Urlaub mit dem Wohnmobil – Antworten auf die wichtigsten Fragen

Eine Nacht ist in Deutschland in aller Regel okay, erklären die Experten von Stiftung Warentest. Denn hierzulande sei es erlaubt, sich im Auto auszuruhen. Dafür haben Autofahrer etwa zehn Stunden Zeit. Zwei Nächte würden aber nicht mehr als Erholungspause gelten. Im Ausland gibt es andere Regeln, der ADAC hält dafür hier einen Campingführer bereit.

„Streng genommen nicht. Das Wohnmobil als ausgelagertes Gästezimmer zu nutzen, dient nicht dem Ausruhen für die Weiterfahrt, sondern wäre eine Sondernutzung des Straßenraums“, so die Verbraucherschützer. In der Regel werde aber kaum eine Gemeinde eingreifen, solange es sich um eine Nacht handele.

Wohnmobile über 2,8 Tonnen dürfen auf so ausgeschilderten Plätzen nicht parken. Anders sehe es allerdings bei so ausgeschilderten Supermarktparkplätzen aus. Dort wolle man mit dieser Kennzeichnung nur verhindern, dass Wohnmobile den Parkplatz über Nacht als Stellplatz nutzen. Stiftung Warentest fragte bei Lidl nach. Der Discounter bestätigte: „Selbstverständlich dürfen Sie für Ihren Einkauf mit Ihrem Wohnmobil auf unseren Parkplätzen parken. Lediglich ein Übernachten ist nicht gestattet.“

Ja, erklären die Experten, solange das Fahrzeug verkehrstüchtig und zugelassen sei. Anders dagegen sei das bei Wohnwagen, die nicht am Auto hängen. Die dürfen maximal 14 Tage im öffentlichen Verkehrsraum parken.

Die Umweltzonen haben auch für Wohnmobile Gültigkeit. Für viele ältere Modelle ist deshalb das Fahren innerhalb von Städten tabu.

Bei Wohnmobilen sollten die Zulade-Vorschriften geprüft werden, denn mit voll befüllten Wassertanks kann die erlaubte Zuladung eventuell überschritten werden.
Abwasser darf nicht – egal ob Spül- oder Duschwasser – einfach auf der Straße abgelassen oder in die Kanalisation eingeleitet werden, so Stiftung Warentest. Das gelte erst recht für Fäkaltanks und tragbare Toiletten.

Wer sich gegen Einbruch und Diebstahl versichern will, muss eine Reisegepäckversicherung abschließen. „Allerdings greifen viele Verträge nicht nachts zwischen 22 und 6 Uhr. Alternativ bieten einige Gesellschaften Inhaltsversicherungen für Reisemobile“, so die Verbraucherschützer. Auch würden manche Hausratversicherer einen Schutz anbieten, der auf PKW erweitert wird. Ansonsten ist natürlich die Kfz-Haftpflicht Vorschrift. Zudem sei eine Vollkaskoversicherung sinnvoll, weil es im Schadenfall schnell sehr teuer werden kann. Wer im Ausland fahren will, sollte das dem Vermieter sagen, denn dort gelten andere Regeln.

Stiftung Warentest meint: „Ja, gerade bei Urlaubsreisen mit dem Wohnmobil. So haben Sie in Notfällen einen Ansprechpartner. Das spart Nerven.“ Ein Schutzbrief sorgt unter anderem für Hilfe bei einem Unfall oder einer Panne. Die Helfer machen das Fahrzeug wieder flott. Ist ein Werkstattbesuch fällig, wird das Abschleppen organisiert und bezahlt Falls nötig übernimmt der Versicherer auch die Kosten für drei Hotelübernachtungen. Die Reparatur selbst werde aber nicht ersetzt.
Den vollständigen Bericht von Stiftung Warentest zum Thema „Urlaub mit dem Wohnmobil“ finden Sie hier (kostenpflichtig).