Steuervorteile: Kostenlos Musterprozesse nutzen und profitieren

Reparieren, renovieren, erneuern – Lohn- und Fahrtkosten für Handwerker können steuerlich geltend gemacht werden. Der BFH muss nun entscheiden, ob das auch gilt, wenn ein Handwerker die Arbeit nicht im Zuhause des Steuerzahlers, sondern in seiner Werkstatt verrichtet, etwa eine Tür in seiner Tischlerei repariert. (BFH, Az. VI R 4/18, Az. VI R 7/18 und Az. VI R 44/18)

Eltern, deren Kinder die Schule beendet haben, erhalten nur weiter Kindergeld, wenn der Nachwuchs innerhalb von vier Monaten den nächsten Ausbildungsabschnitt beginnt. Der BFH soll nun klären, ob Kindergeld gezahlt werden muss, wenn die Ausbildung wegen einer Krankheit nicht begonnen werden kann (BFH, Az. III R 49/18)

Für gesundheitsbewusstes Verhalten gibt es bei manchen Krankenkassen Geld zurück. Die Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung darf das Finanzamt deshalb nicht kürzen. Die Richter beim BFH sollen nun entscheiden ob das auch für pauschale Boni und Sachprämien gilt, die Versicherte durch Teilnahme an gesundheitsfördernden Maßnahmen erwerben. (BFH, Az. X R 16/18 und Az. X R 30/18)

Wer beruflich bedingt zwei Haushalte führt, kann bis zu 1.000 Euro im Monat für die Unterkunft geltend machen, etwa für Miete und Betriebskosten, erklärt Finanztest. Derzeit ist beim BFH ein Verfahren offen, bei dem die Richter entscheiden müssen, ob die 1.000-Euro-Grenze auch Hausrat und Einrichtung mit einschließt. (BFH, Az. VI R 18/17)

In einem weiteren Verfahren geht es um ein volljähriges Kind, das studiert, mit einem Lebenspartner zusammenwohnt und von den Eltern Unterhalt erhält. Grund der Klage: Weil das Kind in einer eigenen Haushaltsgemeinschaft lebt, erkennt das Finanzamt nur die Hälfte der Unterhaltskosten an. BFH, Az. VI R 43/17

Ab wann wird eine Vollzeitfortbildung zur Auswärtstätigkeit? Der Kläger absolviert einen dreimonatigen Lehrgang und hofft zu den Lehrgangs- und Fahrtkosten auch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung absetzen zu können. (BFH, Az. VI R 24/18)

Die hier vorgestellten Revisionsverfahren sind nur eine kleine Auswahl derzeit noch offener Verfahren. Unter bundesfinanzhof.de finden Sie weitere Fälle, die noch verhandelt werden. Sie können dort nach Aktenzeichen oder Schlagwörtern suchen.

Sich an ein Verfahren anzuhängen, ist einfach und kostenlos. Dazu müssen Sie nach Zustellung des Steuerbescheids innerhalb eines Monats Einspruch einlegen. Dann bleibt der Fall solange offen, bis der BFH ein Urteil gefällt hat. Bekommen die Kläger kein Recht, bleibt alles beim Alten. Im Fall einer positiven Entscheidung gibt es rückwirkend die Steuerersparnis. Dabei heißt es aber Geduld haben. Laut Finanztest sind in 2018 bis zu den Urteilen im Schnitt 20 Monate vergangen.
Einen kostenlosen Musterbrief, um Einspruch einzulegen, sowie den vollständigen Bericht von Finanztest zum Thema „Musterprozesse“ finden Sie hier.