Warentest.

Nein. Kunden dürfen es damit nicht übertreiben. Zwar könnten sie die Produkte dann trotzdem noch zurückgeben, müssten aber „Werteersatz“ zahlen. Die Experten raten: Um Ärger beim Widerruf zu vermeiden, sollten Sie besonnen handeln: Eine Hose ein paar Stunden zu Hause Probe zu tragen, ist sicher kein Problem. Die neuen Ski im einwöchigen Urlaub „zu testen“ ist zu viel des Guten.

Die Frist dafür beträgt 14 Tage ab dem Tag nach Lieferdatum. Manchmal sei die aber auch länger. Wenn das Fristende auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, verlängere sich die Frist bis zum Ende des nächsten Werktages. Außerdem könne sich ein Blick auf die Internetseite des Händlers lohnen. „Einige Shops gewähren freiwillig ein längeres Rückgaberecht. Amazon etwa nimmt bis Ende Januar 2019 Ware zurück, die Sie zwischen Anfang November und Ende Dezember 2018 direkt vom Amazon.de gekauft haben“, so die Experten.

Ja. Maßanfertigungen, wie etwa Anzüge, Hygieneartikel, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht getauscht werden dürfen, Veranstaltungstickets und versiegelte Datenträger, wie CDs, DVDs und Computerspiele.

Wer etwas von einem Händler kauft, hat auch dort das gesetzliche, 14-tägige Widerrufsrecht. Bei Geschäften unter Privatleuten gilt das Widerrufsrecht nicht.

„Nein. Aber viele Läden bieten etwas Ähnliches freiwillig an: Das Umtauschrecht wegen Nichtgefallen“, erklärt Stiftung Warentest. Da dieses Recht nicht gesetzlich geregelt sei, dürfe der Händler die Konditionen dafür selbst bestimmen. Im Zweifel gilt: Vor dem Kauf nachfragen.

Da sind die Fristen bedeutend länger als beim Widerrufsrecht. „Einen Mangel können Sie beim Händler zwei Jahre lang reklamieren. Schafft es der Verkäufer nicht, den Defekt mit zwei Reparaturversuchen zu beheben, können Sie eine letzte Frist setzen, etwa zwei Wochen, und anschließend vom Kauf zurücktreten. Dann erhalten Sie Ihr Geld wieder“, so die Verbraucherschützer.
Zu beachten sei bei der Frist die Beweisumkehr. Denn ab dem siebten Monat nach dem Kauf müsse der Kunde beweisen, dass der Mangel schon zum Kaufzeitpunkt im Gerät steckte. Die letzte Rettung könne dann vielleicht der Hersteller sein. „Manche geben ein oder zwei Jahre Garantie“, so Stiftung Warentest.
Den vollständigen Bericht von Stiftung Warentest zum Thema „Weihnachtsshopping“ finden Sie hier (kostenpflichtig).